Ahrntaler Platz wurde jetzt offiziell eingeweiht

Haar · Das Zusammenwachsen fördern

Gerlinde Stießberger, Hubert Rieder, Helmut Dworzak, Gabriele Meier, Künstler Fritz Feichtner, Hans Stießberger und Gabi Künig (v.li.) beim Anstoßen.  Foto: pt

Gerlinde Stießberger, Hubert Rieder, Helmut Dworzak, Gabriele Meier, Künstler Fritz Feichtner, Hans Stießberger und Gabi Künig (v.li.) beim Anstoßen. Foto: pt

Haar · «Was soll das überhaupt sein?« wird sich so mancher Bürger aus Eglfing in den letzten Tagen gefragt haben mit Blick auf den neu gestalteten Kreisel am Ahrntaler Platz mit überdimensionalem Baum aus Glas und rostigem Stahl und drei Figuren mit dicken runden Bäuchen auf dünnen Beinen.

Dann waren die Gestalten verhängt, um am vergangenen Samstagabend im Rahmen eines ersten Straßenfestes feierlich wieder enthüllt zu werden. Die Antwort auf die Frage, die viele Bürger bewegte, gaben Bürgermeister Helmut Dworzak im Rahmen seiner Eröffnungsrede und der Künstler selbst.

Vor sechs Jahren habe man sich mit der Frage der Gestaltung des modernsten Stadtteils von Haar beschäftigt, schilderte der Rathauschef die Vorgeschichte. Anlässlich des 25. Jubiläums mit der Partnerschaft Ahrntal sei man dann auf den jungen Künstler Fritz Feichtner gestoßen und hatte sich dafür entschieden den Platz mit dessen Kunst zu gestalten. Jeder müsse sich selbst mit der modernen Kunst auseinander setzen, meinte Dworzak, aber mit den Wesen wie aus einer anderen Welt habe Eglfing nun ein unverwechselbares Merkmal.

Sein Kollege aus der Partnergemeinde Ahrntal Hubert Rieder freute sich, dass »man diesen Platz nach uns benannt hat und unser Künstler den Platz mitgestalten durfte«. Freundschaft lebe von Symbolen und Zeichen. Nachdem in Ahrntal ein Steig mit Brücke nach Haar benannt wurde, freue er sich, dass der Haarer Beitrag ein Ort sei, wo Menschen sich aufhalten und ins Gespräch kämen. Dies fördere das Zusammenwachsen. Wenn man etwas in Europa schaffen wolle, müsse man ganz unten beginnen. Der besondere Baum, umgeben von besonderen Wesen »laden ein zur Überlegung und zur Interpretation«, meinte Rieder.

Wer bis dato mit dieser Kunst nichts anzufangen wusste, der konnte durch die sehr persönlichen Worte des jungen Künstlers Fritz Feichtner eine andere Sichtweise erlangen. Feichtner schilderte seine Lebensgeschichte, wie er mit acht Jahren aus seinem Heimatort weg musste, weil die Familie bettelarm war. In der Fremde sei ihm die Natur und das Einswerden damit ein großer Trost geworden. Ein Baum auf der Wiese »wurde mein bester Freund«. Dies versuche er in seiner Kunst widerzugeben.

Die Figuren Homo Solaris seien entstanden durch eine Vision, die er vom zukünftigen Menschen hatte. Feichtner ist überzeugt, dass die Menschen »wie Sonnenmenschen vom Licht des Universums leben werden«. Im Schatten der Sonnenmenschen und mit musikalischer Unterstützung der Weißenbach-Kapelle wurde dann kräftig gefeiert.

P. Tränkel

Artikel vom 08.07.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...