Ein Brunnen fürs Gasteigkircherl: SWM schenken BA antiken Wasserspender

Haidhausen · Wasser wie anno 1889

Schenkungspapiere überreicht: Rainer List von den SWM übergibt Adelheid Dietz-Will (BA 5) einen Brunnen, der am Gasteigkircherl aufgestellt werden soll. Foto: ak

Schenkungspapiere überreicht: Rainer List von den SWM übergibt Adelheid Dietz-Will (BA 5) einen Brunnen, der am Gasteigkircherl aufgestellt werden soll. Foto: ak

Haidhausen · »Wir sind einen Schritt weiter.« Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), ist zufrieden. Denn der historische Trinkwasserbrunnen, den der BA 5 seit Jahren am Gasteigkircherl aufstellen möchte, ist nun offiziell dem Stadtteilgremium übergeben worden.

Ein wenig verrostet und mitgenommen sah der Brunnen aus dem Jahr 1889 schon aus, als Rainer List, Leiter Wassergewinnung der Stadtwerke München (SWM), der BA-Chefin die Schenkungspapiere überreichte. Kein Wunder, schließlich war der antike Brunnen mehrere Jahre im SWM-Förderwerk in Waldtrudering eingelagert. Doch jetzt wird das gute Stück restauriert und »hoffentlich auch bald aufgestellt«.

Doch genau hier liegt das Problem. Dietz-Will erklärt: »Wir haben im BA zwar beschlossen, die einmaligen Kosten von rund 2.000 Euro für die Restaurierung zu tragen, doch die jährlichen Kosten für Wasser-, Wartungs- und Instandsetzung können wir nicht aus unserem Budget stemmen.« Aber die BA-Chefin ist optimistisch und hofft, Sponsoren aus dem Stadtteil zu finden, die sich an den jährlichen Kosten von rund 6.000 Euro beteiligen. »Wenn der Brunnen erst einmal steht, dann kriegen wir den Rest auch noch hin«, meint Dietz-Will.

Schließlich ist das nicht der erste Brunnen, um den sich die BA-Chefin bemüht. Der Bertsch-Brunnen am Genoveva-Schauer-Platz sowie das »Fischer-Buberl« am Wiener Platz wurden auf BA-Initiative installiert. Denn Brunnen werten nach Meinung der BA-Chefin jeden öffentlich Raum auf. So sahen das auch die Haidhauser und »unterstützten uns stets in unserer Arbeit«, berichtet Dietz-Will. So auch dieses Mal. Bereits im Jahr 2006 schrieb Dr. Ernst Mayer einen Brief, in dem er den BA um Unterstützung für die Installation eines Trinkwasserbrunnens am Gasteigkircherl bat.

Nach monatelangen Recherchen konnte der pensionierte Medizinaldirektor die Geschichte der gusseisernen Brunnensäule bis ins Detail nachverfolgen: Zunächst stand der Brunnen auf dem Maffeianger in der Nähe der Arnulfstraße, später in der Benediktbeurerstraße nahe dem Asamschlössl und schließlich an der damaligen SWM-Zentrale in der Infanteriestraße. Doch nach dem Umzug der SWM in die Emmy-Noether-Straße wurde der Brunnen nicht wieder aufgestellt und lag seitdem im Waldtruderinger Förderwerk.

»Dass der Brunnen dort nicht bleiben kann und soll, war uns sofort klar«, sagt Dietz-Will. Doch die Stadt lehnte den BA-Antrag aus dem Jahr 2006 zur Aufstellung des Brunnens »aufgrund der prekären Haushaltssituation« ab. Aber der BA ließ nicht locker und jetzt »gehört er uns«, freut sich Dietz-Will und fügt hinzu: »Wenn wir jetzt noch ein paar Sponsoren finden, kann das Wasser am Gasteigkircherl bald sprudeln.«

Andrea Koller

Artikel vom 14.07.2009
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