2.000 Unterschriften in Bayern: Unterstützung ist noch bis 17. Juli möglich

Berlin/München · Die Raucherpartei will in den Bundestag

Möchte mit der Raucherpartei in den Bundestag einziehen: Thomas März.  Foto: privat

Möchte mit der Raucherpartei in den Bundestag einziehen: Thomas März. Foto: privat

Berlin/München · Neben den bekannten großen Parteien wollen weitere 49 Parteien bei der nächsten Bundestagswahl in den Bundestag einziehen, darunter die Piratenpartei, die neu gegründete Freie Union von Gabriele Pauli oder aber auch die „Raucherpartei“.

Doch warum soll eine Raucherpartei in den Bundestag einziehen? Das SamstagsBlatt traf sich mit dem 2. Bundesvorsitzenden Thomas März und ging dieser Frage auf den Grund.

SamstagsBlatt: Wie lange gibt es die „Raucherpartei Deutschland“?

März: Wir haben uns direkt nach der Europawahl gegründet, als wir gelesen haben, dass Frau Pauli noch kurz vor der Bundestagswahl eine Partei gründen will. Zuerst haben wir im Internet recherchiert, ob es schon eine Raucherpartei gibt – da gibt es einige, wir haben aber keine gefunden, die zur Bundestagswahl antritt.

Woher kommt die Motivation, eine Partei nur für Raucher zu gründen?

Als vor einigen Monaten das so genannte „Nichtraucherschutzgesetz“ in Kraft getreten ist, war das wochenlang das Thema an Stammtischen, in Fußballvereinen oder im Büro. Bis auf ein paar kleine Raucherclubs oder Parteien, die wieder in der Versenkung verschwunden sind, hat niemand etwas unternommen, um den Rauchern wirklich eine Stimme zu geben. Wir waren und sind mit dem Nichtraucherschutzgesetz in seiner jetzigen Form nicht einverstanden und sehen hier einen Handlungsbedarf. Wir wollen den Rauchern endlich eine Stimme geben, damit sie gehört werden.

Man könnte meinen, es gibt wichtigere Probleme für Deutschland zu lösen?

Das ist mit Sicherheit richtig. Wir nehmen für uns ja auch nicht in Anspruch, dass wir die nächste Bundesregierung stellen werden. Wir wollen von den Wählern ja auch nicht die Erststimme, die sollen sie ruhig für die etablierten Parteien verwenden. Viele Wähler wissen nicht, wem sie in der momentanen politischen Landschaft noch vertrauen können; entweder, weil sich die Parteien größtenteils nur noch in den Farben unterscheiden, oder weil sie mit verschiedenen Positionen ihrer Partei unzufrieden sind. In dem Fall können sie doch uns ihre Zweitstimme geben – und somit ein Signal setzen. Ein schönes Signal wäre ja schon einmal, wenn wir überhaupt auf den Stimmzettel kommen.

Das ist noch nicht sicher?

Nein, dafür brauchen wir in Bayern 2.000 Unterstützungsunterschriften für die Landesliste – und ein paar hundert Mitglieder, damit wir vom Bundeswahlausschuss überhaupt ernst genommen werden. Die nötige Anzahl an Mitgliedern werden wir leicht erreichen, mit den Unterstützungsunterschriften dagegen könnte es eng werden. Aber wir sind zuversichtlich.

Was muss man machen, um die Raucherpartei zu unterstützen?

Mitglied werden – die Mitgliedschaft ist kostenfrei – oder den Unterstützungsunterschriftenantrag unterschreiben. Oder am besten beides. Gut wäre auch, wenn Kneipen, Wirtschaften und Vereine für uns diese Formulare auslegen und Werbung machen.

Wo bekommt man die entsprechenden Formulare?

Im Internet unter www.raucherpartei-deutschland.de, hier kann man sich die Unterlagen bequem herunterladen und ausdrucken. Auf unserer Homepage finden die Wähler auch eine Liste von Orten in München, an denen man sich die Formulare holen kann.

München schön und gut – aber wie schaut es bundesweit aus? Wir reden ja von einer Bundestagswahl.

Wir wissen ja erst seit Kurzem, dass wir – wenn wir die Unterschriften haben – teilnehmen können. Die Landesverbände in Berlin und Nordrhein-Westfalen wurden in dieser Woche gegründet, weitere werden folgen. Wir haben eine große Nachfrage, wie man uns unterstützen kann und ja noch ein paar Tage Zeit, das sollte klappen. Dann wäre die erste Hürde geschafft: Die Raucherpartei wäre auf dem Stimmzettel.

Was passiert, wenn es nicht klappt?

Dann geht für uns die rauchende Welt auch nicht unter. Das Motto „Yes we can“ ist ja inzwischen ausgelutscht, ich will das mal anders formulieren: Wenn es nicht klappt, haben wir es wenigstens versucht. Aber es wird klappen.

Mehr Infos im Internet unter www.raucherpartei-deutschland.de.

Artikel vom 09.07.2009
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