Dritte Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche in der Isarvorstadt

Isarvorstadt · Eine Kletterwand für alle

Wissen schon genau, was im Stadtteil verändert werden muss: Ruby (9), Maximilian (10) und Amalia (9) (v.l.) mit Abstimmzetteln.	Foto: au

Wissen schon genau, was im Stadtteil verändert werden muss: Ruby (9), Maximilian (10) und Amalia (9) (v.l.) mit Abstimmzetteln. Foto: au

Isarvorstadt · In der Welt der Erwachsenen ist es ganz normal: Wenn einem in seinem Stadtteil etwas nicht gefällt, dann geht man zur nächsten Bezirksausschuss-Sitzung und stellt einen Antrag auf Veränderung. Doch das ist erst Bürgern ab 18 Jahre möglich, wer jünger ist, muss hoffen, dass sich die Eltern für das Anliegen einsetzen. Nicht so im Bezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2). Hier findet seit 2007 jährlich eine Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche statt.

Und so konnten auch dieses Jahr wieder im Kunterbunt Jugendzentrum Glockenbach (KUBU) am Freitag, 18. September, die Kinder des Viertels zwei Stunden lang vor Vertretern des BA ihre Anträge vorstellen. Anschließend stimmen sie wie die Großen über die Notwendigkeit der Vorhaben ab. »Die angenommenen Anträge übernimmt dann ein Pate aus dem BA, der versucht die Idee Wirklichkeit werden zu lassen«, erklärt Beate Bidjanbeg (SPD), die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 2.

Ziel sei, die Kinder schon früh am politischen Geschehen zu beteiligen, damit sie so ein Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft entwickeln. An Verbesserungsvorschlägen mangelte es den Kindern jedenfalls nicht. Die neunjährige Ruby und ihre gleichaltrige Freundin Amalia trauten sich gleich als erste, ihren Antrag vorzustellen. »Wir wollen, dass es vor der Tumblingerschule ein Rauchverbot gibt.« Denn die Schüler der angrenzenden Berufsschule würden dort immer rauchen.

Wenn die jüngeren Kinder vorbei gehen, müssen sie den ganzen Qualm einatmen. Ein Wunsch, der bei den anderen Kindern auf Verständnis stößt und, wie alle Anträge, einstimmig angenommen wurde. Die Idee, im Viertel eine Kletterwand anzubringen, kam ebenfalls an. »Die muss dann aber für alle sein«, fordert ein Mädchen. »Und nicht wie die Wand der Klenzeschule nur für die Schüler.« Dass die Kinder des Stadtteils mehr Spielgeräte wollen, wurde auch bei den anderen Vorschlägen deutlich. Eine eigene Skaterbahn, neue Tischtennisplatten und eine Überdachung für den Bolzplatz beim KUBU setzten sich ebenso durch.

Beate Bidjanbeg habe schon erwartet, dass mehr Spielmöglichkeiten gefordert werden, denn das sei in den letzten Jahren auch schon so gewesen. Teilweise habe man die Vorschläge sogar umsetzen können.

Der Wunsch nach einem schöneren Pausenhof für die Schwanthalerschule, den einige Schüler vor zwei Jahren äußerten, konnte beispielsweise erfüllt werden. Bidjanbeg: »Der Schulhof wurde im vergangenen Sommer bunt bemalt und bei der Stadt gibt es zumindest schon mal einen Plan für neue Geräte.« Wann der jedoch umgesetzt werde, wisse auch sie nicht, gesteht die Kinderbeauftragte. Denn auch wenn die Anträge der Kinder vom BA aufgenommen werden, müssen sie immer noch von der Stadt bewilligt werden, erklärt sie. Und das dauere in der Regel einige Zeit. »Leider oft so lange, dass die Antragssteller schon zu alt sind, um noch was davon zu haben.« Sara Austen

Artikel vom 29.09.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...