»Musiksommer im Theatron« – für drei Wochen

Olympiapark · »Bayerisches Woodstock«

Festivalleiter Antonio Seidemann  ist stolz, dass der »Musiksommer in der Stadt« im Theatron ­weitergehen kann. Foto: em, VA

Festivalleiter Antonio Seidemann ist stolz, dass der »Musiksommer in der Stadt« im Theatron ­weitergehen kann. Foto: em, VA

Olympiapark · Der Kult lebt. Deswegen geht es seit 30. Juli wieder los. Drei Wochen lang wissen die Münchner, wo sie sich am Abend treffen werden, ohne sich extra zu verabreden: am Theatron im Olympiapark. Am besten mit Picknickkorb und Wetterschutz (man weiß ja nie), aber ohne Programm. Stattdessen mit einer gehörigen Portion Neugier – auf gute Musik.

Jeden Abend ab 19 Uhr gibt es zwei Konzerte. Das Programm ist das Gegenteil von langweilig: Rock, Pop, Soul, Elektro, HipHop, Reggae, Jazz, Liedermacher, Klassik … aber immer gut. Wie gut, zeigen mittlerweile große Namen wie Bananafishbones oder Sportfreunde Stiller, die ihre Karriere im Theatron begonnen haben.

»Für viele Bands ist es das erste Mal, dass sie vor so einem riesigen Publikum auftreten können«, sagt Organisator Antonio Seidemann. Mit seiner Agentur EurArt koordiniert er im Theatron-Musiksommer die unterschiedlichsten Stilrichtungen, für die seine Agentur, aber teilweise auch Münchner Clubs oder das Kulturreferat die Interpreten ausgesucht haben.

Bewerber gab es jede Menge – schließlich kommen jedes Jahr insgesamt 85.000 bis 110.000 Zuschauer, das sind durchschnittlich 4.000 pro Abend. Wieviele Bands sich genau beworben haben, kann Seidemann gar nicht sagen: »Auf jeden Fall hunderte. Es bewerben sich ja nicht alle bei uns – aber allein für die Rocksommer-Abende habe ich einen riesigen Karton mit CDs bei mir stehen. Dazu kommen die, die sich’s einfacher machen und uns nur per Mail einen Link auf ihre ›my-Space‹-Seite im Internet schicken. Aber anhören tun wir sie alle.« Seit Dezember kommen die Bewerbungen rein, seit Ende April steht fest, wer dabei sein wird.

Den Anfang machen am Donnerstag, 30. Juli, »Submarien« mit frei interpretiertem Rock und »Schöngeist«, eine düstere Rockband, deren Debütalbum Yello-­Legende Carlos Perón produziert hat. Am Ende der »drei Wochen bayerisches Woodstock«, wie Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers das Sommer-Theatron bei einem Pressetermin nannte, stehen am Donnerstag, 20. August mit »Doc’s Rhythm & Blues Connection« und der »forum 2 bigband« zwei »alte Bekannte« aus dem Olympiadorf auf der Bühne.

Der Kult überlebt also in Zeiten der Wirtschaftskrise – denn was an Sponsorengeldern fehlt, gleicht die Stadt in diesem Jahr mit einem Extra-Zuschuss von 30.000 Euro aus. Sozialreferent Friedrich Graffe erkennt in der Veranstaltung einen »doppelten Auftrag«, indem sie die »kulturelle Entwicklung« gerade junger Münchner sowohl mit Auftrittsmöglichkeiten als auch mit einem kostenlosen Konzertangebot »breitester Palette« fördere. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt diesen Auftrag auch in Zukunft nicht vergisst.

Eva Mäkler

Artikel vom 28.07.2009
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