Die Swan-Lake-Tänzerinnen im Gespräch

Fröttmaning · Ballett und Akrobatik

„Swan Lake“ vereint auf zauberhafte Weise Kraft, Perfektion und Poesie. Foto: VA

„Swan Lake“ vereint auf zauberhafte Weise Kraft, Perfektion und Poesie. Foto: VA

Fröttmaning · Über 27.000 Besucher erlebten 2008 die sensationelle „Guangdong Acrobatic Troupe of China“. Jetzt kommt die Erfolgsshow für ein letztes Gastspiel wieder ans Deutsche Theater München! „Swan Lake“ vereint auf zauberhafte Weise Kraft, Perfektion und Poesie. Freuen Sie sich auf eine Show am Rande des artistisch Menschenmöglichen: Mit wunderschöner Musik, chinesischer Akrobatik und klassischem Tanz zeigt „Swan Lake“ eine atemberaubende Interpretation von Tschaikowskys „Schwanensee“.

Den außergewöhnlichsten Pas de Deux in „Swan Lake“ tanzen Ma Hong und Li Xin. Wir haben mit den beiden Tänzern gesprochen, über Ballett, Akrobatik und das Geheimnis ihres Zaubers.

SamstagsBlatt: Was ist Ihr persönlicher Lieblingspart bei „Swan Lake“?

Ma Hong: Wir beiden lieben den 2. Akt ganz besonders. Dort erscheint die Schwanenprinzessin ihrem Prinzen das erste Mal im Traum und er verliebt sich sofort unsterblich in sie. Das ist eine sehr gefühlvolle, romantische Szene. Und das ist für uns etwas ganz Besonderes, weil es hier nicht in erster Linie um körperliche Höchstleistungen geht. Hier geht es um Anmut und Grazie, um Ausdruck. Das sieht viel einfacher aus als zum Beispiel auf Spitze tanzend Bälle zu jonglieren, ist für uns aber immer wieder eine große Herausforderung.

SamstagsBlatt: Für „Swan Lake“ wurden Akrobaten zu Ballett-Tänzern ausgebildet und Ballett-Tänzer zu Akrobaten. Für wen war die Umstellung schwerer?

Li Xin: Ich denke für die Akrobaten war es schwerer. Es ist eine unglaubliche Herausforderung, eine an sich schon an die Grenzen des körperlich Machbaren gehende Akrobatik-Nummer dann auch noch mit der Anmut und dem vollendeten Ausdruck eines Ballett-Tänzers auf die Bühne zu bringen. Dafür mussten wir mit Sicherheit härter und präziser trainieren.

SamstagsBlatt: Was ist die größte Herausforderung bei „Swan Lake“?

Li Xin: Die größte Herausforderung ist es, die Anmut und Poesie des Balletts mit den akrobatischen Höchstleistungen in Einklang zu bringen. Über meine Leistung als Akrobat mache ich mir nie Sorgen. Aber es beschäftigt mich ständig, ob ich die Emotionen und die Anmut meiner Rolle auf der Bühne auch wirklich zum Ausdruck bringe.

Ma Hong: Ja, das gilt auch für mich. Ich bin erst dann zufrieden, wenn ich mich auch bei den schwierigsten akrobatischen Figuren – und natürlich vor allem bei dem „Spitzentanz auf dem Kopf“ - mit der Eleganz einer Ballett-Tänzerin bewege.

SamstagsBlatt: Wie oft sind Sie schon vom Kopf Ihres Partners gefallen?

Ma Hong: Den „Spitzentanz auf dem Kopf” müssen wir an die 50-mal am Tag trainieren. Sie können sich vorstellen wie oft ich am Anfang heruntergefallen bin…

SamstagsBlatt: Können Sie sich eine akrobatische Figur vorstellen, die noch schwieriger ist als der „Spitzentanz auf dem Kopf“?

Li Xin: Ich kann es mir nicht vorstellen. Das ist eine wirklich extreme Nummer. Hier wird getestet, wie weit die Akrobatik überhaupt gehen kann.

SamstagsBlatt: Wie halten Sie sich fit für diese körperlich extrem anstrengende Show?

Ma Hong: Wir trainieren bis zu sechs Stunden täglich. Bei Xin kommt dann noch Muskeltraining dazu, damit er genug Kraft hat, um mich zu halten. Und natürlich muss ich aufpassen, dass ich mein Gewicht halte.

SamstagsBlatt:: Wie bereitet man sich mental auf solch eine Show vor?

Li Xin: Man muss bei jeder Show mit Leidenschaft dabei sein. Und sich auf jede Show so vorbereiten als stehe man das erste Mal auf der Bühne.

Ma Hong: Ich versuche alles andere auszublenden und konzentriere mich voll und ganz auf meinen Part auf der Bühne.

Artikel vom 22.10.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...