Christa Müller aus Poing bekommt Bundesverdienstorden für ihren Einsatz

Poing · Ausgezeichnete Taten

Für ihr Engagement in Tansania verlieh Horst Köhler Christa Müller den Bundesverdienstorden. Fotos: Privat/pt

Für ihr Engagement in Tansania verlieh Horst Köhler Christa Müller den Bundesverdienstorden. Fotos: Privat/pt

Poing · Urkunden, Medaillen und Orden sind eigentlich nicht ihr Ding. Dennoch hat Christa Müller innerhalb weniger Jahre mehrere Auszeichnungen erhalten. Vor einer Woche war es sogar der Bundesverdienstorden, den sie aus der Hand von Bundespräsident Horst Köhler in der Bonner Villa Hammerschmidt entgegen genommen hat. »Insgesamt waren wir 13 Personen«, schildert Frau Müller das Ereignis. Unisono habe man sich deshalb über die Auszeichnung gefreut, weil es zeige, dass die Arbeit gesehen werde.

Bundespräsident Köhler zeigte sich beeindruckt und persönlich ­berührt, weil mehrere der Ausgezeichneten einen Dritte-Welt-Laden betreiben. Er habe mit Freunden einen ebensolchen im schwäbischen Herrenberg gegründet, verriet er. »Wir wollten einfach etwas gegen die Armut in der Welt tun und sie nicht als unveränderliche Tatsache akzeptieren« – eben wie auch Christa Müller. »Sie leisten nicht nur wertvolle Arbeit vor Ort, in den Partnerländern. Sie schaffen Verständnis für die Zusammenhänge in unserer Einen Welt«, so Köhler.

Die ehemalige Religionslehrerin Christa Müller engagiert sich seit 30 Jahren als Partnerschaftsbeauftragte der evangelischen Kirche in der Partnergemeinde Palangavanu in Tansania. Richtig leidenschaftlich kann sie werden, wenn sie erklärt, warum es eine Partnerschaft und keine Patenschaft ist. »Es ist eine Beziehung auf Augenhöhe«. Sicher stelle man die Gelder für den Bau von Kindergärten und Schulen zur Verfügung. »Betreiben müssen es jedoch die Afrikaner«. Diese handelten selbstständig und selbstbestimmt. Betrachte man die Gläubigkeit, Genügsamkeit und Zufriedenheit der armen Bevölkerung, dann »können wir hier furchtbar viel lernen«, sagt sie. Viel ist in den vergangenen Jahrzehnten in Afrika getan worden. »Ohne die vielen Leute, die mich unterstützen, hätte ich das nicht machen können«, sagt sie. Zu dem Team gehören sieben Personen. Doch wenn es darum geht Feste zu organisieren, Container zu packen, dann kann sie auf ein Heer engagierter Poinger zurückgreifen, die mit anpacken oder spenden.

Damit die Menschen sehen, wohin ihr Geld geht, verfasst Christa Müller Dankesbriefe, die ein Zeugnis für die vielseitige, kreative und wirksame Hilfe sind: Für selbst geflochtene Taschen und Körbe haben die Frauen in Makambako 650 Euro erhalten – Schulgeld für deren Kinder –, für 3000 Euro wurde ein Kirchendach renoviert, 60 Euro brachte der Erlös eines Sparschweins, das im Geschäft »Bio-Löffel« steht. Dafür wurden 400 große Schulhefte gekauft. 4000 Euro erhielt die Gemeinde für Schulgeld insgesamt, 4200 Euro für eine neue Wasserleitung.

Viel Resonanz erhofft sich Christa Müller zum Afrikafest, das am Samstag, 11. Juli, ab 19 Uhr und Sonntag ab 10 Uhr in der Christuskirche mit afrikanischen Gästen gefeiert wird.

P. Tränkel

Artikel vom 07.07.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...