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Redakteurin Sybille Föll zum Thema: „Wohnprojekt der Münchner AIDS-Hilfe“
München · So seh ich das
Ein gutes Projekt, das den Bewohnern ein menschenwürdiges Altern ermöglicht. Denn noch immer sind sowohl Homosexuelle als auch AIDS-kranke Menschen eine Randgruppe unserer Gesellschaft, um die viele einen großen Bogen machen. Viele Menschen glauben, dass sie sich schon beim bloßen Körperkontakt mit AIDS-Kranken anstecken könnten. Das ist jedoch falsch.
Selbst beim Küssen oder beim Trinken aus dem selben Glas besteht keine Ansteckungsgefahr. Denn die Übertragung des AIDS-Virus, das sich im Blut und verschiedenen Körpersekreten befindet, erfolgt über Geschlechtsverkehr, den gemeinsamen Gebrauch von Spritzbestecken, unsachgemäßes Piercing und Tätowierungen. Trotzdem werden AIDS-Kranke oft wie Aussätzige behandelt.
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Deshalb ist die WG durchaus sinnvoll, um eine gesellschaftliche Isolierung zu vermeiden. Auch in anderen Randgruppen werden solche Projekte erfolgreich durchgeführt, beispielsweise bei Menschen mit Behinderung oder bei suchtgefährdeten Menschen. Im Prinzip ist die AIDS-WG in der Lindwurmstraße nichts anderes als eine Senioren-Wohngemeinschaft, in der Bewohner lediglich in besonderem Maße medizinisch betreut werden.
Angesichts der finanziellen und personellen Probleme im Pflege- und Gesundheitsbereich sind WGs, in denen sich die Menschen gegenseitig helfen, eine echte Alternative zum Pflegeheim oder der Klinik. So seh ich das.
Artikel vom 02.07.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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