Junge Bewohner gestalten Kinderstadtplan Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt mit

Isarvorstadt · Lieblingsorte gesucht!

Isarvorstadt · Die Isarvorstadt gehört nicht nur zu den begehrtesten Wohngegenden, sie zählt auch zu den kinderreichsten Stadtteilen Münchens. Ob das Viertel den Bedürfnissen der kleinen Einwohner gerecht wird, soll der neue Kinderstadtplan zeigen, den der Verein »Spiellandschaft Stadt e.V.« derzeit entwickelt. In einer ersten Zwischenbilanz bewertet die Projektverantwortliche Ursula Reim das Angebot als positiv. In der benachbarten Ludwigsvorstadt fehlt es dagegen an Spielmöglichkeiten für Kinder.

Seit Anfang Mai forscht Reim im Stadtteil nach Plätzen, die für die Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen interessant sein könnten. »Mir wurde mehrfach berichtet, dass es hier für Kinder kaum etwas gibt«, sagte sie. Dies habe sich aber inzwischen als Irrtum herausgestellt: »Je länger ich an dem Thema arbeite, desto mehr tut sich auf.«

Unterstützung erhält sie bei ihren Recherchen von den Kindern selbst. Etwa hundert Buben und Mädchen im Alter zwischen vier und zwölf Jahren haben der Mitarbeiterin bislang ihre Lieblingsplätze im Viertel verraten. Beliebt seien etwa der Glockenbachspielplatz und der Fußballplatz am Karl-Heinrich-Ulrich-Platz. Aber auch der Glockenbach und die Isar seien häufig aufgesuchte Treffpunkte, an denen die Kinder in der freien Natur spielen. Besser als sein Ruf sei zudem der vom Bezirksausschuss Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt (BA 2) oft geschmähte Spielplatz an der Schmellerwiese. »Wenn es leer ist, sieht es dort zwar schäbig aus«, räumt Reim ein.

Gespräche mit den Kindern vor Ort hätten jedoch gezeigt, dass diese mit der ungepflegten Umgebung weit weniger Probleme hätten als Erwachsene. »Alle, die ich gefragt habe, gehen gerne hin«, versichert sie.

Aufgefallen sei ihr, dass in der Isarvorstadt die Spielmöglichkeiten auf wenige Orte beschränkt seien. »Hier ist alles sehr konzentriert«, erklärt sie. Dies habe den Vorteil, dass dadurch der Kontakt zwischen den Kindern, aber auch den Eltern im Viertel gestärkt werde. »In diesem Stadtteil kennen sich fast alle«, sagt sie.

Ein weiteres Plus seien die vielen kinderfreundlichen Cafés. »Oft gibt es sogar eine Kinderbetreuung in den Lokalen«, lobt sie. Im Gegensatz zu anderen Bezirken wie etwa der Au und Haidhausen würden jedoch weniger Kurse für die Kleinen angeboten.

Schwieriger sei die Situation für Eltern und Kinder dagegen in der angrenzenden Ludwigsvorstadt. Auf Anregung von Beate Bidjanbeg (SPD), der Kinderbeauftragten des BA, habe sie daher das Nachbarviertel in den Stadtplan mit aufgenommen. »Damit wollen wir den Anwohnern helfen, Spielmöglichkeiten in ihrer Nähe zu finden«, sagt sie.

Wer den Kinderstadtplan mitgestalten will, hat diesen Mittwoch, 1. Juli, und Donnerstag, 2. Juli, Gelegenheit dazu. Reim nimmt von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr auf dem Spielplatz am Roecklplatz die Vorschläge der kleinen Bewohner und ihrer Eltern entgegen und veranstaltet Touren, bei denen ihr die Kinder zeigen können, wo sie am liebsten spielen. Weitere Termine: 6. bis 8. Juli, 14 bis 17.30 Uhr, Schulhof Tumblingerstraße; 20. bis 22. Juli, 14 bis 17.30 Uhr, Schulhof Stielerstraße; 28. bis 30. Juli, 14.30 bis 18.30 Uhr, Spielplatz Am Glockenbach.

Die Ausbeute ist dann im Plan zu finden, der Frühjahr 2010 als Heft erscheinen wird. Julia Stark

Artikel vom 30.06.2009
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