Architektouren und Tag der offenen Gartentür laden ein

Giesing/Harlaching · Viel zu erleben

Bei den Architektouren 2009 kann man die neue Mensa des Theodolinden-Gymnasiums näher unter die Lupe nehmen.  Foto: Veranstalter

Bei den Architektouren 2009 kann man die neue Mensa des Theodolinden-Gymnasiums näher unter die Lupe nehmen. Foto: Veranstalter

Giesing/Harlaching · Am Wochenende 27./28. Juni gibt es gleich mehrere spannende Möglichkeiten neue Seiten in seinem Stadtteil zu entdecken. So lädt die Bayerische Architektenkammer am Samstag, 27. Juni zu den »Architektouren 2009« ein.

Bereits zum 14. Mal findet damit nach Aussage von Lutz Heese, Präsident der Bayerischen Architektenkammer »eine Leistungsschau bayerischer Architektur« statt. Gezeigt werden Neubauten ebenso aber auch Sanierungen. Energie und Nachhaltigkeit spielen bei zahlreichen Projekten genauso eine Rolle wie das barrierefreie Bauen. Bei jedem Projekt steht während der Besichtigungstermine der Architekt als persönlicher Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.

Das Architekturbüro BDA Claus + Forster wird um 11.00 Uhr eine Führung durch den Neubau der »Mensa des Theodolinden-Gymnasium« Am Staudengarten 2 in Harlaching anbieten. Für etwa 900 Schüler der Schule, die aus den 1930er Jahren beziehungsweise Anbauten teilweise aus den 50er Jahren stammt, sollte eine Mensa geschaffen werden. Eingriffe in den Bestand waren nicht möglich. Ein pavillonartiger Neubau öffnet sich mit zwei verglasten Fassaden und einem weit auskragenden Dach zum parkartigen Pausenhof. Die beiden anderen Fassaden sind geputzt. Die Innenwand- und Deckenoberflächen sind aus Sichtbeton, der Boden aus geschliffenem Estrich. Mit den abgehängten Akustiklamellen aus Lochblech wird ein markanter Farbakzent gesetzt. In Giesing öffnet das Freizeitzentrum »Fezi« in der Fromundstraße um 11.00 Uhr und um 14.00 Uhr seine Pforten für interessierte Besucher. Das eingeschossige Freizeitheim aus den 60er-Jahren wurde weitgehend entkernt und um ein Obergeschoss erweitert. Der neue Baukörper, der im Januar 2008 fertig gestellt wurde, gibt der Freizeitstätte, neben der angrenzenden Schule und dem Kirchenzentrum, mehr Gewicht im städtischen Umfeld.

Im Erdgeschoss liegen der Treffpunkt mit Café und die Gruppenräume, im Obergeschoss befindet sich ein Mehrzwecksaal, der vor allem als Disco genutzt wird, heißt es im Programm der Architektouren. Weitere Informationen über die insgesamt 299 Ausstellungsob­jekte in ganz Bayern findet man im Internet unter www.byak.de.

Am Sonntag, 28. Juni, findet zwischen 10.00 Uhr und 17.00 Uhr ein Tag der offenen Gartentür statt. In Untergiesing sind Susanne Fischer und ihr Mann Harald Krieg mit einem von der Mietergemeinschaft selbst gestalteten Hinterhof mit von der Partie. Der grüne Hinterhof befindet sich in der Otkerstraße 11 bis 15 beziehungsweise in der Peißenbergstraße 11 bis 15. Das die Mietergemeinschaft in den letzten rund acht Jahren etwas ganz besonderes in ihrem Hinterhof geschaffen haben, haben die Gartenfreunde sogar schwarz auf weiß, konnten sie doch mit »ihrem« Hof im Hof und Vorgartenwettbewerb 2006/07 einen 1. Platz für sich verbuchen.

»Ein großer Innenhof versorgt zirka 48 Wohnein­heiten, die Eigentümergemeinschaft hat diese Hofgestaltung und -bepflanzung gemeinsam initiiert. Es ­entstand ein herrlicher Außenraum mit verschiedenen Sitzgelegenheiten und individuell gestalteten Beeten am Gebäude. Durch Großsträucher, Flieder, Eibe, Felsenbirne, Haselnuss wird der Raum gegliedert. Dieser Außenraum bietet viele Möglichkeiten zusammenzukommen und so entstand ein sehr gutes Sozialgefüge«, steht in der Begründung der Stadt München zu dieser Wahl zu lesen. Viel pragmatischer sehen das Susanne Fischer und Harald Krieg, die in Absprache mit den anderen Eigentümern vor rund acht Jahren damit begannen, die ungemütlichen Hecken, die die Rasenfläche vom Weg abschirmten herauszureißen und die Ränder des Rasenstücks mit Stauden und anderen Blumen, Sträuchern und Gräsern zu bepflanzen. »Das Ganze sollte nicht viel Geld kosten und durfte auch nicht zuviel Mühe machen«, betonte Susanne Fischer. Das Ehepaar, dass die zentrale Lage der Wohnanlage schätzt, hatte sich immer einen Garten gewünscht und kurzerhand beschlossen, das Grün vor der eigenen Haustür unter ihre grünen Daumen zu nehmen. »Viele Pflanzen haben wir von Freunden geschenkt bekommen, die sie in ihrem eigenen Garten nicht mehr brauchen konnten«, berichtet Susanne Fischer. Außerdem zeichnete sich schnell ab, dass die Veränderungen vor der eigenen Haustür die Wohnqualität der Anlage enorm steigerte, so dass einige Mittel genehmigt wurden. Mit der Zeit fanden sich immer mehr Mieter ein, die ihre Arbeitskraft aber auch ihren Ideenreichtum zur Verfügung stellten. Mittlerweile haben die verschiedenen Mieter entlang der Häusermauern die unterschiedlichsten Beete angelegt, von der »wilden Wiese« bis zur englischen Rose ist da alles geboten. Auch verschiedene Sitzgelegenheiten stehen zur Verfügung, die gerne und oft genutzt werden. Ein kleiner Treffpunkt hat sich so entwickelt, wo man, wenn man gerne möchte, mal eben ein Schwätzchen halten kann. »Wir lieben unseren Innenhof«, strahlt ­Susanne Fischer und hofft gemeinsam mit den anderen Mitstreitern darauf, dass ­viele Besucher am Tag der offenen Gartentür kommen werden, die sich von den Möglichkeiten auch in der Stadt kleine Grünoasen zu schaffen, anstecken lassen möchten.

Aber auch der Blick über die Stadtgrenze hinaus lohnt sich am Tag der offenen Gartentür auf jeden Fall. So kann man in Riemerling in der Nelkenstraße 46a bei der Familie Czekalski ein Wassergarten mit drei Teichen bewundern oder eine »Komposition in Blau und Violett« in einem Reihenhausgarten in Taufkirchen in der Platanenstraße 34 bei Regina Probst bestaunt werden.

Woschée

Artikel vom 17.06.2009
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