Zwei Spiele, zwei Siege – und ein neuer Hauptsponsor ist auch gefunden

EHC feiert Traumstart – sechs Punkte zum Auftakt

Gegen die Heilbronner Falken hatten die Münchner Verteidiger (hier Chris Bahen, vorne) alles im Griff. Foto: Heike Feiner

Die Erwartungshaltung ist groß, natürlich, nach der Vize-Meisterschaft in der vergangenen Spielzeit. »Letztes Jahr noch kaum zu stoppen«, stand auf einem großen Banner in der Nordkurve vor dem Heimspiel am Freitag gegen die Lausitzer Füchse, »werden wir es jetzt noch toppen.« Die klare Aussage: Die Meisterschaft soll her. Träumen können die EHC-Fans davon bereits, schließlich haben die Münchner gegen die Füchse (4:3) und am Sonntag in Heilbronn (3:0) zwei Siege zum Auftakt gefeiert – nur der ESV Kaufbeuren verbuchte ebenfalls die Optimalausbeute am ersten Spieltags-Wochenende.

Von Tobias Schneider

Darüber hinaus ist jetzt auch das leidige Thema Hauptsponsoren-Suche vom Tisch, das in den vergangenen Wochen die EHC-Verantwortlichen auf Trab gehalten hatte: Die Großbäckerei »Müller-Brot« wird bis Saisonende die Trikots der EHC-Cracks zieren. »Müller-Brot zahlt uns eine sechsstellige Summe, mit der ich in der aktuellen Situation absolut zufrieden bin«, so Klub-Präsident Jürgen Bochanski, der den Deal erst wenige Tage vor dem Auftakt einfädelte.

Spannend machte es der EHC also nicht nur in der Sponsoren-Frage – sondern auch am Freitag auf dem Eis. 4:3 leuchtete es nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel, der erste Sieg, wenn auch gewiss kein glanzvoller.

»Wir wollten schön spielen, haben aber nicht hart gearbeitet«, kritisierte Coach Pat Cortina. Dabei war der Start vielversprechend: Bereits nach 80 Sekunden netzte Martin Buchwieser zum 1:0 ein, Christian Wichert erhöhte auf 2:0 (16.), ehe den Gästen, die mit einem nur 17-Mann-starken Kader angereist sind, noch vor der Drittelpause der Anschlusstreffer (18.) glückte. Im Mitteldrittel war es Martin Schymainski (25.), der den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte, allerdings schlugen die Gäste nur eine Minute später wieder zurück – 3:2 für den EHC. Was dann geschah, brachte Cortina so richtig auf die Palme. Mehrere Minuten spielte der EHC in einer 5-gegen-3-Über­zahlsituation, agierte aber zu inkonsequent – und kassierte prompt den Ausgleich. »So etwas kann ich nicht akzeptieren. Wir haben nicht den Abschluss gesucht, waren zu ineffektiv«, schimpfte Cortina. Joey Vollmer, der im Kasten den Vorzug erhalten hatte, machte bei allen drei Gegentreffern keine gute Figur. »Es war kein einfaches Spiel für Joey, da er nur wenige Schüsse auf das Tor bekommen hat«, nahm Cortina seinen Goalie in Schutz.

Der Italo-Kanadier wurde in der Kabine vor dem Schlussabschnitt laut – sehr laut? »Oh ja – und wie«, sagte Manager Christian Winkel mit einem süffisanten Lächeln. Die Ansprache schien ihren gewünschten Effekt nicht zu verfehlen. Der EHC agierte konzentrierter, abgeklärter: Wieder war es Martin Schymainski, der mit seinem zweiten Treffer den 4:3-Endstand herstellte (50.). »Drei Punkte sind drei Punkte, es war aber keine gute Leistung von uns«, resümierte Cortina.

Wesentlich zufriedener war der Coach nach dem Auftritt am Sonntag bei den Heilbronner Falken, mit 3:0 setzten sich die Münchner durch – auch dank eines überragenden Sebastian Elwing, der anstelle von Joey Vollmer im Kasten stand.

»Unser Goalie hat den Unterschied gemacht, gerade im ersten Drittel hat er großartig gehalten«, lobte Cortina. Im Gegenzug erwies sich der EHC-Sturm als treffsicher, die wenigen Chancen gegen aggressive Gastgeber wurden diesmal eiskalt genutzt. »Wir haben stark gekämpft. Ein deutlicher Fortschritt zum Spiel am Freitag«, so Cortina, der jüngst sein Amt als ungarischer Nationaltrainer niederlegte, um sich künftig »voll und ganz« dem EHC widmen zu können. Die Münchner Treffer erzielten: Kevin Lavallee (8.), Austin Wycisk (18.) und Brandon Dietrich (30.).

Am kommenden Freitag um 20 Uhr findet das nächste Heimspiel des EHC statt: Gegner sind die Eispiraten Crimmitschau.

Artikel vom 15.09.2009
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