Einweihung mit Blasmusik und Feuerwerk feiern

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Umgehung ist fertig

Bürgermeisterin Ursula Mayer freut sich, am kommenden Freitag die Ortsumgehung endlich einweihen zu dürfen. Foto: esm

Bürgermeisterin Ursula Mayer freut sich, am kommenden Freitag die Ortsumgehung endlich einweihen zu dürfen. Foto: esm

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Fast 30 Jahre dauerte es seit den ersten Planungen. Drei Jahre lang wurde gebaut. Jetzt können die Einwohner von Höhenkirchen-Siegertsbrunn im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Die neue Ortsumgehung im Zuge der Staatsstraße 2078 ist endlich fertig gestellt. Ihre Eröffnung wird von der Gemeinde am Freitag, 2. Oktober als Jahrhundertereignis mit Festansprachen, Autokorso und Brillantfeuerwerk ganz groß gefeiert.

Am 3. Oktober wird die Ortsumgehung offiziell für den Verkehr freigegeben werden. Dann sollen durch die Münchner und Rosenheimer Straße täglich nur noch bis zu 6.000 Kraftfahrzeuge statt wie aktuell bis zu 16.000 rollen. Bei dem auf der Ortsdurchfahrt verbleibenden Verkehrsaufkommen wird es sich überwiegend um innerörtlichen Verkehr handeln.

7 Millionen Euro

Die rund 7 Millionen Euro teure und 4,2 Kilometer lange Westumgehung mit ihren fünf Brückenbauwerken führt in weitem Bogen um Höhenkirchen-Siegertsbrunn herum. Sie wurde von den Planern so gelegt, dass Eingriffe in die Natur möglichst gering gehalten werden konnten und das Landschaftsbild möglichst wenig gestört wird. Die teilweise Tieferlegung der Trasse um bis zu 6,5 Meter im Bereich der Brunnthaler Straße berücksichtigt dabei auch den Wunsch der Anlieger nach größtmöglichem Lärmschutz. Planung und Bau der Ortsumgehung haben sich allerdings lange hingezogen. Schon Anfang der 80er-Jahre wollte man dadurch die Ortsdurchfahrt entlasten, die bereits damals vom Ausweichverkehr der Salzburger Autobahn stark belastet wurde. 1982 genehmigte die Regierung von Oberbayern einen Vorentwurf. Einwendungen, Ablehnungen und Klagen führten aber immer wieder zu zeitlichen Verzögerungen. So wurde der von der Regierung von Oberbayern im Jahr 2000 erlassene Planfeststellungsbeschluss erst 2003 rechtskräftig. Um den ständig wachsenden Durchgangsverkehr endlich aus dem Ort heraus zu bekommen, entschloss sich die Gemeinde 2004 auf Initiative von Bürgermeisterin Ursula Mayer, selbst als Baulastträger aufzutreten. Der Bau der Umgehungsstraße wurde in kommunaler Sonderbaulast übernommen, wobei der Freistaat sich mit einem Fördersatz von 65 Prozent an den Gesamtkosten beteiligt. Im September 2006 konnten der erste Spatenstich und der Beginn des ersten Brückenbaus erfolgen. Ab August 2008 wurde der Streckenbau ausgeführt.

Die Meinung von Kritikern, dass die Umgehungsstraße auch ohne Sonderbaulast gebaut worden wäre, da sie im Straßenbauprogramm des Freistaats zu den Projekten mit höchster Dringlichkeitsstufe gehörte, hält die Rathauschefin für einen Irrglauben. Wie sie in einem Gespräch mit dem Südost-Kurier betonte, sei der Bau nur in kommunaler Sonderbaulast zu machen gewesen. Ohne die Entscheidung von 2004 wäre der Planfeststellungsbeschluss 2008 obsolet geworden und die Planung hätte von vorne beginnen müssen. Die aktuelle Verkehrssituation zeige aber, wie dringend der Bedarf heute sei. »Der Autobahnausweichler- und Mautausweichlerverkehr ist jetzt brutal bei uns angekommen«, sagte Mayer. Ohne Ortsumgehung wäre kein Ende dieser Entwicklung abzusehen. Für diesen Fall habe Verkehrsexperte Prof. Harald Kurzak in seinem Verkehrsgutachten zur Umgehungsstraße ein Verkehrsaufkommen von bis zu 20.500 Kraftfahrzeugen täglich für die Ortsdurchfahrt im Jahr 2020 prognostiziert. Dank der Umgehungsstraße geht die Rathauschefin nun von einem erheblichen Anstieg der Lebensqualität in der Gemeinde sowie von einer Belebung der Geschäfte an der Münchner und Rosenheimer Straße aus. Mit Freude und einigem Stolz stellt sie fest, dass jetzt das Versprechen eingelöst worden ist, das den Bürgern vor knapp 30 Jahren gegeben wurde. Dabei genießt es die Rathauschefin sichtlich, dass sie im Namen der als Baulastträger agierenden Gemeinde zur Eröffnung der neuen Ortsumgehung einladen darf.

Festakt zur Eröffnung

Die Eröffnung der Umgehungsstraße wird am 2. Oktober ab 17.00 Uhr mit einem Festakt an der Brunnthaler Brücke gefeiert werden. Nach einem Standkonzert der Blaskapelle halten ab 17.30 Uhr der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der Leitende Baudirektor Peter Weywadel und die Erste Bürgermeisterin Ursula Mayer die Festreden. Anschließend nehmen die beiden Ortspfarrer die ökumenische Segnung vor. Gegen 19.00 Uhr ist das feierliche Durchschneiden des Schmuckbandes geplant. Danach fährt ein Autokorso über die Neubaustrecke in Richtung Aying. Die Fußgänger ziehen währenddessen mit musikalischer Begleitung über die Brunnthaler Straße zur Mehrzweckhalle. Dort findet von 19.30 bis 23.00 Uhr der gemütliche Teil mit Brotzeit und Getränken bei Blasmusik und Jazz statt. Ab 23.30 Uhr gibt es an der Brunnthaler Brücke einen Sektumtrunk. Um 24.00 Uhr wird dort als festliches Finale ein Brillantfeuerwerk den nächtlichen Himmel erstrahlen lassen. Die offizielle Verkehrsfreigabe wird dann am Morgen des 3. Oktobers um 5.00 Uhr erfolgen.

esm

Artikel vom 30.09.2009
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