Planungsverband präsentiert erste Ergebnisse

Feldkirchen · Strukturgutachten vorgestellt

Feldkirchen · Die Die Vertreter des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München, Ulrike Angerer und Sebastian Neudecker, sowie der Landschaftsarchitekt Dr. Johannes Gnädinger stellten kürzlich im Bauausschuss Feldkirchen den ersten Entwurfsteil für ein Ortsentwicklungs- und Strukturgutachten vor. Darin ging es vor allem um eine Bestandsaufnahme mit Analyse.

Erster Bürgermeister Werner van der Weck wies darauf hin, dass das Gutachten »der Beginn einer Arbeit ist, die durch den Gemeinderat und die Bürger zu einem Konzept für die künftige Entwicklung Feldkirchens fortgeführt werden soll.« Dabei sollen kommunale Ziele und Zukunftswünsche im Rahmen einer städtebaulichen Ordnung und im Einklang mit ökonomischen und ökologischen Aspekten formuliert werden. Dieses Projekt sei laut Werner van der Weck »ein lebendiger Prozess« und lasse »keine statischen, sondern dynamische Ergebnisse erwarten«. Schließlich werden die Ziele und Wünsche nicht rechtsverbindlich festgeschrieben, sondern sind eher richtungsweisend im Gutachten wieder zu finden.

Das Strukturgutachten nannte Werner van der Weck »ein wichtiges Instrument, das die Entwicklung Feldkirchens beschreibt.« Bevor die Bürger z. B. mit Workshops oder Arbeitskreisen in den Prozess eingebunden werden, sollen die Gemeinderäte, die Gemeindeverwaltung und der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum bei einer Klausurtagung im Herbst ihre Ideen für die Ortsentwicklung einbringen. Vorab wertete Werner Schamberger (CSU) den Bahnausbau als »entscheidend für den Ort«. Erhard Magori (UWV) wies auf ein Verbesserungspotenzial bei den Radwegen hin und wünschte sich Aussagen zur Sportplatzerweiterung und für eine Bolzplatz-Lösung am Dornacher Feld.

Im ersten Teil des Gutachtens wurde unter anderem festgestellt, dass Feldkirchen laut Regionalplan ein Siedlungsschwerpunkt ist. Von 1987 bis 2007 ist die Einwohnerzahl laut Ulrike Angerer Feldkirchens überproportional um 35 Prozent gestiegen. Angesichts der flächenmäßigen Beengtheit Feldkirchens muss ein künftiges Wachstum sorgfältigst beobachtet werden. Ulrike Angerer machte auch deutlich, dass Feldkirchen ein »bedeutender Gewerbestandort mit vielen Arbeitsplätzen ist«. Derzeit seien 30 Prozent der Gemeindefläche Gewerbegebiete. Ob Wohnen oder Gewerbe: »Die Gemeinde muss sich klar werden, wo sie hin will«, sagte Angerer.

Ihr Kollege Sebastian Neudecker stellte fest, dass Feldkirchen durch Autobahnen, Bundes- und Kreisstraßen sowie durch die Bahnlinie »extrem durchschnitten« wird. Eine Reduzierung des innerörtlichen Verkehrs, der 57 Prozent Durchgangsverkehr beinhaltet, könnte mit einer Umfahrung (Autobahnparallele) und der Südost-Anbindung der Messe erreicht werden. Der von der Bahn geplante viergleisige Ausbau wird erhebliche Schallschutzmaßnahmen für den Ort nötig machen. Hier sollte die Gemeinde auch nach Alternativen für die meist von der Bahn favorisierten Schallschutzwände suchen. Der Bahnausbau wird laut Neudecker zudem beim Lagerhaus für »extreme Enge« auf der wichtigen Verkehrsverbindungsachse sorgen. Weitere Ratschläge von Sebastian Neudecker: Beim Neubau des Bahnsteigs und des Fußgängertunnels müsse auf Barrierefreiheit geachtet werden. Eine Güterzug-Abstellanlage solle möglichst weit aus dem zentralen Ortsbereich abgerückt werden.

Landschaftsarchitekt Johannes Gnädinger regte Grünbrücken an, damit Mensch und Tier die Verkehrsbarrieren überwinden können. Zudem sollten Parkplätze mit Hecken begrünt werden. Im Südwesten der Gemeinde könnte man z. B. mit dem Riemer Wäldchen, dem regionalen Grünzug und den Kiesabbauflächen ein »grünes Rückgrat« bilden. Mit besseren Wegeverbindungen könnten außerdem einzelne Grünflächen im Gemeindegebiet besser verbunden werden. Beim Vivico-Gelände komme es wegen der zahlreichen Biotope dort auf eine gute Verwertung des Areals an. Erörtert werden müsse auch die Frage, ob es in Feldkirchen genug Potenzial für künftige Ausgleichsflächen gibt.

Artikel vom 13.05.2009
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