Redakteurin Michaela Schmid zum Thema: „Bettelbanden“

München · So seh ich das

München · Kleine Kinder, junge Hunde, Behinderungen, schäbige „Berufskleidung“, Bedrängen mit Bettelbriefen: die organisierten Bettler in der Innenstadt ziehen alle Register, um an eine „milde Gabe“ von den Passanten zu kommen.

Auch Geschäftsleute, Gastronomen und Hoteliers rund um das Bahnhofsviertel klagen. Echte Lösungen fehlen bisher. Doch das Problem gibt es nicht nur in München, auch andere Städte sehen sich einer stetig zunehmenden Zahl solcher Betteltouristen, die auch gern zur Adventszeit anreisen, gegenüber.

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Vergangenen Mittwoch wurde sogar ein Passant in Passau von Bettlern mit einem Messer bedroht und leicht verletzt, weil der 28-Jährige den zwei Männern kein Geld geben wollte. So gesehen verständlich, dass sich viele durch die mitleiderregenden und manchmal aggressiven Gesten erweichen lassen und den vermeintlich Bedürftigen ein paar Münzen hinwerfen. Da kommen in München pro Tag in einer der meist besuchten Fußgängerzonen der Republik locker 100 Euro zusammen.

Aber so professionell zu betteln erfordert eine gewisse Planung und ist damit ja auch irgendwie Arbeit. Das Nachsehen haben wirklich Bedürftige. Alle Bettler vor Läden und in U-Bahnstationen geraten durch die schwarzen Schafe unter den Generalverdacht des Betrugs.

Also nichts spenden? Wer sicher gehen will, sollte es zielgerichtet tun. In München gibt es genügend Organisationen, die das Geld da hin bringen, wo es gebraucht wird. So seh ich das.

Artikel vom 30.07.2009
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