Schwabinger Streetballplatz wird bei Regen zu unbespielbarem Matschfeld

Schwabing · Kein Geld für Mini-Court

Leander, Kajetan, Lukas und Simon (v.l.) würden gerne jede freie Minute auf dem Streetballcourt an der Clemens-/Ecke Bismarckstraße verbringen. Bei Regen verwandelt sich der Platz jedoch in ein unbespielbares Matschfeld.	Foto: ko

Leander, Kajetan, Lukas und Simon (v.l.) würden gerne jede freie Minute auf dem Streetballcourt an der Clemens-/Ecke Bismarckstraße verbringen. Bei Regen verwandelt sich der Platz jedoch in ein unbespielbares Matschfeld. Foto: ko

Schwabing · Simon (14), Lukas (13), Kajetan (10) und Leander (6) sind begeisterte Streetballspieler. Jede freie Minute würden sie auf dem kleinen Court an der Clemens-/Ecke Bismarckstraße verbringen. Wenn ihnen das Wetter nicht manchmal einen Strich durch die Rechnung machen würde. Denn nach Regen ist der Belag aus Steinchen und Erde nicht bespielbar. Simons und Lukas’ Vater, Werner Schroeder, hat sich daher ans Gartenbauamt gewandt, mit der Bitte, einen neuen Belag anzubringen.

Denn Löcher auf dem Platz füllen sich mit Regenwasser, er trocknet nur langsam und das nasse schlammige Gemisch bleibt am Ball und an den Händen der Spieler kleben. Keine Chance also, dass die Streetballkids bei schlechtem Wetter auf ihrem Lieblingscourt gegeneinander antreten können. »Wir müssen dann endweit fahren«, sagt Simon, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Court wohnt. Es gibt noch ein weiteres Spielfeld an der Münchner Freiheit, dort sei jedoch der Belag noch schlimmer. »Endweit« bedeutet bis zum nächsten Platz bei den Pinakotheken. Das kostet Zeit. Zeit, die der 14-Jährige und seine Freunde nicht aufbringen möchten. »Wir müssen schließlich auch für die Schule lernen.«

Bisher ist Werner Schroeder mit seiner Anfrage beim Gartenbauamt erfolglos geblieben. »Zu teuer« sei der gewünschte Kunststoff- oder Asphaltbelag, wie ein Mitarbeiter der städtischen Behörde Schroeder mitgeteilt habe. »Ich bin darüber schon bestürzt, dass sich eine Stadt wie München das nicht leisten kann«, sagt der Familienvater. Man spreche ja nicht von der Sanierung eines Fußballstadions, sondern von einem »Miniplatz mit einem Korb«. Der Court misst zirka fünf mal sieben Meter. Im näheren Umfeld der Clemensstraße gebe es laut Schroeder jede Menge öffentliche Einrichtungen für Kleinkinder, Jugendliche kämen dabei aber zu kurz. Der Schwabinger ist froh, dass sich seine Söhne und deren Freunde auf dem Platz körperlich betätigen können. Denn schließlich sei Jugendgewalt ständig öffentlich Diskussionsthema. Um sie zu vermeiden, solle man Jugendlichen doch ein lockeres Umfeld bieten, um sich auszutoben. Damit sie dies weiterhin auch bei schlechtem Wetter in unmittelbarer Nachbarschaft tun können, hat sich der Familienvater mit seinem Anliegen zusätzlich an den Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) gewandt.

Der hat in seiner Juni-Sitzung einstimmig beschlossen, dass vom Gartenbauamt umgehend die Löcher auf dem Spielfeld aufgefüllt werden sollten. Somit wäre der Platz laut dem BA-Vorsitzenden Werner Lederer-Piloty (SPD) zumindest heuer im Sommer noch bespielbar. Bis der Kunststoffbelag eventuell komme, könne es dauern. Wie lange und ob überhaupt, muss noch entschieden werden: Auf Anfrage beim Gartenbauamt hat Mitarbeiter Gottfried Hofmann in Sachen Belagerneuerung an den Pressesprecher des Baureferates, Jürgen Marek, verwiesen. Bis Redaktionsschluss kam von diesem jedoch leider keine Antwort.

Simon, Lukas, Kajetan und Leander werden die schlechten Platzverhältnisse auf jeden Fall nicht davon abhalten, ihrer Lieblingssportart nachzugehen. Schließlich müssen sie viel üben, bis sie so gut sind wie ihre großen Idole Dirk Nowitzki, Chris Paul und Co.

K. Ossoinig

Artikel vom 07.07.2009
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