Interview mit Luis Stazo zum neuen Programm im Deutschen Theater „Tango Pasión – Ultimo Tango“

„Der, der spielt, tanzt nie!“

Luis Stazo begeistert das Publikum mit seinem Bandoneón.

Luis Stazo begeistert das Publikum mit seinem Bandoneón.

Luis Stazo zählt als Gründer des legendären Sexteto Mayor zu den prägenden Figuren der internationalen Tango-Szene. Mit diesem Orchester begleitete er auch viele Jahre die erfolgreiche Tanzshow „Tango Pasión“. Im vergangenen Jahr feierte in Paris das neue Programm „Tango Pasión – Ultimo Tango“ Premiere, das vom 26. Mai bis zum 7. Juni im Deutschen Theater in Fröttmaning zu Gast ist. Mit dabei ist auch Luis Stazo – mit seinem neuen Orchester STAZOMAYOR. Luis Stazo stand dem SamstagsBlatt Rede und Antwort.

Herr Stazo. Nach einigen Jahren Unterbrechung begleiten Sie nun wieder die Show „Tango Pasión“ mit ihrem neuen Orchester. Was ist das für ein Gefühl?

Es war für mich eine riesige Freude, als der Anruf kam. Es ist schön, wieder mit dabei zu sein, noch dazu mit meinem neuen Orchester. Ich habe die besten Musiker aus Europa dafür gewinnen können.

Die Band wurde hier in Deutschland gegründet. Wie kam es dazu?

Am 8. Dezember 2004 ist Pepe Libertella während einer Tour neben mir zusammengebrochen und war auf der Stelle tot. Das war für mich der Auslöser, dass ich dachte, bis hier hin und nicht weiter. Ich muss nicht mehr auf der ganzen Welt auftreten. Am 1. Januar 2005 bin ich direkt nach Berlin geflogen und bin dort geblieben.

Warum Berlin?

Von dort kommt meine Frau, die ich bereits 1996 während einer Tour kennen gelernt habe und mit der ich seit 2001 verheiratet bin. Zuerst habe ich ein Trio gegründet, das später dann zum Sextett erweitert.

Eine Anlehnung an Ihr altes Orchester Sexteto Mayor.

Vom Namen her sicherlich. Er stammt von meiner Frau. Die Besetzung ist etwas anders, weil in der jetzigen Formation eine Gitarre dabei ist. Allerdings bei der Show nicht. Dafür kommt noch ein Cello dazu und zwei weitere Musiker. Insgesamt sind wir bei „Tango Pasión“ also acht.

Ist die Leidenschaft zum Tango nach so vielen Jahren noch immer genauso groß?

Natürlich. Er ist mein Leben, meine Liebe, einfach alles.

Wann fing das an?

Mit sechs Jahren habe im Radio Aníbal Troilo gehört und das hat mir sehr gefallen. Dann habe ich meinem Vater gesagt, dass ich Bandoneón spielen will. Er hat mich zur Musikschule gebracht, aber dort wurde leider kein Bandoneón unterrichtet.

Trotzdem wurde es zu ihrem Instrument.

Ich habe andere Instrumente ausprobiert, aber die Direktorin hat schnell gemerkt, dass ich nur das Bandoneón spielen will. Dieses Instrument ist Tango. Nur das wollte ich. Nichts anderes. Sie sagte meinem Vater ,Beschneiden Sie ihren Sohn nicht. Suchen sie ihm einen richtigen Lehrer.’ Ich habe im Kinderorchester gespielt und mich dann immer weiter entwickelt. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mit den Profis gespielt habe.

Und später große Tanzshows begeleitet haben. Haben Sie früher eigentlich auch selbst Tango getanzt?

Nein. Ein argentinisches Sprichwort lautet: Der, der spielt, tanzt nie!

Eintrittskarten für die Veranstaltung gibt es HIER.

Artikel vom 14.05.2009
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