Maßnahme notwendig – Sanierung unrentabel

Oberhaching · Neue Brücke beschlossen

Einsturzgefährdet: Nur noch Fußgänger und Co dürfen über die Brücke an der Badstraße. Foto: Pietsch

Einsturzgefährdet: Nur noch Fußgänger und Co dürfen über die Brücke an der Badstraße. Foto: Pietsch

Oberhaching · Nicht mehr tragkräftig genug, ist die kleine Bachbrücke über den Hachinger Bach an der Badstraße in Furth. Das hatte sich schon im Rahmen einer Untersuchung im April diesen Jahres herausgestellt.

In der Folge wurde die Brücke für den Kfz-Verkehr gesperrt, nur noch Fußgänger und Radfahrer durften diesen wichtigen Zuweg zum neuen Naturbad in Furth benutzen.

Nun beschloss der Bauausschuss in seiner Sitzung am 15. September mit sechs zu drei Stimmen, die alte Brücke abzureißen und durch eine neue, zirka vier Meter breite und für den Kraftfahrzeugverkehr geeignete Brücke zu ersetzen. Für Autos und Lastwagen soll die Brücke aber nur ausnahmsweise und im Notfall zum Beispiel für die Feuerwehr oder bei Überschwemmungen geöffnet werden, so Bürgermeister Stefan Schelle. Dem Beschluss vorausgegangen, war eine längere Diskussion um die Notwendigkeit eines Brückenneubaus.

Dabei ging es den Neubau-Gegnern weniger um die Dimensionierung der neuen Brücke – laut Architekt Rötger Wagner vom Ingenieurbüro »Ingenieurgruppe München« kostet die Kfz-geeignete Brücke nicht viel mehr als eine reine Fußgängerbrücke – vielmehr wollten sie statt des Neubaus lieber prüfen lassen, ob die alte Brücke nicht doch noch verwendbar ist. »Vielleicht sollten wir es einfach lassen und abwarten bis wir mehr Geld haben«, schlug Stephan Ritter (IGAO) vor. Einer Haltung von der der Architekt grundsätzlich abrät: »Der Korrosionsgrad der Walzträger liegt schon bei 20 bis 30 Prozent«, erklärte er, es sei schon zu groben Stahlabspaltungen gekommen und die Standsicherheit der Brücke sei nicht mehr gewährleistet. Zum Kollaps einzelner Teile könnte es vor allem sehr plötzlich kommen, machte er dem Gremium klar. Da zwischen den Stahlträgern kein Baustahl verarbeitet sei, könnten plötzlich und ohne Vorwarnung ganze Teile der Fahrbahndecke aus der Brücke herausbrechen.

Noch nicht ganz überzeugt, beantragte Ritter nun statt dessen ein Gutachten über die Sanierbarkeit der Brücke erstellen zu lassen. Doch auch nach einer kostspieligen Sanierung »haben Sie immer noch eine alte Brücke, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht«, gab Wagner zu bedenken. Einer Meinung der sich die Mehrheit des Ausschusses anschloss und den Antrag mit sechs zu drei Stimmen ablehnte.

Mit dem positiven Beschluss des Bauausschusses zum Neubau der Brücke ist nun der Weg für die weiteren Brückenplanungen geebnet. Vor allem mit der Optik der vorgestellten Brücke war der Ausschuss noch nicht zufrieden. »Wir wollen eine Brücke die so filigran wie möglich ist«, stelle Schelle klar. Wenn alles klappt, soll mit dem Bau schon bald begonnen werden.

»Wir wollen die Brücke schon über den Winter fertig stellen, damit sie bei der nächsten Badesaison steht«, so Schelle.

Andrea Pietsch

Artikel vom 23.09.2009
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