Eng gebunden an Entstehung des Stadtteils Neuperlach

Neuperlach · 40 Jahre Ortsvereine SPD und AWO

Satz für Satz hielten die Vorsitzenden Joachim Robatzek und Kurt Damaschke abwechselnd ihre Ansprachen. Fotos: Föll

Satz für Satz hielten die Vorsitzenden Joachim Robatzek und Kurt Damaschke abwechselnd ihre Ansprachen. Fotos: Föll

Neuperlach · 40 Jahre Arbeiterwohlfahrt (AWO) Neuperlach und 40 Jahre SPD Neuperlach – diese Jubiläen feierten die beiden Ortsvereine am vergangenen Samstag gemeinsam auf der grünen Wiese im Plievierpark. Auch wenn die Farbe Rot vorherrschte, waren dennoch einige CSU-Politiker zu Gast und gratulierten, wie beispielsweise der Landtagsabgeordnete Markus Blume oder Werner Ruf vom Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach, der bemerkte, dass die AWO ja eine parteiübergreifende Organisation sei.

Just in diesem Moment begann die SPD-Stadträtin und Bundestagskandidatin Claudia Tausend ihre Beweisführung, dass die AWO ja eigentlich ein Kind der SPD sei, weil 1919 die Reichstagsabgeordnete Marie Juchocz aus der SPD heraus die AWO Deutschland gegründet habe. Das gemeinsame Fest in Neuperlach zeige diese tiefe Verbundenheit.

Verbunden seien die beiden Ortsvereine auch eng mit der Gründung des Stadtteils Neuperlach, denn bei der Gründung der AWO und der SPD Neuperlach 1969 waren gerade einmal ein Jahr zuvor die ersten Mieter in der so- genannten »Münchner Entlastungsstadt« eingezogen, betonte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Kurt Damaschke in seiner Begrüßungsansprache. Im Gründungsprotokoll der SPD vom 25. März 1969 heißt es: »Bei einem Wohnprojekt dieser Größenordnung wird es sicherlich auch Pannen geben. Gerade deshalb haben unsere Politiker die Aufgabe, sich mit Schwierigkeiten zu beschäftigen und darauf zu achten, dass dringende Gemeinschaftsaufgaben wie Schulhausbau und andere nicht vernachlässigt werden«. »Die Versammlung fand damals in einem Baucontainer mitten im Kiesgeröll an der Quidde-/Ecke Plettstraße statt«, erinnert sich Uwe Mallue, erster Vorsitzender in den ersten zehn Jahren, nachdem Helmut Baumeister den Ortsverein ein halbes Jahr lang kommissarisch geführt hatte.

Pannen gab es zahlreiche, vor allem im Bereich Infrastruktur klafften große Lücken. »Die AWO zählte mit zu den ersten, die tatkräftig mitgeholfen haben, in Neuperlach eine soziale Infrastruktur aufzubauen«, lobt Oberbürgermeister Christian Ude in seinem Grußwort zur Festschrift der AWO. Bereits zwei Jahre nach der Gründung des Ortsvereins Neuperlach wurde der Grundstein für das »AWO-Sozialzentrum«, heute Horst-Salzmann-Zentrum, gelegt, ein Haus, »das heute als Mehrgenerationenhaus bezeichnet würde«, so Joachim Robatzek, 1. Vorsitzender der AWO Neuperlach. Ein Kindergarten, Mutter- und Kindwohnungen, ein Altenwohnheim sowie ein Alten- und Pflegeheim entstanden. »Vor zehn Jahren ist noch die Tagespflege dazugekommen«, erklärte Robatzek. 1991 wurde eine Seniorengruppe gegründet, seitdem haben rund 17.000 Senioren an den angebotenen Veranstaltungen teilgenommen. Überall im Stadtteil ist die AWO vertreten, sei es im Bürgerhausverein, im Trägerverein Pepper oder im Junge Arbeit Förderverein. Die große Verbundenheit und Dankbarkeit drückte sich auch bei den Mitwirkenden des Festes aus: Jugendliche aus dem Kirchlichen Jugendzentrum Neuperlach hatten beim Aufbau geholfen, das FestSpielHaus an der Quiddestraße schenkte einen Theaterauftritt, und viele weitere Einrichtungen und fleißige Menschen trugen ihren Teil zu einem guten Gelingen bei.

Sybille Föll

Artikel vom 01.07.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...