Truderinger Trachtenverein wird 25 Jahre alt

Trudering · »Des san mia«

Der Truderinger Trachtenverein beim Wiesn-Umzug.  Foto: Karl Hirt

Der Truderinger Trachtenverein beim Wiesn-Umzug. Foto: Karl Hirt

Trudering · Viel zu tun haben dieser Tage die Mitglieder des Truderinger Trachtenvereins (TTV): Zum einen steht die große Feier zum 25. Jubiläum am 5. Dezember ins Haus.

Der Trachtenverein wurde einst vom 3. auf den 4. Dezember 1984 gegründet, erzählt Karl Heinz Briggl. 13 Gleichgesinnte hätten sich damals zusammengefunden, immerhin 106 seien es heute. »Leider viel zu wenige«, bedauert Fritz Gabler, Mitglied der ersten Stunde. Sieben der Gründungsmitglieder sind ebenfalls noch aktiv. Es fehle aber an jungen Leuten, die Spaß an Tradition und Tracht hätten, meint auch Gustl Eichele, einer von sechs Böllerschützen des TTV. Und hier steht gleich das nächste Jubiläum an: Die Schützen feiern ihr 20-jähriges Bestehen. Neben dieser Gruppe innerhalb des TTVs gibt es noch eine Bastel-, eine Volkstanz- und eine Singgruppe. »So können ganz spezielle Interessen innerhalb des Vereins gefördert werden«, erläutert Monika Briggl. Momentan sei sogar angedacht, bei entsprechender Nachfrage eine Schuhplattlergruppe ins Leben zu rufen.

An dem ursprünglichen Gründungsgedanken hat sich bis heute nichts geändert: »Brauchtumspflege und die Tradition unserer Bayerischen, Münchner und vor allem aber Truderinger Heimat stehen im Verein im Vordergrund«, erklärt Fritz Gabler. Zeichen dieser Heimatverbundenheit ist das Tragen der geschmackvollen Truderinger Tracht. So habe der Fund einer 100-jährigen Joppe auf einem Bauernhof den Stein ins Rollen gebracht, erläutert Gabler.

Der Truderinger Trachten-Kenner Paul Ehrhardt, seines Zeichens Schneidermeister, begann mit einer aufwändigen Recherche, zu denen auch Gespräche mit dem Kulturreferat und Heimatforschern zählten. Seine dabei gewonnenen Erkenntnisse ließ Ehrhardt in die neue Tracht einfließen, die erstmals 1982 anlässlich der Ausstellung »50 Jahre Trudering bei München« in der Feldbergschule zu sehen war. Ein Jahr später komplettierte die geschmackvolle Frauentracht das Ensemble. Die Farbgebung orientiert sich an der Natur: Erdbraun für die Weste, Moosgrün-Töne für Joppe und Hose. Besonders auffällig: 40 Silberknöpfe, die auf Zweimarkstücken von 1876 das Profil König Ludwigs II. zeigen, schmücken Jacke und Weste der Mannsbilder. »Es ist sündhaft teuer, wenn so ein Knopf mal verloren geht«, sagt Monika Briggl. Die verschiedenen Farbschattierungen der Zwetschge gelten als Vorlage der eleganten Frauen-Tracht.

In seiner ganzen Pracht ist der Verein am Samstag, 5. Dezember, ab 9.00 Uhr im Kulturzentrum an der Wasserburger Landstraße zu erleben.

Zu den Höhepunkten des Festprogramms zählen ein Festgottesdienst mit Pfarrer Herbert Kellermann um 10.00 Uhr, Böllerschießen um 11.30 Uhr, und ab 13.00 Uhr der altbairische Hoagarten mit der Lechler Tanzlmusi, D’ Vuizbandoffe, dem Ismaninger Dreigsang, und Lindra Dirndl. Durch das Programm führt Gerhard Holz, Förderverein Bairische Sprache und Dialekte. Interessierte sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

TTV-Infos und Kontakt: www.truderinger-trachten verein.de

K. Kohnke

Artikel vom 25.11.2009
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