Manfred- und Ute-Schmidt-Stiftung erbringen 5.000 Euro für Schüler

Vaterstetten · Starterfrühstück für alle Kinder

Hinten, steh. v. li.: Hauswirtschaftslehrerin Andrea Mooslechner, Sylvia Sassenbach und Silvia Tober, Manfred Schmidt; sitz.: Schulleiterin Manuela Strobl und Ute Schmidt. Foto: Ederer

Hinten, steh. v. li.: Hauswirtschaftslehrerin Andrea Mooslechner, Sylvia Sassenbach und Silvia Tober, Manfred Schmidt; sitz.: Schulleiterin Manuela Strobl und Ute Schmidt. Foto: Ederer

Vaterstetten · »Ein voller Bauch studiert nicht gern« lautet ein altes Sprichwort und hat durchaus seinen Sinn. Mit knurrendem Magen kann aber auch niemand lernen. Für Schulkinder ist das Frühstück mit die wichtigste Mahlzeit am Tag. Aber am liebevoll gedeckten Frühstückstisch Müsli mit frisch geschnippelten Früchten, Butterbrot mit selbstgemachter Marmelade und Gemüsesticks mit Quarkdipp zu genießen ist eben nicht in allen Familien möglich.

»Viele unserer Schulkinder sind in der Früh alleine«, berichtet Manuela Strobl, die Schulleiterin der Grund- und Hauptschule in Vaterstetten. »Die Eltern müssen schon aus dem Haus, bevor der Nachwuchs aufsteht. Und dass diese Kinder sich dann selbst etwas zum Frühstück herrichten ist eher unwahrscheinlich«. »Manche haben auch so früh noch gar keinen Appetit, die haben erst Hunger, wenn sie in der Schule sind«, ergänzt Sylvia Sassenbach. Ein Schulfrühstück wäre also das Ideale – vor Ort im Schulhaus zusammen mit den Kameraden und auch noch gesund und ausgewogen. Doch wer soll das bezahlen, und wer bereitet es zu? Die Grund- und Hauptschule hat das Thema jetzt für sich gelöst. Ab sofort wird dort nicht nur eine gesunde Pausenversorgung und ein schmackhafter Mittagstisch angeboten sondern auch der Hunger in der Früh gestillt. Ab 7.15 Uhr haben die »guten Geister« Silvia Tober und Sylvia Sassenbach den Tisch mit lauter feinen Sachen, die auf einen Schultag vorbereiten, gedeckt. Doch was wenn sich eine Familie diesen Service gerne in Anspruch nehmen würde, es sich aber nicht leisten kann? Dies ist dann ein Fall für »MUS«. »MUS« steht für »Manfred-und-Ute- Schmidt-Sozialstiftung«, die sich in der Großgemeinde gerne bedürftiger Familien annimmt. 5.000 Euro spendete die Stiftung für den Frühstücksservice, und damit sind 15 Kinder ein Jahr lang morgens versorgt. »Wir wollen, dass kein Kind ohne Frühstück in der Schulbank sitzt, nur weil es daheim nicht die Gelegenheit dazu hat und sich ein Frühstück in der Schule nicht leisten kann«, so das Stifterehepaar aus Baldham. Im Landkreis Ebersberg ist das eine Premiere, erst in Traunstein findet sich wieder eine Schule, die Derartiges erreicht hat.

Durch einen Wettbewerbsgewinn zur gesunden Pausenversorgung, den die Schule im vergangenen Jahr gemacht hat, kann Strobel auch die beiden verantwortlichen Damen für ihre Arbeit ein bisschen entschädigen. Was sie allerdings im sozialen Bereich leisten ist unbezahlbar: Einfach da sein für die Kinder, schon um kurz nach sieben in der Früh, und zuhören, wo die Seele drückt. Dieses Schuljahr ist nun also finanziell gesichert. Was aber, wenn das gerade zur Verfügung gestellte Geld verbraucht ist? Manfred Schmidt hofft, dass sich genügend weitere Förderer aus dem Gemeindegebiet finden, da seine Stiftung das nicht alleine leisten könne. Mäzene, die sich bereit erklären ein bedürftiges Kind der Gemeinde zum Mittagessen oder Frühstück »einzuladen«, sind Manuela Strobel immer willkommen. »Einfach melden«, sagt die engagierte Direktorin lächelnd und voller Hoffnung auf viele Nachahmer.

ederer

Artikel vom 07.10.2009
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