Am Bodensee feiern die Volleyballer ihren größten Erfolg

Unterhaching · Generali Haching ist Vize-Meister

Unterhaching · Die Saison 2008/2009 ist für die Volleyballer von Generali Haching vorbei. Der VfB Friedrichshafen gewann am Donnerstagabend auch das vierte Finalspiel gegen Generali Haching. Vor 4000 Zuschauern boten beide Mannschaften erneut ein Spiel, dass dem Saisonverlauf und einem Meisterschaftsfinale würdig war. 1:3 (20:25; 23:25; 25:19; 20:25) hieß es am Ende aus Sicht des deutschen Pokalsiegers.

Unter den 4000 begeisterten Fans waren auch 150 mitgereiste Generali-Anhänger, die während der gesamten Partie trommelten, sangen, feierten und die Mannschaft immer wieder lautstark unterstützten. Mit diesem oberbayerischen Fanaufkommen gab es den nächsten Hachinger Rekord: 150 Zuschauer folgten noch nie den Ruf zu einem Auswärtsspiel. »Die Leute da oben waren echt Klasse«, bedankte sich Marco Liefke bei Anhang.

»Das war die aufregendste Saison seit Jahren«, sagte Meistertrainer Moculescu. Und auch Spiel vier der Finalrunde schloss nahtlos daran an. Nach dem 25:20 im ersten Durchgang, als vor allem Moon und Grozer im Aufschlag wirbelten und Haching wieder bei den langen Ballwechseln den Kürzeren zog, entwickelte sich eine hochgradig spannende Partie. Im zweiten Durchgang kämpften Liefke und Co. 9:6 und 15:12 lauteten die Führungen der Oberbayern. Danach wurde es bitter. Nach zwei starken Hachinger Aufschlägen, flog die VfB-Annahme direkt zurück zu den Oberbayern. Beide Chancen zum Break konnten nicht genutzt werden: Hachings Bester, Sebastian Schwarz, scheiterte im Block. Damit stand es 17:15 und nicht 19:13. »Da sieht man, dass der VfB einfach die größere Erfahrung hat«, schätzt Mihai Paduretu ein. So gelang es dem VfB in Form von Georg Grozer auszugleichen (23:23) und letztendlich den Satz an den Bodensee zu holen (25:23).

Auch Durchgang drei bot erneut Spannung pur. Beim 5:10 sah es schon nach einem glatten VfB-Erfolg aus. Doch auch weil bei Georg Grozer die Kraft nachließ, aber auch der Hachinger Block konsequenter agierte, kam der Pokalsieger zurück in die Partie. Der Einerblock von Schwarz an Georg Grozer zum 6:10 war der Startschuss zu einem Galasatz in bordeaux-rot. Über 16:15 und 22:17 gelang der 1:2-Satzanschluss.

Unbeeindruckt der VfB dann im entscheidenden vierten Durchgang. Wieder gelangen den Hachinger nur wenige Punkte nach langen Ballwechseln, kleine vermeidbare Fehler ließen eine Überraschung ausbleiben. Zwar tauchte Grozer im Verlauf des letzten Satzes komplett ab, eben geschwächt durch Grippe und die angeschlagene Wade. Dafür sprangen andere VfB-Spieler in die Bresche. Allen voran der portugiesische Mittelblocker-Star Joao José, der erneut nicht zu halten war. Am Ende besiegelte der Fehl­aufschlag von Armin ­Dewes das 25:20.

»Wir sind traurig heute Abend. Morgen wissen wir, dass wir eine tolle Saison gespielt haben. Heute ist der Tag des VfB. Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft«, sagte Trainer Paduretu nach der Partie. Zu viele Fehler habe man am Ende gemacht, um den VfB in ein fünftes Spiel zu zwingen, analysiert Paduretu weiter. Aber auch kommende Saison, will Paduretu mit Generali Haching wieder angreifen: »Wir wissen jetzt genau, wo wir stehen und müssen einfach versuchen, im CEV-Cup Erfahrung zu sammeln. Dann hoffen wir, dass wir wieder im Finale stehen.«

Zwar überwog die Enttäuschung über das verlorene Finale bei den Spielern von Generali Haching direkt nach der Partie. Dennoch bewiesen sie Größe und gratulierten Richtung Bodensee: »Der VfB hat letztendlich verdient gewonnen. Sie haben die individuell besseren Kader«, sagte Marco Liefke nach der Partie.

Neben der größeren Erfahrung durch die Champions-League-Spiele sah man vor allem die erste Partie als Grundstein für den VfB-Sieg. »Das erste war das Entscheidungsspiel. Da haben wir einfach schlecht gespielt und nicht das abgerufen, was wir können«, sagt Sebastian Schwarz traurig. Und Liefke fügt an: »Da war der Vorteil von Platz eins nach der langen Saison einfach schon weg.«

Trotzdem bleibt die Saison 2008/2009 die beste und erfolgreichste Saison in der Geschichte von Generali Haching. Mit dem Ziel, ein Finale zu erreichen, war man in die Spielzeit gegangen. Im März wurde dann der Pokalsieg gefeiert und somit das Saisonziel weit übertroffen. Zudem beendete die Mannschaft die Hauptrunde auf dem ersten Tabellenplatz und erreichte ein weiteres Finale. Der Gewinn der Vize-Meisterschaft ist ein weiteres Novum in der Hachinger Vereinsgeschichte.

Artikel vom 13.05.2009
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