Programm der Landeshauptstadt München: kostenlos im Verein

München · Sport für Alle Kinder

Sport für Alle Kinder – das Programm der Landeshauptstadt soll es möglich machen.

Sport für Alle Kinder – das Programm der Landeshauptstadt soll es möglich machen.

Kinder brauchen Bewegung. Aber selbst die gibt es nicht zwangsläufig zum Nulltarif. In den rund 650 Münchner Sportvereinen werden Kinder und Jugendliche in den verschiedens­ten Sportarten gefördert. Die Kosten, die ein Verein durch Bereitstellung von Räumen, Übungsleitern und Sportgeräten finanzieren muss, werden über den Beitrag an die Mitglieder weitergegeben. Wer den Beitrag nicht aufbringen kann, kann nicht Vereinsmitglied werden. Dadurch bleiben vielen Münchner Kindern die Türen zum Vereinssport verschlossen.

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Von Carsten Clever-Rott

Dem Sportamt der Landeshauptstadt München war dieser Zustand ein Dorn im Auge. Gemeinsam mit dem SZ-Adventskalender, einem Projekt der Süddeutschen Zeitung für Menschen, die unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten sind, hat die Stadt München das Programm „Sport für Alle Kinder“ ins Leben gerufen. Der SZ-Adventskalender übernimmt die Jahresmitgliedschaft eines Kindes in einem Sportverein für ein Jahr. So weit, so gut. Doch es gibt Fragen. Das hat unter anderem das Sportgespräch im Münchner Norden am Dienstag, 7. Juli, gezeigt. Mehrere Vereinsvertreter klagten da­rüber, nicht ausreichend informiert worden zu sein. Andere monierten, das Projekt werde auch in der Bevölkerung nur unzulänglich beworben.

Immerhin seit Mai läuft das Programm schon, und die 15 Anträge, die nach Angaben von Sportamtssprecherin Edith Rubenbauer vorlägen, sprechen noch nicht für eine große Resonanz. Aber: „Wir haben einen Ansturm von Anfragen“, erklärt sie. Der Informationsbedarf ist groß.

„Sport für Alle Kinder“ kommt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre infrage, deren Eltern Empfänger öffentlicher Unterstützungsleistungen sind. Der Nachweis muss beim Vereinsbeitritt erbracht werden, geprüft wird er vom Verein. Als Nachweis gilt der München-Pass, ein Bescheid über Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II oder XII, ein Bescheid über Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder ein Wohngeldbescheid.

Wenn die Vereinsmitgliedschaft beantragt ist, ist sie bereits aktiv. Den nächsten Schritt macht der Verein. Er beantragt bei der Landeshauptstadt die Erstattung des Mitgliedsbeitrags. Gefördert wird der tatsächliche Betrag bis maximal zehn Euro pro Monat. Das Sportamt kümmert sich dann um die Begleichung des Betrages aus dem Spendengeld des SZ-Adventskalenders. Die Förderung beschränkt sich auf Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz in der Stadt München und auf Münchner Vereine.

Das Programm läuft nach Auskunft von Edith Rubenbauer für ein Jahr, also bis Mai 2010. Dann ist nach derzeitigem Stand der Dinge Schluss. Das hieße in der Konsequenz, dass Kinder, die sich den Mitgliedsbeitrag dann noch immer nicht leisten können, die Vereine wieder verlassen müssen. Dass es so kommt, hält man im Sportamt aber für unwahrscheinlich. Rubenbauer: „Unser Ziel ist es, dass Programm ,Sport für Alle Kinder‘ weiterzuführen. Zuerst müssen wir sehen, wie es sich im ersten Jahr entwickelt, wie groß der finanzielle Bedarf tatsächlich ist. Für die weitere Finanzierung wird es dann irgendwie eine Lösung geben.“

Nähere Informationen zu dem Programm „Sport für Alle Kinder“ gibt es im Internet unter www.sport-muenchen.de und bei allen Münchner Sportvereinen.

Artikel vom 08.07.2009
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