Wichtiges Projekt endlich auf den Weg gebracht

Grünwald · Schulweghelfer suchen Mitstreiter

Die Schulweghelfer (v. l.): Antje Wagner, Marlies Richter, Christiane Lindbüchl, Christl Kern, Angela Gabriel, Gerhard Wagner und Peter Okroy freuen sich auf weitere Mitstreiter.  Foto: Privat

Die Schulweghelfer (v. l.): Antje Wagner, Marlies Richter, Christiane Lindbüchl, Christl Kern, Angela Gabriel, Gerhard Wagner und Peter Okroy freuen sich auf weitere Mitstreiter. Foto: Privat

Grünwald · »Guten Morgen Benjamin, guten Morgen Vitus« – »Guten Morgen, Christiane«, so lautet das allmorgendliche Begrüßungsritual an der Ampel am »Postbergl«, wenn die zahlreichen Grundschüler von der Schulweghelferin über die Fußgängerampel geleitet werden.

Seit gut einem Jahr gibt es nun die Schulweghelfer an drei neuralgischen Punkten in Grünwald: Bei der Ampel am Postbergl, am Marktplatz und am Zebrastreifen an der Keltenstraße zwischen Dreifachhalle und Schule. »Seit 30 Jahren wünsche ich mir Schulweghelfer«, sagt Marlies Richter, ehemalige Gemeinderätin und meldet sich im Dezember 2007 als erste zum Schulweghelferdienst. Nötig ist eine kurze Schulung durch die Polizei, die Ausrüstung (Jacke, Weste, Käppi, Kelle) wird gestellt und eine Aufwandsentschädigung in Form einer Ehrenamtsvergütung oder eines Vertrages für geringfügig Beschäftigte gibt es auch.

Schon oft versuchten Eltern in Grünwald einen Schülerlotsendienst aufzubauen, immer scheiterte es an mangelnder Beteiligung. Dabei ist der Dienst dringend notwendig: »Pro Dienst fährt mindestens ein Auto über die rote Ampel«, berichtet Christiane Lindbüchl, seit ein paar Wochen an der Ampel an der Post im Einsatz. Letztes Jahr nun hat sich Ina Neufang-Kramer, seit 10 Jahren in der Nachbarschaftshilfe tätig, sofort bereit erklärt, das Projekt zu übernehmen und in enger Zusammenarbeit mit Frau Mayr vom Referat für Jugend und Soziales der Gemeinde und Herrn Seel vom Ordnungsamt auf den Weg zu bringen.

»Alle haben zu mir gesagt: Das schaffst Du nie«, lacht Ina Neufang-Kramer, und der Anfang war auch alles andere als einfach. Das gute Netzwerk der Nachbarschaftshilfe machte den Start jedoch leichter. Mittlerweile gibt es elf feste Mitarbeiter unterschiedlichster beruflicher Herkunft, von der Studentin bis zum Rentner, die regelmäßig ihren Dienst tun und sich darüber hinaus in ständigem Gedankenaustausch befinden, um die Präsenz an den Übergängen zu optimieren. Ziel des Projektes soll es sein, das Selbstbewusstsein der Kinder im Straßenverkehr zu fördern und die Eltern zu ermutigen, ihre Kinder nicht mehr mit dem Auto zur Schule zu bringen, um das morgendliche Verkehrschaos vor der Schule zu entschärfen. Das Projekt funktioniert vor allem aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Nachbarschaftshilfe, Polizei, Gemeinde und Schule reibungslos.

Aber Stillstand ist Rückschritt und so hat Frau Neufang-Kramer konkrete Zukunftspläne und -wünsche: In erster Linie werden natürlich neue Schulweghelfer gesucht, um noch mehr gefährliche Straßenübergänge in Grünwald regelmäßig besetzen zu können. Auch oder gerade Mütter können den Dienst gut mit ihrem Tagesablauf vereinbaren und die Akzeptanz und die positive Rückmeldung bestärken einen, mit dem Schulweghelferdienst das Richtige zu tun.

Außerdem ist das Projekt »beweglicher Bus« in Arbeit, das bedeutet, Kinder werden an neuralgischen Punkten in den verschiedenen Wohngebieten von einer Begleitperson eingesammelt und zu Fuß zu Schule geleitet.

Einige Interessierte haben sich hierfür schon gemeldet, aber es werden noch mehr feste Zusagen benötigt, um diese neue Form der Schulwegabsicherung verlässlich starten zu können. Frau Zeiler-Göttelmann, die Rektorin der Grundschule, hat für das nächste Schuljahr eine gezielte Schulprojektarbeit zugesagt, um die Thematik für Kinder und Eltern transparenter zu machen. Ebenso soll für den nächsten Winter eine Notfallliste von freiwilligen »Einspringern« erstellt werden, damit bei akuten Krankheitsausfällen der Übergang an der Schule kurzfristig abgesichert werden kann.

Erste Anlaufstelle für weitere Informationen ist der Stand der Schulweghelfer beim großen Verkehrstag »Fit und schlau im Verkehr« am Freitag, 19. Juni von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr im Freizeitpark Grünwald. Wer Fragen hat oder mitmachen möchte kann sich außerdem telefonisch oder per E-Mail direkt an Ina Neufang-Kramer bei der Nachbarschaftshilfe wenden:

unter Telefon 6 49 64 99 90, 01 51/59 17 68 53, E-Mail: i.neufang-kramer@nachbarschaftshilfe-gruenwald.de. Es gibt also viele Möglichkeiten, sich bei den Schulweghelfern einzubringen, getreu dem Motto der Schulweghelfer: »Wir achten auf ihre Kinder!« Andrea Gast, NbH

Artikel vom 10.06.2009
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