Boogie Magic’s von der Gemeinde für ihre Erfolge geehrt

Hohenbrunn · Meisterhaft tanzen

Die Boogie Magic’s Formation mit Trainer Johann Preuhs (Mitte vorn) holte sich ihren 10. deutschen Meistertitel.  Foto: Schwarz-Mehrens

Die Boogie Magic’s Formation mit Trainer Johann Preuhs (Mitte vorn) holte sich ihren 10. deutschen Meistertitel. Foto: Schwarz-Mehrens

Hohenbrunn · Einen frisch gekürten deutschen Meister, der mit einer überragenden Leistung wieder an seine frühere Erfolgsserie anknüpft, und einen amtierenden Weltmeister, der von seinen hochgesteckten Zielen eines nach dem anderen erreicht – das können im Tanzsport nicht viele Vereine gleichzeitig vorweisen.

Die Boogie Magic’s vom Tanz-Zentrum des TSV Hohenbrunn-Riemerling hatten deshalb allen Grund, kurz vor Saisonende ihren deutschen Meister der Formation und ihren Weltmeister der Oldie-Klasse Boogie Woogie ausgiebig zu feiern. Auch Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair war erfreut, solche Spitzensportler in seiner Gemeinde zu haben und ehren zu können.

Deutscher Meister Formation

Dabei hatten die Boogie Magic’s ihren Formationssieg gerade erst eingefahren. Die Siegesstimmung und Freude über den zurückeroberten Titel war sozusagen taufrisch. Denn die deutsche Meisterschaft in Hameln lag nur wenige Tage zurück. Dort tanzte sich die Formation mit ihrer zum dritten Mal gezeigten, diesmal neu bearbeiteten Choreographie »Rockabilly Vision« und mit neuen Nachwuchstalenten auf einen klaren und frenetisch bejubelten ersten Platz. Damit konnte sie ihre Titelsammlung als dreifacher Europameister und siebenfacher Weltmeister um den zehnten deutschen Meistertitel erweitern und führt jetzt wieder die nationale Rangliste an.

Doch fast hätte sich die Mannschaft bei dem Turnier selbst »rausgeschmissen«, wie Trainer und Choreograph Johann Preuhs in seiner Rede zur Siegesfeier feststellte. Weil die Weltmeisterschaft mangels internationaler Beteiligung in diesem Jahr entfällt, musste die Formation alles auf die eine Karte deutsche Meisterschaft setzen. Und da galt es den amtierenden Meister Karlsruhe zu schlagen, der sie in 2008 auf den zweiten Platz verwiesen hatte. Vor lauter Anspannung und Kampfeswillen geriet die Stellprobe in Hameln aber fast zum Fiasko. Erst als Preuhs seine Mannschaft mit einer »Moralpredigt« daran erinnerte, dass es hier nicht um Kampfsport, sondern ums Tanzen, um Gemeinsamkeit und Zusammenhalt gehe, fand sie zu ihrer bewährten Teamstärke zurück und war beim Eintanzen wie ausgewechselt. Im Turnier präsentierte sie ihre Choreographie dann so synchron, technisch ausgereift und voller Tanz- und Lebensfreude, dass sie das Publikum zu begeisterten Ovationen hinriss. Auch die Wertungsrichter zeigten sich von der Leistung überzeugt und vergaben vier von fünf möglichen Einsen an die Hohenbrunner Formation.

Das derzeit erfolgreichste Einzelpaar der Boogie Magic’s, Thomas Veigl und ­Evelyn Schmidt, würdigte Preuhs in seiner Rede als extreme Leistungsträger, die vor ihrer Einzel-Karriere alle Formationstitel mitgewonnen haben. Nach ihren Erfolgen in der Hauptklasse holten sie sich den Weltmeistertitel in der Oldie-Klasse, in die sie 2009 gewechselt haben.

Veigl und Schmidt, die von Doris Preuhs und Gerhard Setz trainiert werden, erzählten bei einem Glas Sekt von ihren Plänen, dem intensiven Training und ihrer Siegesserie in der Oldie-Klasse. Nach dem Weltmeistertitel wollen sie mit einem Sieg beim letzten der drei diesjährigen World Cup-Turniere noch die fehlenden Punkte für die Spitzenposition in der Weltrangliste sammeln. (Das ist ihnen kurz nach der Siegesfeier gelungen, Anm. d. Red.).

Bei der deutschen Meisterschaft im Dezember setzen sie gleichfalls auf Sieg, womit sie auch die deutsche Rangliste anführen würden. Das ist für sie wichtig, da ihre stärksten Konkurrenten aus dem eigenen Land kommen.

Ihre Favoritenrolle haben sie sich hart erarbeitet. Viermal pro Woche waren sie im Training, haben Basics und Akrobatikteile immer wieder eingeübt. Derart vorbereitet und motiviert durch die Erwartungen ihrer Fans konnten sie sich bei der im Rahmen der German Open Championships (GOC) ausgetragenen Weltmeisterschaft gegen 13 konkurrierende Paare souverän durchsetzen. »Es hat irrsinnig Spaß gemacht, vor 2.000 Zuschauern zu Life-Musik zu tanzen«, sagte Veigl. »Die Freude, sich zu präsentieren und darzustellen, hat unsere anfängliche Nervosität einfach weggeweht.«

Seine Partnerin ergänzte, dass das Halbfinale vom Gefühl und von der Lockerheit her für sie die beste Runde gewesen sei. Überhaupt sei die schnelle sportliche Runde ihre Stärke, wo sie ein explosives Feuerwerk abbrennen können. Während der Siegesfeier, zu der zahlreiche Boogie Magic’s Mitglieder, Freunde und Fans in die Halle K gekommen waren, gab es nicht nur Reden und Glückwünsche. Auch die Videos der beiden Meisterschaften wurden immer wieder angeschaut und kommentiert.

Bürgermeister Straßmair, der allen Siegern im Namen der Gemeinde gratulierte und Rosen, Prosecco und Gutscheine überreichte, meinte bestens aufgelegt: »Wir haben eigentlich nichts anderes von Euch erwartet«.

esm

Artikel vom 14.10.2009
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