Ein Sieg in Friedrichshafen brächte das Entscheidungsspiel

Unterhaching · Chance auf den Titel

Sebastian Schwarz leistete mit seinem besten Auftritt seit Langem einen großen Beitrag zum ersten Sieg in der Finalserie. Foto: Fehrmann

Sebastian Schwarz leistete mit seinem besten Auftritt seit Langem einen großen Beitrag zum ersten Sieg in der Finalserie. Foto: Fehrmann

Unterhaching · Generali Haching meldet sich im Finale der Volleyball-Playoffs zurück. Nach zwei verlorenen Spielen gegen den VfB Friedrichshafen überzeugten die Bayern am Sonntag in der heimischen Arena mit einem 3:0-Sieg (28:26; 25:22; 25:19) über den amtierenden Deutschen Meister.

Viel war im Vorfeld der Partie über Emotionen und Karten diskutiert wurden, nachdem das zweite Match der Finalserie am Bodensee (3:0) insgesamt drei Verwarnungen für Unterhaching und sogar einen Platzverweis für Friedrichshafens Außenangreifer Idi Lima Martins gebracht hatte. Aber erneut konnten beide Teams alle überraschen. Zwar traten beide Endspielteilnehmer erneut emotional auf, allerdings dieses Mal immer regelkonform mit Blickrichtung des eigenen Teams. »Emotionen sind gut und wichtig. Aber da gibt es eine Grenze. Die haben beide Teams am Mittwoch überschritten«, schätzt Mittelblocker Armin Dewes die Gefühlslage im Finale ein. In einer erneut ausverkauften Generali Sportarena startete der Gastgeber mit Steuerwald, Liefke, Bakumovski, Schwarz, Günthör, Dewes und Tille in die Partie. Auch beim VfB gab es kaum Änderungen. Zwar war Lukas Divis nach seiner Verletzung erstmals wieder im Aufgebot, doch Coach Moculescu vertraute seinem Stammpersonal: Tichacek, Grozer, Bendini, José, Moon und Kröger gingen in die Partie. Zudem ersetzte Allan van de Loo den gesperrten Brasilianer Idi. Und wieder schien der VfB besser aufgelegt zu sein. Zwar servierten die Häfler nicht so druckvoll, wie in Partie eins, dennoch hatte das Team um Kapitän José bei den langen Ballwechseln die Nase vorn. Als Haching im ersten Abschnitt zum 18:13 durch einen Fehler von Juliano Bendini davon ziehen konnte, wähnte sich der Generali-Anhang schon auf der Siegerstraße.

Doch der VfB kam eindrucksvoll zurück. Georg Grozer brachte die Häfler mit einer beeindruckenden Aufschlagserie mit 20:18 in Führung. Doch auch die Gastgeber kamen zurück und schafften beim 23:24 den Breakpunkt und konnten damit ausgleichen. Max Günthör blockte anschließend Georg Grozer und Haching hatte Satzball (25:24). Bis zum 27:26 konnten diese allerdings nicht verwertet werden. Erst als Hachings Bester an diesem Abend zum Block gegen Sung Min Moon ansetzte, war der erste Satz entschieden: Sebastian Schwarz blockte den Koreaner und besorgte die 1:0-Führung. In den übrigen Durchgängen konnte Haching die Entscheidungen bei den langen Ballwechseln offener gestalten. »Je länger die Partie gedauert hat, desto besser sind wir geworden«, analysiert Haching-Coach Paduretu. Haching kämpfte um jeden Ball, servierte weiter konstant auf hohem Niveau und blockte gut. Der VfB hingegen ließ den Druck im Service vermissen. Bis auf die Aufschlagserie von Grozer im ersten Durchgang, konnte sich kein VfB-Spieler in diesem Element auszeichnen. »Wir haben besser aufgeschlagen und konnten unser Spiel besser aufziehen. Da sind wir einfach gut in die Partie gekommen«, freut sich Armin Dewes über den Sieg. Neben Sebastian Schwarz war auch Marco Liefke erneut einer der wichtigsten Spieler im Haching-Trikot. Sowohl den Satzball im zweiten Durchgang (25:22) als auch den Matchball im dritten Satz verwandelte der Routinier (25:19). Der Hachinger Sieg fiel zwar deutlich aus, doch hatten die Gäste vom Bodensee mit einigen Sorgen zu kämpfen: Zuspieler Tichacek hatte wohl nicht seinen besten Tag erwischt und wurde durch Lukas Kampa ersetzt. Georg Grozer verletzte sich unter der Woche und musste im dritten Durchgang ebenso passen. Zudem musste Stelian Moculescu den rotgesperrten Idi ersetzen. »Gute Leute sind halt nur schwer zu ersetzen«, weiß der VfB-Coach. Und Mihai Paduretu fügt an: »Idi war in Friedrichshafen bester Mann. Sein Fehlen hat man heute gemerkt.«

Die Ausgangssituation für die vierte Partie ist klar. Beide Teams stehen am morgigen Donnerstag um 20.15 Uhr, gehörig unter Druck. Die Hachinger müssen am Bodensee gewinnen, um die Meisterschaft der Häfler zu verhindern. Der VfB wiederum muss gewinnen, um ein mögliches Entscheidungsspiel in Unterhaching zu vermeiden. Nur ungern wollen die Häfler noch einmal in die Halle zurück kehren, in der sie diese Saison bereits dreimal verloren haben. Dabei spricht die Bilanz eindeutig für den amtierenden Meister. Noch nie konnten die Hachinger in einem Pflichtspiel am Bodensee gewinnen. Die knappste Partie gab es in der Hinrunde dieser Saison. Mit 3:2 gewann der VfB damals. Und trotzdem »fahren wir nach Friedrichshafen und wollen versuchen dort zu gewinnen«, blickt Trainer Paduretu voraus. Die Fanreise zum Bodensee ist bereits ausgebucht, aber auch für alle, die in Unterhaching bleiben müssen, gibt es eine Gelegenheit zum Mitfiebern. Wie schon zum Finale des DVV-Pokals und zur zweiten Final-Partie der Playoffs öffnet die Generali Sportarena ihre Tore zum Public Viewing. DVL-TV überträgt die Partie live ab 20.00 Uhr. Wenn Generali Haching der erste Sieg in Friedrichshafen und damit der Ausgleich in den Playoffs gelingt, kommt es zu einem letzten Entscheidungsspiel in Unterhaching. Die fünfte Begegnung des Finales wird am Sonntag um 15.00 Uhr in der Generali Arena angepfiffen.

qs/ag

Artikel vom 06.05.2009
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