Bewegende Worte bei seiner Beerdigung am Montag

Unterhaching · Schwerer Abschied von Willi Abt

Glaubensstark und lebensfroh, so kannten und liebten Pfarrer Willi Abt die Unterhachinger. Foto: Schunk

Glaubensstark und lebensfroh, so kannten und liebten Pfarrer Willi Abt die Unterhachinger. Foto: Schunk

Unterhaching · »Wir trauern heute um einen Unterhachinger Gottesmann, der unerschütterlich fest im Glauben vorgelebt hat, wie es gelingen kann, im Leben Brücken zu bauen und Gegensätze zu überwinden«. Mit diesen Worten ehrte Bürgermeister Wolfgang Panzer das Schaffen Pfarrer Willi Abts, der in der Nacht des 19. Novembers den Kampf gegen sein schweres Krebsleiden verloren hat. Er verstarb im Alter von nur 50 Jahren im Hospiz der Barmherzigen Brüder in München.

Unter großer Anteilnahme der Bürger Unterhachings fanden am Montag die Trauerfeierlichkeiten statt. Nun hat Pfarrer Abt auf dem Städtischen Friedhof am Oberweg seine letzte Ruhestätte gefunden. Zahlreiche kirchliche Würdenträger waren gekommen, um Abschied zu nehmen, unter ihnen Weihbischof Engelbert Siebler, Dekan Helmut Fried, Vikar Dr. Rainer Meyer und Pater Peter Demmelmair. Aber auch hunderte Unterhachinger gaben ihm ergriffen das letzte Geleit. »Man solle den Glauben und das Leben feiern – das ist wohl sein Lebensmotto gewesen«, erzählt Dekan Helmut Fried. Abt sei ein sehr aufgeschlossener und sehr liebenswürdiger Mitbruder gewesen. Sieben Jahre lang war Pfarrer Abt im alten Dekanat Hachinger Tal der Stellvertreter Frieds. Die kreative Gestaltung der Gottesdienste, gerade auch der für die Kinder, seien ihm gut im Gedächtnis. Wie auch der schelmische Humor. Seine Verbundenheit zu den Gemeindemitgliedern wie auch zu den Mitarbeitern sei vergleichbar gewesen mit der zu einer großen Familie. »Es war beeindruckend und ergreifend zu erleben, mit welcher Zuversicht er diesen Weg, der ihm auferlegt war, gegangen ist«, so der Dekan bewegt. Stück für Stück habe er diesen bewältigt. Es sei für die Gemeinde, in der Abt 15 Jahre lang wirkte, ein besonders schwerer Verlust, sagt auch Dr. Peter Türkes, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats St. Birgitta.

Mit seiner ruhigen und zuvorkommenden Art hätte Abt so vieles in der Gemeinde vorangebracht und war herzlich – immer habe er deshalb auf seine Mitarbeiter zählen können. Erst vor drei Jahren sei Abt zum Geistlichen Rat ernannt worden. Als bereits Erkrankter habe er sein Umfeld nicht im Unklaren über seinen Zustand gelassen. »Er hat daraus kein Hehl gemacht«, berichtet Türkes bewegt. Diese Kraft habe ihn persönlich sehr beeindruckt. Pfarrer Abt kannten alle als einen sehr bescheidenen Menschen. Seit geraumer Zeit schon trug er die Last des Wissens um sein Schicksal. Er hinterließ den Wunsch um eine Beisetzung ohne viele große Worte. Ein Wunsch, dem aus Respekt und Wertschätzung entsprochen wurde. Das tat auch Wolfgang Panzer in seine Trauerrede. Der Bürgermeister betonte, dass der Tod Pfarrer Abts nicht nur für die kirchliche, sondern auch für die weltliche Gemeinde einen schweren und schmerzlichen Verlust bedeute. Immer werde er den Unterhachingern im Gedächtnis bleiben, weil er es geschafft habe, die zwei Pfarreien St. Alto und St. Birgitta zu einem Pfarrverband zusammenzuschweißen. Er allein sei in den ersten Jahren buchstäblich die Klammer gewesen, die alles zusammengehalten habe. »Welch ungeheuren Kräfte da an Pfarrer Abt gerüttelt haben mögen, werden wir wohl nie erfahren«, betonte Panzer ergriffen. »Diese Integrationsleistung war bis zuletzt seine Lebensaufgabe in Unterhaching«.

Nicht nur die beiden Pfarreien, auch die Ortsteile »Siedlung« und Fasanenpark seien durch seine Energie und sein Engagement zusammengewachsen. »Unter anderem dafür schuldet ihm die politische Gemeinde Unterhaching großen Dank«. Er habe es außerdem verstanden, Kinder, Jugendliche und auch junge Familien in das aktive Leben des Pfarrverbandes einzubinden. »Eine solche Lebensleistung mit aller Kraft zu erbringen, sein schweres persönliches Schicksal aber trotzdem anzunehmen, kann nur jemand leisten, der fest im Glauben verwurzelt ist«, sagte Panzer vor der Trauergemeinde und schloss: »Wir trauern um einen großen Seelsorger in Unterhaching, wir trauern mit dem Pfarrverband St. Alto/St. Birgitta um ihren Oberhirten Willi Abt«. Nicht in eine ungewisse Zukunft steuert jetzt die Gemeinde, Pfarrer Abt hinterlässt ein wohlgeordnetes Haus: »Dekan Helmut Fried wird die Administration übernehmen, bis das Erzbistum entscheidet, wie es weiter gehen wird«, berichtet Peter Türkes.

K. Kohnke

Artikel vom 25.11.2009
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