Schwabinger Krankenhaus feiert Jubiläum

Schwabing · Klinik wird 100 Jahre alt

Eine Schwester der neu entstandenen Kinderabteilung, um 1915. 	Fotos: Sammlung M. Fischbacher

Eine Schwester der neu entstandenen Kinderabteilung, um 1915. Fotos: Sammlung M. Fischbacher

Schwabing · Vor 100 Jahren, am 18. Januar 1909, nahm das Krankenhaus München-Schwabing seinen Betrieb auf. Um die Jahrhundertwende war München eine europäische Metropole mit einem ausgezeichneten Ruf in der Medizin. Berühmte Ärzte wirkten in der Stadt, die Universität gehörte zu den Zentren medizinischer Forschung. Vor einem solchen Hintergrund musste die Krankenversorgung durch die Stadt besonderen Ansprüchen genügen.

Die Planer Schwabings folgten diesen Ansprüchen und schufen ein Krankenhaus, das international Beachtung fand. Dafür griffen sie auf internationale Erfahrungen zurück und unternahmen zu ihrer Information Reisen in andere Länder. Aber in den Neubau ist auch die Krankenhaustradition Münchens und Schwabings mit eingeflossen. Denn als das Krankenhaus München-Schwabing eröffnet wurde, konnte München und auch Schwabing, das erst 1890 eingemeindet worden war, bereits auf eine lange Geschichte der Krankenversorgung zurückblicken, die bis in das Mittelalter reichte. Schwabing selbst verfügte schon seit dem 13. Jahrhundert über ein Spital. Es war allerdings ein spezielles Haus, das sich um Leprakranke kümmerte. Das kleine Gebäude befand sich gut eine halbe Stunde Fußweg vor den Toren von München. Es bot etwa 40 Personen Platz. 1819 wurde das Schwabinger Spital aufgrund seines schlechten baulichen Zustandes geschlossen.

Kurz nach der Jahrhundertwende entstand dann der Neubau des Schwabinger Krankenhauses. Im Laufe der Zeit wurde es immer wieder erweitert und umgebaut. Im ersten Weltkrieg wurde die Klinik als Lazarett benutzt. 1928 nahm das neue Kinderkrankenhaus den Betrieb auf. Im Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche Gebäude des Krankenhauses von Bomben getroffen, sollten aber größtenteils wieder aufgebaut werden. In den späten 1950er und in den 1960er Jahren wurden erstmals auch wieder Neubauten geplant. 1962 standen auf allen Stationen insgesamt 1.758 Betten zur Verfügung. Der Alltag in einer Klinik hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Die Verweildauer der Patienten ist weitaus kürzer geworden. Dauerte die stationäre Behandlung im Klinikum Schwabing zu Beginn der 1990er Jahre noch durchschnittlich 18,8 Tage, so beträgt diese Zeit heute nur noch 6,9 Tage. Die Zahl der Betten konnte dadurch und soll auch in Zukunft weiter reduziert werden. Heute stehen 980 Betten und 64 Tagesklinikplätze zur Verfügung.

Artikel vom 03.06.2009
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