Polizei lobt vorbildliche Autofahrer

München · Bremslicht zeigen

Rosy Lorenz hält sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und wurde dafür jetzt gelobt. Foto: au

Rosy Lorenz hält sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und wurde dafür jetzt gelobt. Foto: au

Wenn die Polizei Autofahrer im Rahmen einer Geschwindigkeitskontrolle aus dem Verkehr winkt, hat das meist nichts Gutes zu bedeuten. Nicht so am vergangenen Dienstag, 22. September. Zwischen neun und elf Uhr veranstaltete die Münchner Polizei gemeinsam mit dem Fotografen Peter Atkins die Aktion „Bremslicht“. Auf der Karl-Theodor-Straße kurz vor der Schwabinger Simmernschule führten die Beamten eine Geschwindigkeitskontrolle durch.

Aus dem Verkehr gezogen wurde dieses Mal nicht, wer zu schnell unterwegs war, sondern wer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten hat. Atkins fotografierte die vorbildlichen Fahrer anschließend und wird die Fotos bald in einer Ausstellung zeigen.

Grund für die Aktion sind die vielen Schulwegunfälle, die jedes Jahr passieren. So kam es im letzten Schuljahr nach Angaben der Polizei allein in München und Umgebung zu 109 Unfällen mit 120 verletzten Kindern. „Wir wollen mit dieser Aktion dazu animieren, Bremslicht zu zeigen“, sagt Wolfgang Theisinger, der Sachbetriebsleiter Verkehr der Münchner Polizei. So solle gezeigt werden, wie wichtig rücksichtsvolles Fahren ist. „Und natürlich freut es uns, auch mal die Verkehrsvorbilder zu loben“.

Schade finde er allerdings, dass während der Aktion trotzdem noch so viele Verkehrssünder angehalten werden mussten. Denn natürlich konnte die Polizei die zu schnellen Autos nicht einfach weiterfahren lassen. So wurden am Dienstag auch zahlreiche Raser zur Kasse gebeten. Doch in erster Linie galt die Aufmerksamkeit denen, die sich an die richtige Geschwindigkeit hielten. Einer davon ist der Schwabinger Michael von der Heide (46). „Als ich den Polizisten mit seiner Kelle gesehen habe, dachte ich schon: ‘Verdammt, jetzt war ich wohl zu schnell‘“, erzählt er. „Als er mich dann fürs korrekte Fahren gelobt hat, fiel mir natürlich ein Stein vom Herzen.“ Die Aktion selbst finde er „ziemlich lustig und vor allem sinnvoll“.

Auch die 52-jährige Rosy Lorenz aus Ramersdorf fuhr ordnungsgemäß. Sie findet „Bremslicht“ eine richtig gute Idee. „Es ist wichtig, den Leuten klar zu machen, dass in der Nähe von Schulen Vorsicht geboten ist. Schließlich gibt es genug bekloppte Raser da draußen“, so Lorenz.

Weitere Informationen zu der Aktion sowie die Fotos der vorbildlichen Autofahrer gibt es im Internet unter www.bremslicht.come . Von Sara Austen

Artikel vom 24.09.2009
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