Zum Wohl des Bürgers

Vaterstetten · Der Kommentar

Vaterstetten · Gemeinderat könnte man auch so sehen: »Gemein, der Rat«: Wenn die Tagessordnung öffentlich aushängt und auch im Internet eigesehen werden kann, dann rechnen die Besucher einer Gemeinderatsitzung damit, dass über das sie interessierende Thema auch gesprochen wird.

In diesem Fall harrten sie über drei Stunden aus (Beginn um 19 Uhr). Bis zu ihrem ersehnten Tagesordnungspunkt beobachten sie im stickigen Sitzungssaal, wie der Gemeinderat – bestens versorgt mit Obst, Brezen, Säften und Wasser – ermüdende Sachvorträge abspult.

Gut, das liegt in der Natur der Sache. Aber sie erleben auch Laiendarsteller, welche die Sitzungen als Übungsplatz für ihre »rethorischen Fähigkeiten« missbrauchen. Erschreckend belanglos und hauptsächlich zeitraubend sind die Beiträge bestimmter Gemeinderäte. Untereinander mag das ja lustig sein, die interessierten Bürger verlangen aber nach Information, nicht nach Selbstbeweihräucherung. Und wenn jemand wie Herr Bienheim wissentlich die eigentlich erfreulich hohe Besucherzahl mit seinem rüden Antrag demonstrativ ignoriert, so empfinden das die Anwesenden als Beleidigung. So sollte man sich in Zukunft wohl eher im stillen Kämmerlein über die Tagesordnung lustig machen. Denn der Bürger muss ja nicht zu so einer Sitzung. Aber der Bürger darf zur Wahl gehen; und er hat ein Gedächtnis. Will-Rafael Bienheim stellt sich auf dem Internetportal der »BürgerInitiative Zukunft-Besser-Planen« so vor: »Ich möchte, dass aus dem Kreis der Gemeinderäte und von engagierten Bürgern das Maximum an Sachverstand in ergebnisoffene Diskussionen eingebracht wird. Die Erörterungen im Gemeinderat sollen für den Bürger gut nachvollziehbar sein. (...)«.

osw

Artikel vom 18.11.2009
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