Tagesmüttervereinbarung

Unterhaching · Neues Modell

Unterhaching · Der Finanzausschuss Unterhaching billigte jetzt einstimmig einen Vertrag für ein Tagesmüttermodell mit der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen. »Das nimmt einen immensen Druck von den Kinderkrippen vor Ort«, begrüßte Bürgermeister Wolfgang Panzer das Projekt.

Die Unterhachinger Tagesmütter profitierten jetzt von der Professionalität der Taufkirchner Nachbarschaftshilfe und kämen gleichzeitig in den Genuss steuerlicher Vorteile. Hauptamtsleiter Thomas Portenlänger und Klaus Westmar, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Unterhaching, erläuterten dem Ausschuss die Bedeutung und die Vorteile der Vereinbarung.

Erst kürzlich sorgte der Fall einer 34-jährigen Tagesmutter in München für Schlagzeilen, die ein ihr anvertrauten 14-monate alten Jungen zu Tode geschüttelt hatte. Dafür muss sie sich nun verantworten und wurde vom Gericht zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Fälle wie dieser beweisen einmal mehr, wie anspruchsvoll bereits die Ausbildung einer Tagesmutter sein sollte, damit es gar nicht erst zu Entgleisungen und Fällen von Überforderungen kommt.

»Wir arbeiten hier ja alle auf ehrenamtlicher Basis und könnten zum Beispiel eine professionelle Tagesmuttervermittlung mit laufender Kartei gar nicht leisten«, erläutert Klaus Westmar, Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe Unterhaching. Weiterhin würden die angehenden Tagesmütter in Taufkirchen in einem 160-stündigem Kursus auf ihre Tätigkeit vorbereitet, und auch danach weiterhin von einer 25-Stunden-Kraft betreut. »Natürlich gehören dazu auch unangemeldete Kontrollbesuche, mit denen sie sich einverstanden erklärt haben«, betont Westmar. Den Anstoß zu der Zusammenarbeit gab es bereits im Herbst 2008 auf Anregung engagierter Tagesmütter hin, die vom professionellen Tagesmüttermodell in Taufkirchen gehört hatten.

»Das Problem für unsere Tagesmütter war, dass sie sich ja sozialversichern mussten, sobald sie mehr als zehn Stunden arbeiteten«, erklärt Westmar. Durch die Kooperation mit dem Taufkirchner Modell trägt nun das Landratsamt quasi den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, gleichzeitig erhält die Gemeinde Fördermittel.

»Bedingung für die Tagesmütter ist jedoch, dass sie einen Grundkursus sowie einen Folgekursus belegen«, betont Westmar. Ihre Vermittlung laufe dann hauptsächlich über die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen. »Die Tagesmütter, die nicht ins Projekt fallen, weil sie weniger als zehn Stunden arbeiten, sind weiterhin ehrenamtlich in Unterhaching angeschlossen«. 13 ausgebildete Tagesmütter gäbe es vor Ort.

Weitere Informationen für interessierte Eltern oder angehende Tagesmütter gibt es weiterhin bei der Nachbarschaftshilfe Unterhaching unter der Telefonnummer 6 11 12 73 sowie in Taufkirchen unter der Telefonnummer 6 12 21 61.

K. Kohnke

Artikel vom 24.06.2009
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