Neue Buslinie, Umgestaltung des Kirchenplatzes, neues Krippenhaus

Vaterstetten · Vaterstetten im Planungsfieber

Vaterstetten · Alles neu macht der Mai? Zumindest was die Pläne des Gemeinderates für Verkehrs- und Bebauungsplanung betrifft, gab es in den Sitzungen der letzten Woche zukunftsweisende Beschlüsse: Ab Dezember diesen Jahres werden Schüler und berufspendler mit einer neuen Buslinie versorgt, die sie – zwar auf Umwegen, aber immerhin – zur S-Bahnstation nach Baldham befördert.

Der 466er startet in Poing und steuert via Parsdorf, Weißenfeld, Hergolding und Baldham-Dorf Baldhams Zentrum und somit S-Bahn sowie die dortigen Schuleinrichtungen an. Als Zwischenhaltestellen sind auch die Johann-Strauß-Straße und die Heinrich-Schütz-Straße in Baldham vorgesehen, um hier vor allem Kindern vor beziehungsweise nach der Schule den Heimweg zu erleichtern. Der Vaterstettener Gemeinderat war sich in seiner letzten Sitzung einig, dieses Projekt nun endlich zu genehmigen, auch wenn die neue Buslinie zunächst nur probeweise zum Einsatz kommen wird: Drei Jahre sind zur Bewährung vorgegeben. In diesem Zeitraum soll sich zeigen, ob der dann vierte Zubringer im Landkreis von der Bevölkerung angenommen wird. Bis dahin kalkuliert man mit einem Defizit von 130.000 Euro pro Jahr. Der »Neuling« wird wie seine Vorgänger im Stundentakt verkehren, die erste Fahrt erfolgt um 6.04 Uhr. Von Endstation zu Endstation hat man insgesamt 20 Minuten Zeit, um zu lesen oder noch schnell versäumte Hausaufgaben zu erledigen. Zur Rushhour vor Schulbeginn wird der Zubringer um 7.44 Uhr sein Ziel in Baldham erreichen. Die letzte Möglichkeit, diese neue Option im öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, besteht dann abends um 20.30 Uhr. In puncto Mobilität herrschte bei der Abstimmung beinahe Einigkeit. Nur eine Gegenstimme der Freien Wähler gab es zu verzeichnen. Einstimmig genehmigt wurden hingegen die Lösungsvorschläge, um den Kirchenvorplatz in Vaterstetten zu verschönern. In naher Zukunft soll die Fläche zwischen Rathaus und der katholischen Kirche »Zum kostbaren Blut Christi« eine verkehrsberuhigte, ebenerdige Einheit bilden. Die Bürgersteige werden beseitigt, eine ansehnliche Reihe hoher Bäume soll der optischen Verschönerung dienen und im gesamten Bereich sind nur noch elf ausgewiesene Parkplätze vorgesehen.

Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt 275.000 Euro. Die Gemeinde übernimmt 150.000, die Kirche stellt 125.000 Euro zur Verfügung. Bereits in diesem Sommer will man dieses Bauprojekt erfolgreich beendet haben. Nicht ganz so einig war man sich im Gemeinderat bezüglich einer weiteren optischen und infrastrukturellen Neuausrichtung, die nicht weit von Rathaus und Kirche ins Auge gefasst wurde: In der Bahnhofstraße soll sich der Abschnitt zwischen Wendelstein- und Zugspitzstraße zu einer Art Shoppingmeile mausern. Diesbezügliche Ideen und Lösungsvorschläge trug Herr Steuernagel vom Architektenbüro Topos in der jüngsten Bauausschussitzung des Gemeinderates besonders ausführlich vor. Ein deutlich erweitertes Ladenangebot, Passagen und Glas-arcaden standen im Raum. So mancher Gemeinderat sah sich von einer erstaunlichen Informationsflut überrascht und meldete deutlichen Beratungsbedarf an. Fest steht seither auch nur, dass die Bahnhofstraße eine neue Optik erhalten wird. Zeitliche Festlegungen gibt es noch keine. Auch deshalb, weil im Vorfeld eventueller Baumaßnahmen mit den Grundstückseigentümern und den Anwohnern das Gespräch gesucht wird. Bezüglich Bau einer Kinderkrippe machte Bürgermeister Niedergesäß Dampf. Der Bedarf sei groß, derzeit fehlten 110 Betreuungsplätze in der Gemeinde. Für lange Debatten sei hier keine Zeit mehr. Nachdem der Grundstücks- und Bauausschuss bereits den Aufstellungsbeschluss für das neue Baugebiet in Vaterstetten gefasst habe, könne nun auf dieser Basis weitergearbeitet werden. Ein erster Schritt war dann auch die Einigung auf den Standort Fasanen-/Ecke Schwalbenstraße. Ziel ist die Verwirklichung des Krippenhauses bis 2011.

O. Oswald

Artikel vom 20.05.2009
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