Anwohner der Angerer-/Unertlstraße wünschen sich Fußgängerüberweg

Schwabing · »Blödes Eck« für Kinder

Schwabinger Eltern setzen sich für einen Fußgängerüberweg an der Einmündung der Unertl- zur Angererstraße ein – für Kinder derzeit zu gefährlich.	Foto: ko

Schwabinger Eltern setzen sich für einen Fußgängerüberweg an der Einmündung der Unertl- zur Angererstraße ein – für Kinder derzeit zu gefährlich. Foto: ko

Schwabing · Autos, die in zweiter Reihe parken, Radler, die einem Hindernisparcours gleich daran vorbeiflitzen, dazwischen Fußgänger, die, behindert von parkenden Fahrzeugen kaum die Straße überqueren können. So stellt sich die Verkehrssituation an der Schwabinger Angerer-/ Ecke Unertlstraße für einige Anwohner dar. Vor allem Eltern haben Angst um ihre Kinder, wenn diese die Straße überqueren müssen.

Ein besorgter Vater von zwei Töchtern im Grundschulalter ist Christian Gauch. Er hat jüngst den Antrag an den Bezirksausschuss (BA) 4, Schwabing-West, gestellt, einen Fußgängerüberweg über die Angererstraße auf Höhe der Unertlstraße einzurichten. Denn gerade die Kinder seien auch auf dem Schulweg zur Grund- und Hauptschule am Bayernplatz betroffen. »Das ist hier ein blödes Eck«, sagt Gauch. Und spricht damit wohl für viele benachbarte Eltern. Wie etwa für Nadja Lichtenberger. Sie lässt ihren Sohn Maxim (6) nicht allein über die Straße – zu gefährlich. Denn von den Autofahrern würde Tempo 30, das im Gebiet herrscht, nicht eingehalten.

Die Fahrer kämen zwar langsam um die scharf abknickende Kurve, die die Angererstraße ein Stück weiter vorne macht. Auf der Geraden auf Höhe der Unertlstraße würden sie dann aber mit deutlich höherer Geschwindigkeit weiterfahren, sagt Lichtenberger. Außerdem gibt es laut den Anwohnern regen Fußgängerverkehr. Viele Passanten würden den Fußweg Unertlstraße nutzen, der im rechten Winkel auf die Angererstraße trifft. Und die Fußgänger würden auch genau an der Einmündung der Unertlstraße dann die Angererstraße überqueren, denn direkt gegenüber liegt das Postamt 40.

»Hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, die Kinder haben bei dieser Unruhe keine Übersicht«, sagt Christian Gauchs Frau Hana. Christian Gauch hätte es gern gesehen, wenn spätestens im Zuge des Neubaus auf dem Postgelände auch der Fußgängerüberweg mit eingeplant worden wäre. Er befürchtet nämlich, dass nach Fertigstellung der Arbeiten das Verkehrsaufkommen noch weiter zunimmt. Denn auf dem Gelände bleibt die Post erhalten. Zusätzlich werden dort aber auch mehr neue Wohnungen und ein Supermarkt errichtet, wobei vor allem Letzterer nach Ansicht Gauchs für noch mehr Zulauf sorgen wird.

Die Mitglieder des BA 4 haben in ihrer November-Sitzung zum beantragten Fußgängerüberweg einstimmig dafür votiert, zunächst die Fertigstellung des Neubaus abzuwarten. Momentan sieht das Gremium keine Veranlassung, zugunsten einer Straßenquerung einzugreifen. Für Christian Gauch eine unverständliche Entscheidung: »Wenn hier schon gebaut wird wie verrückt, dann sollte man das doch alles in einem Aufwasch machen.« Es gibt außerdem noch eine Tatsache, die wohl die Hoffnung der Eltern auf einen Überweg zunichte macht: Laut Olaf Schleicher, Erster Hauptkommissar bei der Schwabinger Polizeiinspektion 13, werden aufgrund der Vollzugsvorschriften der Straßenverkehrsordnung in Tempo-30-Zonen keine Fußgängerüberwege mehr dazu kommen.

Straßen mit solch einer Geschwindigkeitsbegrenzung würden »Zug um Zug zurück gebaut«. Schleicher empfiehlt stattdessen, die Angererstraße »in einem weniger frequentierten Bereich weiter hinten« zu überqueren. Ob Christian Gauch und die anderen Eltern sich weiter für den Fußgängerüberweg einsetzen, ist noch nicht klar. Nach den Aussagen von BA und Polizei fällt Gauch »weiterkämpfen noch nicht ein«. K. Ossoinig

Artikel vom 01.12.2009
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