Ausgezeichnet Jugendarbeit im viertgrößten Verein Deutschlands

Vaterstetten · 25 Jahre Schachclub Vaterstetten

Anlässlich des Jubiläums wurden geehrt: Walter Rädler, Knut Wartenberg, Hans Westner, Martin Segner, Christian Bähr, Sascha Böhm, Gregor Bigalke, Manfred Brune, Josef Stark, Simon Gilbert, Martin Patz, Andi Hammerschick und Andi Hofherr (v. li.). Foto: Ed

Anlässlich des Jubiläums wurden geehrt: Walter Rädler, Knut Wartenberg, Hans Westner, Martin Segner, Christian Bähr, Sascha Böhm, Gregor Bigalke, Manfred Brune, Josef Stark, Simon Gilbert, Martin Patz, Andi Hammerschick und Andi Hofherr (v. li.). Foto: Ed

Vaterstetten · Ein Vierteljahrhundert ist er erst alt, der viertgrößte Schachclub Deutschlands, und mit seinen 177 Mitgliedern auch nur um vier aktive Spieler »schwächer« als die Nummer zwei im Lande. Dafür ist der SC Vaterstetten allen anderen aber um einiges voraus: So gibt es immer wieder Auszeichnungen für die herausragende Jugendarbeit in Vaterstetten.

Die Deutsche Schachjugend hat dem Verein als einzigem Club in Deutschland dreimal die Auszeichnung »Top-Verein für Kinder und Jugendliche« überreicht, worauf alle Aktiven sehr stolz sind. Die Vorstandschaft hofft, die schwierigen Kriterien auch in Zukunft erfüllen zu können. Natürlich wird dazu trainiert. Schnellschach, Blitzschach, Räuberschach steht auf den Terminplänen. Mit rauchenden Köpfen sitzen die Kids mehrmals pro Woche vor Turm und Bauer und versuchen von Trainern und Großmeistern Tricks und Strategien zu lernen. Doch auch die Freizeit kommt nicht zu kurz. Schachchef Walter Rädler ist in seinem Berufsleben Pädagoge und weiß junge Leute zu begeistern. Da erlebt man ihn schon mal mit seinen Schützlingen im Alpamare oder auf dem Minigolfplatz, im Theater oder gleich eine ganze Woche auf Schachclubfreizeiten. Wer im Internet surft, der findet Schachclubs bei den Sportvereinen. Zwar werden beim Turnier nur die Figuren bewegt, aber trotzdem kommt man ganz schön ins Schwitzen, schließlich gilt es den Gegner »matt« zu setzen. So trainiert der Sport mit den Figuren intensiv die geistige Ausdauer – und das generationen- und auch geschlechterübergreifend.

Schach macht schlau

Neueste Forschungen der Universität Trier haben ergeben, dass Schach im Schulalter die Konzentrationsgabe fördert sowie das logische und räumliche Denken schult. Das Spiel der Könige macht Kinder also nachgewiesenermaßen schlauer. »Insbesondere Kinder mit Schulproblemen profitieren vom Schachspiel«, weiß Rädler, sei es eine ADS-Problematik oder Hochbegabung. Und noch ein Novum kommt aus dem SC Vaterstetten: Max Diefenbach war der erste Schach-Zivi in Bayern. Genauer gesagt, absolvierte er beim SC Vaterstetten ein soziales Jahr im Rahmen seines Zivildienstes. Er verbreitete das Spiel der Könige in Schulen, Nachmittagsbetreuungen, gab Einzel- und Gruppenunterricht. Außerdem heimste er mit den Mädchen und der U10 zwei dritte Plätze bei Deutschen Meisterschaften ein. Seit Jahren ist auch das jugendliche Ehrenamt die Keimzelle des Vereins. Drei junge Damen und fünf Burschen betreuen derzeit den Schachnachwuchs. Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Schachclub, der Gemeinde Vaterstetten und den Schulen hat es auch möglich gemacht, dass sich auf mehreren Pausenhöfen bereits Riesenschachfelder befinden. Besonders stolz ist die Gemeinde daher auf die neueste Errungenschaft auf dem Baldhamer Marktplatz: Direkt vor dem Hotel ist ein Schachfeld in den Boden eingelassen, die Figuren gibt es im Hotel – kostenlos.

Schach via Internet

Und noch eine Möglichkeit: Die Bayernligacracks trainieren mit Großmeister Michael Prusikin aus Nürnberg und die U12 mit Michael Richter aus Nürnberg via Internet. Wer bei einer Trainingsrunde vorbeischauen möchte: Die Erwachsenen treffen sich montags ab 19.30 Uhr im Zentrum Aktiver Bürger, Zugspitzstraße 44, die Grundschüler immer freitags von 14.30 bis 16.00 Uhr und die Jugend gleich im Anschluss bis 18.00 Uhr.

Ederer

Artikel vom 25.11.2009
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