Sondersitzung zum Thema: Grünwalder Stadion

Giesing/Harlaching · Wo soll es hingehen?

Am 24. November geht es bei einer Sondersitzung der beiden Bezirksausschüsse um die Zukunft des Grünwalder Stadions. Foto: Hettich

Giesing/Harlaching · Die Zukunft des Grünwalder Stadions bestimmt weiter die lokalen Schlagzeilen. Nachdem der TSV 1860 vor Wochenfrist zumindest an der Option festhielt, künftig auch wieder mit seiner Profimannschaft in der Traditionsspielstätte auflaufen zu wollen, wird das Thema erneut heiß diskutiert. Bei der Stadt freilich kristallisiert sich ein Mittelweg heraus. Zwar ist in einer neuen Vorlage des städtischen Sportamtes vom befürchteten Abriss keine Rede mehr – doch erst- und zweitligatauglich umgestalten werden soll der Tempel auf Giesings Höhen offensichtlich nicht.

Für eine Investitionssumme von knapp 10,3 Millionen Euro soll das »Sechzger-Stadion« lediglich drittligatauglich saniert und überarbeitet werden. Daneben sollen im derzeit mit gut 70 Partien pro Jahr bespielten Stadion künftig auch die Bundesliga-Damen des FC Bayern eine Heimat finden. Abhängig von einer Zustimmung im Rat soll die Sanierung im Frühjahr 2010 begonnen und bei laufendem Spielbetrieb bis 2014 abgeschlossen sein. Diese umfangreichen Pläne des Sportamtes sollen am 2. Dezember zunächst dem Schul- und Sportausschuss, am 16. Dezember dann der Vollversammlung des Münchner Stadtrates vorgelegt werden. Aus dem Absichtspaket scheren die Grünen in Giesing sowie stadtweit aus. Sie wollen vor einer endgültigen Entscheidung auch die Alternativvorschläge aus den Reihen der Stadion-Projektgruppe geprüft wissen. Bereits vor der Befassung in den Stadtratsgremien wird es in Giesing und Harlaching zum Thema wohl eine sehr lebhafte Diskussion geben. Die örtlichen Bezirksausschüsse Obergiesing-Fasangarten (BA 17) und Untergiesing-Harlaching (BA 18) laden bereits am Dienstag, 24. November, zu einer gemeinsamen und öffentlichen Sondersitzung in den Pfarrsaal von Maria Immaculata an die Seybothstraße 53. Trotz des kirchlichen Umfeldes dürfte es hoch hergehen. Definitive Stellungnahmen beider Ausschüsse in Richtung Stadt sind zu erwarten. Neben Vertretern der Kommune, der Referate und der Vereine werden auch viele Freunde und Unterstützer des Grünwalder Stadions bei der Verantstaltung vertreten sein.

Diskutiert wurde bereits im Vorfeld – während der letzten Sitzung des Obergiesinger Bezirksausschusses. Die Grünen wollen zunächst »nur dem unmittelbaren Erhalt des Stadions dienende Investitionen getätigt« wissen: bis die vorgestellte Alternative der »Projektgruppe Stadionzukunft« eingehend geprüft sei, die sich aus den Reihen des TSV 1860 rekrutiert und eine Profirückkehr ins Grünwalder Stadion als Option sieht. Anschub bekommen die Obergiesinger Grünen dabei auch von ihrer Rathausfraktion, welche im Gegensatz zu Koalitionspartner SPD auf der gleichen Argumentationsschiene fährt. »Das Vorgehen der Grünen erschüttert mich!« Die Giesinger SPD-Stadträtin Brigitte Meier wandte sich im BA wortreich gegen die Absichten der Projektgruppe, Möglichkeiten für eine Rückkehr des Profifußballs auf Giesings Höhen zumindest auszuloten. »Das sind mehr Schäume als realistische Träume – Profifußball in Giesing geht nicht«, glaubte zumindest die Stadträtin. Etwas bedenklich dürfte in diesem Zusammenhang auch der im BA formulierte Wunsch Meiers stimmen, sich anstelle der federführenden Projektgruppe offiziell an den Vorstand des TSV 1860 zu wenden. Ihr Vorstoß scheiterte jedoch an einer Formalie; der Bezirksausschuss hatte vorher bereits über das weitere Procedere und die Sondersitzung abgestimmt.

Hettich

Artikel vom 18.11.2009
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