Geschäftsidee soll Ladenzentrum an der Ottosäule beleben

Ottobrunn · Bonus-Markt kommt

Bürgermeister Thomas Loderer mit dem Ortsvorsitzenden der CSU Ottobrunn, Hubert Hawliczek: Beide haben sich für eine »Bonus«-Markt-Filiale in der bevölkerungsreichen Ottosäulen-Siedlung stark gemacht. 	Foto: mst

Bürgermeister Thomas Loderer mit dem Ortsvorsitzenden der CSU Ottobrunn, Hubert Hawliczek: Beide haben sich für eine »Bonus«-Markt-Filiale in der bevölkerungsreichen Ottosäulen-Siedlung stark gemacht. Foto: mst

Ottobrunn · In Ottobrunn entsteht Bayerns erster »Bonus«-Markt: Die auf gemeinnütziger Basis arbeitende Einzelhandelskette aus Stuttgart beabsichtigt, Mitte September im Ladenzentrum an der Ottosäulen-Siedlung eine Filiale zu errichten.

Diese erfreuliche Nachricht teilte Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) auf der jüngsten Gemeinderatssitzung mit: »Ich darf Ihnen verkünden, dass wir das Problem gelöst haben. Der Bonus-Markt kommt«, freute er sich. Damit wird dort eine drängende Versorgungslücke geschlossen: Seit der Schließung des letzten Supermarktes vor vier Jahren hat die bevölkerungsstärkste Siedlung in Ottobrunn mit rund 4.000 Einwohnern keinen Nahversorger mehr.

Der nächste Discounter befindet sich bereits auf Hohenbrunner Flur im Ortsteil Riemerling und auch die Geschäfte in der Ortsmitte liegen einen guten Kilometer von der Siedlung entfernt. Schon seit Jahren bemüht sich die Gemeinde, die Lücke zu schließen, doch die meisten Vollsortimenter hatten kein Interesse, weil sie eine Verkaufsfläche von mindestens 1.200 Quadratmeter benötigen.

Abhilfe schaffen sollte ein Bauernmarkt, der im Winter 2007 ins Leben gerufen wurde und einmal wöchentlich an der Robert-Koch-Straße 11 verkehrt. Der wird nun um einen Anbieter erweitert: Voraussichtlich am 10. September werden die Türen des Bonus-Marktes zum ersten Mal geöffnet sein, der Mietvertrag ist bereits unterzeichnet, die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Endgültig festgemacht hatte den Deal der Vorsitzende der CSU-Ortsgruppe, Hubert Hawliczek. »Schon lange hatten wir Interesse an einer Bonus-Markt-Filiale. Es gab mehrere Gespräche, den Ausschlag haben letztlich die Standortvorteile gegeben«, schildert er.

Diese sehen eine schwache Infrastruktur in Verbindung mit hohem Bedarf und einer großen Bevölkerungsdichte vor – Voraussetzungen, die in der Siedlung gegeben sind. In dem weitgehend verwaisten Ladenzentrum befinden sich zwar eine Apotheke, eine Reinigung und eine Bäckerei, aber eben kein Lebensmittelgeschäft, wie Hawliczek betont. Das Konzept der ­Bonus-Gruppe sieht vor, Arbeitslose und gering Qualifizierte in den Filialen zu beschäftigen, um ihnen eine neue berufliche Perspektive zu geben.

Dazu gehören Ausbildung und Beschäftigung beispielsweise von sozial benachteiligten Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen. Die derzeit 28 Bonus-Markt-Filialen werden von einer großen Einzelhandelskette beliefert und sind mit dem gleichen Sortiment ausgestattet. Flächendeckend für Baden-Württemberg eingeführt und auf die Zielgruppe von Hartz-IV-Empfängern ausgedehnt, sollen sie »Standorte und Nahversorgungsstrukturen sichern helfen und gleichzeitig eine strukturpolitische Initiative mit einer sinnvollen und ­bezahlbaren Beschäftigungsförderung verknüpfen«, wie Manfred Kaul von der ­Muttergesellschaft, der SBR gGmbH, informiert.

Wirtschaftliche Ziele würden an sozialpolitische gekoppelt: »Grundvoraussetzung ist das öffentliche Interesse, dem Ladensterben in den Stadtteilen oder kleineren Gemeinden entgegenzuwirken.« Stefan Buck, Leiter der Ottobrunner Bauverwaltung, verweist darauf, dass die Bedingungen in der Siedlung »absolut gegeben sind«, weswegen die Verhandlungen zuletzt rein formaler Natur gewesen seien. mst

Artikel vom 29.07.2009
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