Tag der offenen Gartentür im Landkreis München am Sonntag von 10 bis 17 Uhr

Landkreis · Ein Blick über den Zaun

Thorsten Guhlke (kniend rechts) zeigt mit den aktiven Mitgliedern seines Vereins am Sonntag den Garten, hier im Bauerngarten.	Foto: pt

Thorsten Guhlke (kniend rechts) zeigt mit den aktiven Mitgliedern seines Vereins am Sonntag den Garten, hier im Bauerngarten. Foto: pt

Landkreis · Ein Blick über den Zaun in Nachbars Garten hat seinen ganz besonderen Reiz. Die Tradition, ab und zu seinen Privatgarten der Öffentlichkeit zur Begutachtung, zum Lernen und Staunen zu öffnen, stammt ursprünglich aus England. Unter der Schirmherrschaft des Regierungspräsidenten Christoph Hillenbrand findet am Sonntag, 28. Juni, von 10 bis 17 Uhr der »Tag der offenen Gartentüre« bayernweit statt. Bei elf stolzen Gartenbesitzern des Landkreises München sind Besucher im grünen Paradies willkommen.

Weil jeder Garten ein Ausdruck der Lebensphilosophie seines Besitzers ist, bietet sich den Besuchern ein buntes Kaleidoskop an Arten, vom Meditations- und Wassergarten bis hin zum Reihenhausgarten. Im Lehrgarten des Gartenbauvereins Feldkirchen an der Fasanenstraße 30 ist man an Besucher gewöhnt, ja, sie sind das ganze Jahr über gewünscht. Praktisch ist, dass das 1.500 Quadratmeter große Areal fußläufig für Bürger und auch Kindergartenkinder erreichbar ist, die gerne einen Streifzug dort machen oder sich individuelle Hilfe holen.

Neben Grillfesten und Baumschnittkursen lädt man jährlich zum Kartoffelfeuer ein und freut sich über rund 200 neugierige Gäste. »Wir wollen auch bei der Jugend das Interesse für die Natur und Gärten wecken«, so Thorsten Guhlke, der Vorsitzende des Vereins. Erledigt wird die Arbeit im Lehrgarten vom harten Kern, jeder nach eigner Neigung und Fähigkeit. Peter Haberl kümmert sich um den Rasen, Herbert Zaus die Bäume, die Anzucht der Pflänzchen übernimmt das Ehepaar Patzelt, Ottilie Leukam und Klara Lehmann die Pflanzung. Stellvertreter Sepp Königseder ist die »gute Seele des Vereins«, allzeit bereit zu helfen und anzupacken.

Durch viele Hände Arbeit gibt es in jeder Ecke etwas zu entdecken. Während sich rund herum am Zaun bekannte wie auch seltene Pflanzen und Stauden tummeln, wie etwa die Erdbirne Topinambur, die in Kriegszeiten Kartoffelersatz der Bevölkerung war, ist der Mittelpunkt des grünen Paradieses der Bauerngarten. Ein Zaun aus 365 Stagetten hielt früher das Vieh aus dem Garten. Blickfang ist ein alter Brunnen, umrahmt von Gemüse- und Blumenbeeten sowie Gewürzpflanzen – »also alles, was der Bauernhaushalt früher zum Leben benötigte«, erklärt Guhlke.

Besondere Attraktion für Kinder ist der Weideniglu, aber auch das Insektenhotel und die Bienenzucht. Wer sich für Obst interessiert, ist in der Obstplantage am richtigen Platz, wo es die verschiedenen Wuchsformen der Obstbäume zu bewundern gibt. Entstanden ist der Lehrgarten durch einen Planungswettbewerb im Jahr 1998, den Stefan Keck gewann. Demnächst, so verrät der Vorsitzende, ist eine Teichanlage als Erweiterung angedacht und das bietet den kreativen Gartlern eine ganz neue Perspektive. Petra Tränkel

Artikel vom 23.06.2009
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