Ernst-Mach-Gymnasium erhält Auszeichnung mit drei Sternen

Haar · Die Umweltschule

Der bayerische Umweltminister Markus Söder mit den Preisträgern des EMG  (v. li.): Else Jung und Miriam Werny (6. Klasse), Maximilian Schenk (11. Klasse) und Tobias Kirchner (10. Klasse).  Foto: EMG

Der bayerische Umweltminister Markus Söder mit den Preisträgern des EMG (v. li.): Else Jung und Miriam Werny (6. Klasse), Maximilian Schenk (11. Klasse) und Tobias Kirchner (10. Klasse). Foto: EMG

Haar · Das Ernst-Mach-Gymnasium (EMG) in Haar erhielt zu Beginn dieses Schuljahres nun schon zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung »Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21-Schule«. Vier Schülerinnen und Schüler des EMG nahmen bei einer Feierstunde in Nürnberg die Urkunde aus den Händen von Umweltminister Markus Söder entgegen.

Die Auszeichnung mit »drei Sternen« und damit die Einstufung in den höchsten Qualitätsrang als »Umweltschule« würdigt die besondere Förderung der »Bildung für eine nachhaltige Entwicklung« am EMG. »Unsere Stärken liegen sicher in der Vielfalt unserer Aktivitäten und in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit engagierten außerschulischen Partnern«, sagt Edwin Busl, Mitarbeiter in der Schulleitung und zuständig für die Koordination der Umweltprojekte. Hierzu gehöre beispielsweise der Kurs Imkerei/Umweltbiologie, in dem seit nunmehr 21 Jahren jährlich im Durchschnitt 40 Kinder die Geheimnisse des Mikrokosmos Bienenstaat kennenlernen. »Auch wagen wir uns an neue Angebote wie dem Arbeitskreis Zukunft, der Schülerfirma Puco oder der Ausbildung von ‹Klimabotschaftern›«, erklärt Busl. Dabei wird die Schule maßgeblich von der Ge­meinde Haar, der Eine-Welt-Gruppe der Jesuskirche Haar und Initiativen und Verbänden wie Plant-for-the-Planet, Landesbund für Vogelschutz oder dem Verkehrsclub Deutschland unterstützt.

Erst letzte Woche wurde zum zweiten Mal in Folge die Klasse 7c des EMG für das erfolgreichste Ergebnis der Haus- und Straßensammlung des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) ausgezeichnet. Jeder teilnehmende Schüler der Klasse sammelte im Durchschnitt 107 Euro – so viel wie keine andere Klasse in Bayern. Insgesamt konnte das Ernst-Mach-Gymnasium ein Sammelergebnis von knapp 4000 Euro an den LBV überweisen. Zur Belohnung erhielt die Klasse 7c letzten Freitag eine Urkunde und einen Scheck über 300 Euro für die Klassenkasse.

Und die Klasse 7b beteiligte sich dieses Jahr erstmals an der Aktion »FahrRad! Fürs Klima auf Tour« vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Von Februar bis Ende Juli 2009 traten rund 3.300 Jugendliche in 140 Gruppen fürs Klima in die Pedale. Die Schülerinnen und Schüler des EMG waren dabei besonders erfolgreich: Gemeinsam legten sie über 80.000 Kilometer zurück, das heißt, sie umrundeten quasi die ­Erde zweimal. Dadurch sparten sie zudem über elf Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Die Klasse 7b erhielt dafür vergangene Woche den Hauptpreis von 500 Euro für die Klassenkasse und das Ernst-Mach-Gymnasium wurde mit 25 hochwertigen Luftpumpen belohnt, da an dieser Schule bundesweit die meisten Klassen – insgesamt elf – teilgenommen haben.

Die gewonnenen Preisgelder der diversen Wettbewerbe setzt die Schule teilweise wieder für neue Umweltschul-Projekte ein. So wurde beispielsweise ein Energieberater aus dem Gewinn eines Klimawettbewerbs im Frühjahr 2009 finanziert. Mit dessen Unterstützung soll das große Engagement auch in diesem Schuljahr weitergeführt werden und dazu beitragen, »dass sich Bildung für eine nachhaltige Entwicklung als Profil-Baustein am EMG in Unterricht und Schulleben langfristig etabliert«, sagt Edwin Busl. Derzeit sei die Schule dabei ein Konzept zu entwickeln, mit dem sie an dem Schülerwettbewerb Klima & Co teilnehmen möchte, Deutschlands höchstdotierter Klimaschutzwettbewerb. Die besten Ideen, den CO2-Ausstoß an der Schule zu verringern, werden mit insgesamt 200.000 Euro belohnt. Abgabe ist im Dezember 2009. »Einer unserer Vorschläge ist beispielsweise, Präsenzmelder in den Fluren und Treppenhäusern einzubauen, damit die Beleuchtung nur dann angeht, wenn jemand den Raum nutzt und das Tageslicht nicht ausreicht«, erklärt Busl. Mehr möchte er nicht verraten.

»Aber wenn wir gewinnen sollten, dann würden wir gerne mit dem Geld Musterräume mit unterschiedlichen Lüftungstechniken einrichten und sie mit Messtechnik ausstatten. Damit könnten wir zeigen, dass bei der heutigen Bauweise, bei der durch die extrem dichten Fenster kein Luftaustausch mehr stattfindet, auch nötige Folgemaßnahmen ergriffen werden müssen«, so Busl. Diese Erfahrung muss die Schule zurzeit selbst machen, da die Fenster im EMG erneuert wurden.

Sybille Föll

Artikel vom 28.10.2009
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