Polizei zur Kriminalität in Isar- und Ludwigsvorstadt

Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt · Hauptbahnhof verzerrt Zahlen

Laut Peter Reisbeck, PI 14 ist »München ist die sicherste Millionenstadt Deutsch­lands«.	Foto: js

Laut Peter Reisbeck, PI 14 ist »München ist die sicherste Millionenstadt Deutsch­lands«. Foto: js

Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt · In der Kriminalitätsstatistik der Polizei nimmt der Bezirk Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt einen traurigen Spitzenplatz ein. In dem Stadtteil werden die meisten Straftaten in ganz München begangen, hieß es kürzlich in Medienberichten. Auf der Bürgerversammlung des Viertels am vergangenen Donnerstag stellte Peter Reisbeck von der Polizeiinspektion 14 jedoch klar: Die Lage ist bei weitem nicht so dramatisch, wie der Sicherheitsreport vermuten lässt.

Die Zahlen der Statistik seien zwar korrekt. Insgesamt seien in der Isar- und Ludwigsvorstadt in 2008 knapp 13.000 Straftaten gemeldet worden. »Das ist mehr als in allen anderen Stadtteilen«, räumte Reisbeck ein. Allerdings müsse man die besonderen Gegebenheiten des Viertels berücksichtigen, »sonst ergibt sich ein verzerrtes Bild.« Zu begründen sei die hohe Kriminalität in erster Linie damit, dass der Hauptbahnhof im Viertel liege: »Dort gehen täglich so viele Menschen ein und aus, dass es automatisch zu mehr Straftaten kommt.« Ähnlich verhalte es sich mit dem Oktoberfest, das ebenfalls im Stadtteil stattfinde. Auch dort würden jedes Jahr unzählige Delikte begangen, die zwar in die Statistik mit einfließen, die ansässige Bevölkerung jedoch nicht beträfen.

Zudem zählen weite Teile der Innenstadt zum Viertel. »Dort gibt es viele Geschäfte und deshalb auch viele Ladendiebstähle«, erkärte Reisbeck. Auch die Zahl der Einbrüche sei relativ hoch. Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich die Vorfälle in 2009 sogar verdoppelt: »Dieses Jahr gab es 160 Anzeigen, im Vergleichszeitraum 2008 waren es nur 80.« Betroffen seien davon aber in erster Linie gewerbliche Räume, »in Privatwohnungen wird selten eingebrochen.« Dies sei im Verlauf des Jahres im Viertel nur 30-mal vorgekommen. Verantwortlich für den drastischen Anstieg der Einbrüche sei ein einzelner Serientäter, der inzwischen gefasst und in Haft sei.

Leicht zugenommen habe die Zahl der Körperverletzungen. Hier seien in 2009 bislang 330 Fälle gemeldet worden: »Das sind rund 30 mehr als im Vorjahr.« Die Aufklärungsrate sei hier mit etwa 80 Prozent jedoch relativ hoch. Insgesamt sei die Anzahl der Straftaten im Stadtteil im Vergleich zum Vorjahr jedoch gesunken. »Der Trend ist weiterhin fallend«, betonte Reisbeck. Bislang seien 2009 rund 7.700 Anzeigen bei der Polizei eingegangen, dies seien etwa 700 weniger als in den ersten neun Monaten des Jahres 2008. Grund zur Sorge gebe es daher nicht. »München ist die sicherste Millionenstadt Deutschlands«, so Reisbeck. Julia Stark

Artikel vom 18.11.2009
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