Drei Personen wurden glücklicherweise gerettet

Harlaching/München · Gefährlicher Unfall auf der Isar

Die Isar führt durch die zahlreichen Regenfälle gefährliches Hochwasser.  Foto: Wasserwacht

Die Isar führt durch die zahlreichen Regenfälle gefährliches Hochwasser. Foto: Wasserwacht

Harlaching/München · Am vergangenen Sonntag gegen 17.30 Uhr wurde von der Wachmannschaft der Wasserwacht OG-Mitte an der Marienklause beobachtet, wie ein mit drei Personen besetztes Schlauchboot in der stark Hochwasser führenden Isar über den Wasserfall an der Marienklausenbrücke fuhr und in der Wasserwalze kenterte.

Sofort rüsteten sich drei Wasserretter zum Einsatz, parallel dazu löste der Einsatzleiter Sven Mrazek über die Integrierte Leitstelle ILST der Berufsfeuerwehr BF München Wasserrettungsalarm aus.

Nach zirka zwei langen Minuten gab die riesige Wasserwalze alle drei Personen glücklicherweise frei und spülte sie aus der Walze heraus. Sie trieben sehr schnell in der Isar ab, gefolgt vom Wassernotfahrzeug WNF mit Einsatzleitung EL und zwei Wasserretter WR über den rechten Damm (Schlichtweg) und einem WR-Team mit Fahrrädern über den linken Damm. Zirka 500 m Flussabwärts gelangten die drei Personen selbst an die überschwemmte rechte Böschung und wurden von Wasserrettern ans Ufer gebracht. Nach kurzer Betreuung durch die Einsatzkräfte der OG-Mitte konnten sie stark geschwächt und unterkühlt dem Rettungsdienst übergeben werden. Durch die zwei WR-Teams am Boden und mit Unterstützung vom RTH Christoph 1 aus der Luft wurde die Isar nach weiteren Opfern abgesucht.

Nachdem die Schlauchbootbesatzung mehrfach versicherte, dass niemand abgängig ist, wurde die Suche gegen 18.10 Uhr eingestellt. Um gefährliche Rettungsversuche durch Passanten und Folgeeinsätze durch das treibende Schlauchboot zu vermeiden, bargen zirka 200 m nördlich der Thalkirchner Brücke WR das Boot. Die drei Personen wurden nach einer Befragung durch die Polizei mit einem Rettungswagen RTW ins KH Harlaching verbracht.

Die Isar führt im Stadt- und Landkreis zur Zeit Hochwasser (Meldestufe 1), die Uferwiesen sind komplett überflutet. Trotzdem waren am letzten Wochenende mehrfach Kanuten und Jugendliche mit Schlauchbooten unterwegs. Das Schwimmen und Befahren der Isar bei solch einem Wasserstand ist lebensgefährlich, selbst normal harmlose Stellen können sich in tödliche Fallen verwandeln (wie leider im April im Norden Münchens geschehen).

Die Isar wird je nach weiterer Wetterlage noch einige Zeit einen erhöhten Wasserstand haben.

Die Wasserwacht München warnt eindringlich vor solch einem Leichtsinn, den die Wasserwacht leider immer wieder beobachten muss. Dabei wird nicht nur das eigene Leben aufs Spiel gesetzt; auch die WR befindet sich in Lebensgefahr, wenn sie solche Einsätze durchführen muss. Ein ähnlicher Unglücksfall ereignete sich letzes Jahr an selber Stelle. Hier mussten zwei Schlauchbootfahrer durch WR aus der reißenden Walze befreit werden, das Boot konnte erst fünf Tage später geborgen werden.

Artikel vom 01.07.2009
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