Unterhaching · Fasching eingeläutet

Unterhaching unter charmanter Führung: Prinzessin Daniela I. verleiht Bürgermeister Wolfgang Panzer den Gleisenia-Orden. Foto: Schunk

Unterhaching · Das närrische Treiben kann beginnen: Die Unterhachinger Faschingsgesellschaft »Gleisenia« hat zwei neue Prinzenpaare gekürt. Daniela I. und Paul I. heißt das neue Erwachsenen-Paar, für die Kinder werden in der laufenden Saison Emily I. und Alex I. die Regentschaft übernehmen.

Mit einer aufwändigen Show wurden sie jetzt in der Hachinga Halle unter der bewährten Moderation von Hofmarshall Andreas Binder inthronisiert. Bestens gefüllt war der Saal mit lauter Närrischen, die sich zwar noch nicht die Faschingskostüme übergestülpt hatten, dafür aber in feiner Abendgarderobe zeigten, was zu der Musik tänzerisch so alles in ihnen steckt.

Vor der feierlichen Übergabe des neuen Zepters wurden freilich noch die »Ehemaligen« verabschiedet: Gleisenia-Präsidentin Angelika Gries war es eine große Freude, dem diesjährigen Prinzenpaar, ihrer Lieblichkeit Brigitte II. und seiner Tollität Georg I., für ihre einjährige »Herrschaft« über die Faschingssäle in München und Umgebung zu danken. Beide zeigten sich gerührt: »Wenn uns jemand fragen würde, wie wir die letzte Faschingssaison beschreiben würden, dann würden wir sagen: Es war spitze!«, jubelte das Paar, das auch im echten Leben verheiratet ist. »Leider verging die Zeit viel zu schnell«, war ihr Tenor.

Für Daniela I. und Paul I. hingegen fängt die anspruchsvolle Aufgabe gerade jetzt erst an. Was hat sie dazu bewogen, eine Saison lang Speerspitze der Gleisenia auf den Tanzparketten zu sein? Beide sind in der Faschingsgesellschaft schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr: Seit vielen Jahren sind sie dort Mitglieder, gekreuzt haben sich ihre Wege jedoch erst, »als wir auserwählt wurden, das Prinzenpaar für die Saison 2009/2010 zu sein« wie beide mit sympathischer Freimütigkeit bekennen. Die 20-jährige Daniela Gries alias Daniela I., Tochter von Angelika Gries, ist seit einigen Jahren in der Jugendgarde aktiv und wegen des Engagements der ganzen Familie »auch nicht um die Gleisenia herum gekommen«, wie die gelernte Kauffrau schmunzelnd einräumt. »Ich wollte das schon immer machen«, gestand sie. Paul I., der mit bürgerlichem Namen Paul Jessen heißt, ist, wie er sagt, seit drei Jahren begeisterter Begleiter der Showtanzgruppe »Black Secrets« und seitdem hoffnungslos dem närrischen Treiben verfallen. »Es ist für uns eine große Ehre und Freude, als Prinzessin und Prinz für die Gleisenia durch die neue Faschingssaison zu führen. Die Vorbereitung hat uns sehr viel Spaß gemacht, und die närrische Zeit, da sind wir uns sicher, wird dies mit Leichtigkeit toppen«, freut sich der 29-jährige Projektmanager bei Siemens. Ein Job, für den er mittlerweile bestens gerüstet ist: Zweimal wöchentlich probt er seit April 2009 mit seiner Partnerin.

Auch der Gleisenia-Nachwuchs, die neunjährige Emily aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn, und ihr »Auserwählter«, der elfjährige Alex, dessen Eltern schon als Sabine I. und Stephan II. die Hoheit über die Tanzsäle hatten, blicken der Faschingszeit mit Spannung entgegen. Für Emily I. kam die Kür völlig unerwartet: »Das ist mein zweites Jahr bei den Hachinger Flöhen, und ich hätte nie gedacht, dass ich jetzt schon Prinzessin sein darf.« Für Alex I. habe es gleich »zwei Gründe gegeben«, warum er nicht »drumrum« gekommen sei. Zum einen wegen der Prominenz seiner Eltern, zum anderen weil er an einem Faschingssonntag geboren ist. Da wurde ihm sein Schicksal regelrecht in die Wiege gelegt.

Das Programm steht unter dem Motto »Night Club«, was schlicht der Tatsache Rechnung tragen soll, dass der diesjährige Auftakt in einem »Night Club« beginnt. Dies solle beweisen, »dass die verschiedensten Menschen, aus unterschiedlichsten Regionen, sich in einem gemeinsamen Hobby wiederfinden: dem Tanzen«, erläutert Präsidentin Angelika Gries. Los geht die Faschingssaison richtig am Freitag, 29. Januar, mit einer »Almrock Faschingsparty« zusammen mit den »Cagey Strings« in der Hachinga Halle. Am Sonntag, 7. Februar, öffnet in der gleichen Lokalität der Erste Kinderball seine Pforten, am Donnerstag, 11. Februar, ist im Münchner Hofbräukeller ein »Weiberfasching« geplant. Auf einen weiteren Höhepunkt dürfen sich die Närrischen am Sonntag, 14. Februar, freuen, wenn die Garden auf dem Rathausplatz in Unterhaching auftreten und überhaupt dem Faschingstreiben in der Hachinger-Tal-Gemeinde Tür und Tor geöffnet sind. Ausklang ist am Faschingsdienstag, 16. Februar, mit einem Kinderball in der Hachinga Halle und dem traditionellen Kehraus im Hofbräukeller.

mst

Artikel vom 18.11.2009
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