Neue Angebote des Freiwilligen-Zentrums der Caritas

Ottobrunn · Helfen macht Spaß

Helfen gerne, wenn Not am Mann ist: Erwin Scharl, Dieter Kuttig, Gabriele Zapf und Bernt Romberg die beim neuen Projekt des Freiwilligen-Zentrums der Caritas, der Mobilen Werkstatt mitmache. Foto: Woschée

Helfen gerne, wenn Not am Mann ist: Erwin Scharl, Dieter Kuttig, Gabriele Zapf und Bernt Romberg die beim neuen Projekt des Freiwilligen-Zentrums der Caritas, der Mobilen Werkstatt mitmache. Foto: Woschée

Ottobrunn · So unterschiedlich die rund 50 Ehrenamtlichen auch sind, die das Freiwilligen-Zentrum der Caritas in Ottobrunn vermittelt, eines ist ihnen doch gemeinsam, der Spaß und die Freude daran, sich für andere Menschen zu engagieren. Ganz neu ist jetzt das Projekt »Mobile Werkstatt« ins Leben gerufen worden. Finanzschwache Personen aus dem Einzugsgebiet der Caritas Landkreis München Südost können hier um Hilfe und Unterstützung bei kleineren Reparaturen oder handwerklichen Arbeiten bitten.

Bereits neun Hobbyhandwerker zählt die mobile Handwerkstruppe, die zu Hilfe eilt, wenn zum Beispiel ein Regal angebohrt werden muss oder ein Stuhl geleimt. »An uns wenden sich viele alleinerziehende Mütter aber auch alte Menschen, die solche Arbeiten nicht mehr selbst verrichten aber auch keinen Handwerker dafür bezahlen können«, erklärt Gabriele Zapf, die das Freiwilligen-Zentrum leitet. Durch eine Spende aus der »Aktion Mensch« konnte ein Grundstock an Werkzeug angeschafft werden, unterwegs sind die emsigen Helfer mit dem Fahrzeug vom Ottobrunner Tisch. »Gerne nehmen wir aber noch weitere Spenden aber auch gebrauchtes, noch gut erhaltenes Werkzeug an«, erklärt Zapf. Dieter Kuttig gehört zu den emsigen Handwerkern, die gerne ihr Geschick für die gute Sache zur Verfügung stellen wollen. »Ich habe zuhause auch immer alles selber gemacht und möchte jetzt einfach gerne helfen und mein Können und meine Zeit zur Verfügung stellen«, erklärt der pensionierte Lehrer. Für die Nutznießer dieser Aktion bedeutet dieser Dienst am Nächsten meist aber noch sehr viel mehr als nur den praktischen Nutzen, den sie davon haben, wenn einem eine Lampe angebracht oder ein Schrank zusammen gebaut wird. Diese Menschen sehen, dass da jemand ist, der sich für sie interessiert und ihnen hilft, erläutert Gabriele Zapf. Nicht minder nachgefragt sind aber auch die Ottobrunner Kinderwerkstatt und das Leih-Oma/Opa-Projekt, berichtet Caritas-Mitarbeiterin Eliana Trimborn. Hier sind unter anderem Christina Hillmann und Gerhard Helming engagiert.

Christina Hillmann bietet im Rahmen der Kinderwerkstatt, deren Programm sich an Kinder im Grundschulalter richtet, Kochkurse an, die durch das gemeinsame Verzehren der selbst gekochten kleinen Köstlichkeiten abgerundet werden. »Wir kochen nicht nur zusammen, sondern decken auch den Tisch schön mit Servietten und Blumen, viele Kinder kennen so etwas gar nicht von zuhause«, berichtet die engagierte Seniorin. Der Andrang ist groß bei ihren Kursen, man≠che Kinder stehen noch auf der Warteliste, verrät Eliana Trimborn nicht ohne Stolz darauf, dass diese Idee so gut ankommt. Ganz einfache Sachen koche sie mit den Kindern, Pizza oder auch mal Kartoffelsuppe, die natürlich gleich noch mal so gut schmecken, wenn man sie selbst gekocht hat. Gerhard Helming bietet kleine Vorträge und Exkursionen an. So hat er den teilnehmenden Buben und Mädchen schon allerhand über heimische Vögel und die Nützlichkeit von Bienen erklärt. »Viele Eltern wissen gar nicht mehr, wie unsere Vögel singen und welche Pflanzen im Wald wachsen«, so Helming, hier könne er mit seinem Wissen ein wenig mehr Respekt und Begeisterung für die Natur wecken. »Die meisten Kinder sind mit Feuer und Flamme dabei«, freut sich Gerhard Helming. Beide Senioren sind auch als Leihoma beziehungsweise als Leihopa aktiv. Hier sucht das Team der Caritas unter den Bewerbern diejenigen aus, die ihrer Meinung nach perfekt zusammen passen. »Unsere Leihomas und Leihopas sind aber keine kostenlosen Babysitter, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen«, betont Gabriele Zapf. Vielmehr soll hier eine Brücke zwischen den Generationen gebaut werden.

Im Schnitt besteht der Kontakt einmal die Woche für ein paar Stunden. In dieser Zeit soll es um die Bedürfnisse des Kindes gehen, seine Wünsche einmal uneingeschränkt im Vordergrund stehen. Sehr wichtig sei, dass »Leihgroßeltern und Eltern an einem Strang ziehen«, so Zapf. Miteinander spielen, ins Schwimmbad oder in die Natur gehen, die einfachen Dinge seien es oft, die den Kindern, aber auch den Leihgroßeltern viel Spaß bereiten würden, wie Zapf zu berichten weiß. »Mein Leihenkel ist mir richtig ans Herz gewachsen«, berichtet Christina Hillmann, die von den Eltern ihres »Leihenkels« auch zu Veranstaltungen im Kindergarten eingeladen wird, weil die »Oma« da einfach nicht fehlen darf. Die Möglichkeiten sich in der Kinderwerkstatt zu engagieren sind vielfältig, erklärt Trimborn, egal ob man einen Kochkurs anbieten wolle, mit Kindern basteln, Schach spielen oder den Computer erklären könne, neue Mitstreiter seien höchst willkommen, denn die Nachfrage nach dem Angebot der Caritas sei riesig. »Auch weitere Leihomas und Leihopas können wir gut gebrauchen, denn längst konnten wir nicht alle Anfragen von Familien abdecken«, so Trimborn. Wer also Lust und ein bisschen Zeit hat, um sich vor Ort zu engagieren, der kann sich mit dem Team der Caritas jeweils dienstags, von 9.00 bias 11.30 Uhr, mittwochs von 9.00 bis 12.00 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 16.00 Uhr unter Telefon 60 85 20 12 oder im Internet unter www.caritas-f-net.de in Verbindung setzen. »Egal in welchem Bereich, helfen macht glücklich«, versprechen Gabriela Zapf und ihre Mitstreiter.

H. Woschee

Artikel vom 10.06.2009
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