Festgottesdienst mit Erzbischof Reinhard Marx in Taufkirchen

Taufkirchen · Schmuckstück feiern

Pfarramtsvorsitzender Georg Fischer und Kirchenpfleger Jakob Glas freuen sich auf das Fest zum 100-Jährigen Bestehen von St. Johannes d. Täufer.  Foto: hw

Pfarramtsvorsitzender Georg Fischer und Kirchenpfleger Jakob Glas freuen sich auf das Fest zum 100-Jährigen Bestehen von St. Johannes d. Täufer. Foto: hw

Taufkirchen · Wenn die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer am Sonntag, 12. Juli, das 100-jährige Bestehen ihrer Pfarrei mit Ehrengast Erzbischof Reinhard Marx feiert, dann steht nach Meinung von Kirchenpfleger Jakob Glas »die schönste Kirche im Hachinger Tal« wieder einmal im Mittelpunkt des Geschehens.

Die Kirche, die im langen Verlauf ihres Bestehens schon zahlreiche Male renoviert wurde, vereint sowohl romanische Facetten wie den Turm als auch gotische Elemente, wie beispielsweise den Dachstuhl, auf sehr harmonische Weise mitein­ander.

Die Kirche selbst wurde bereits 1315 urkundlich als Taufkirche von Oberhaching erwähnt. Von dieser »Taufkirche« hat der Ort schließlich auch seinen Namen erhalten, erklärt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Georg Fischer.

Damals war es üblich die Täuflinge, wenn möglich, in fließendem Gewässer zu taufen, dies geschah im nahe gelegenen Hachinger Bach. Vor 100 Jahren machte sich dann »St. Johannes der Täufer« selbstständig und wurde zu einer eigenen Kirchengemeinde erhoben. Rund 4.000 Katholiken gehören heute zum Einzugsgebiet der Kirche, etwa ebenso viel hat auch St. Georg in Taufkirchen aufzuweisen. Davon sind etwa rund 15 Prozent auch aktiv am Kirchenleben beteiligt, der Zuzug junger Familien in Taufkirchen sorge derzeit für Nachschub, freuen sich die beiden engagierten Männer. So wurden in diesem Jahr drei Gruppen mit rund 40 Kindern zur Heiligen Kommunion begleitet und rund 25 Jugendliche ließen sich firmen. Auch die Kinder- und Jugendgottesdienste seien gut besucht.

Ist die Kirche bis zum letzten Platz besetzt, passen rund 300 Personen hinein, für den Festgottesdienst werden aber mindestens 400 Besucher erwartet, wird doch Erzbischof Dr. Reinhard Marx zusammen mit Dekan Fried die Festmesse zelebrieren. »Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir den Gottesdienst nach draußen per Bildschirm übertragen«, informiert Georg Fischer.

Aber auch die übrigen Feierlichkeiten, die schon am Freitag, 10. Juli, mit einem Festkonzert unter der ­Leitung von Claus Blank ­um 19.00 Uhr beginnen, können sich sehen lassen.

Am Samstag, 11. Juli stehen die Zeichen auf Geselligkeit, denn der Tag beginnt um 11.00 Uhr mit einem Frühschoppen mit Brotzeit. Um 13.00 Uhr steht dann ein Lichtbildervortrag mit dem Heimatpfleger Ernst Kistler auf dem Programm, der mehr über die kleine, aber wirklich sehenswerte Kirche verraten wird. Um 15.00 Uhr wird es eine Kirchenführung mit Gotelinde Sutner von der Kirchenverwaltung ge- ben, die Kunstfreunde über die Schätze der Kirche aufklären wird. Den Abschluss bildet um 18.00 Uhr ein Jugendgottesdienst.

Der Pontifikalgottesdienst mit Erzbischof Marx beginnt am Sonntag um 9.30 Uhr, anschließend starten ab 11.30 Uhr die Feierlichkeiten im Pfarrheim.

Ein tolles Kinderprogramm erwartet die kleinen Besucher, unter anderem ein vergnügliches Ritterspiel, bei dem sich alle Buben und Mädchen mit selbstgenähten Kostümen in Ritter, Gaukler, Knappen, Burgfräulein oder Köchinnen verwandeln können. »Schon seit Wochen nähen einige Frauen der Pfarrei die Kostüme, die die Kinder nach dem Nachmittag sogar mit nach Hause nehmen dürfen«, verrät Fischer.

Überhaupt wird Engagement in der Kirchengemeinde groß geschrieben. Mit Dekan Helmut Fried hat die Pfarrei ihren sechsten Pfarrer seit der Selbstständigwerdung. Seit 1994 ist er für die Christen in Taufkirchen zuständig.

Aber von Liebe und Engagement allein kann eine Pfarrei nicht leben, weiß Kirchenpfleger Jakob Glas. Damit die Kirche so erhalten bleibt wie sie jetzt ist, müssen ständig irgendwelche Reparaturen durchgeführt werden, so Glas. Da reichen gute Worte nicht, da müsse auch viel Geld in die Hand genommen werden.

Allerdings, so betont er, verkörpere St. Johannes wie kaum noch eine andere Kirche das perfekte bayerische Lebensgefühl, mit dem Maibaum und einer Wirtschaft in unmittelbarer Nähe. Nicht umsonst sei die Kirche von St. Johannes auch das Wahrzeichen von Taufkirchen, meint Glas nicht ohne Stolz.

Die Aufgabe der Zukunft wird aber nicht nur darin bestehen, immer wieder Gelder für die Renovierung zusammenzutragen, sondern auch den Zusammenschluss, der mit der Pfarrei St. Georg in den nächsten Jahren anstehen wird, zu bewältigen. Bis Mitte Juli hat in der rührigen Pfarrei aber keiner Zeit sich zu viele Sorgen und Gedanken um die Zukunft zu machen, da gilt es noch die letzten Vorbereitungen für den Feiermarathon Mitte Juli zu treffen, um den 100. Geburtstag der Pfarrei gebührend zu feiern.

Woschée

Artikel vom 01.07.2009
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