»Kein Stadion – und schon gar nicht ohne funktionierendes Verkehrskonzept«

»Rote Karte« für Fußball-WM

München-Riem · Der örtliche Bezirksausschuss 15 (Trudering-Riem) lehnt die Planung eines Stadions in der Messestadt Riem auf Grund der ungelösten Erschließungsproblematik ab.

Sogar der Verkehrsgutachter der Schörghuber-Gruppe kam zu dem Ergebnis, dass dieser Standort verkehrstechnisch nicht befriedigend anzubinden sei.

Sollte dennoch in Riem ein Stadion geplant werden, beantragt der BA 15 vor Fertigstellung dieses Fußball-Stadions ein Verkehrskonzept, dass die Bewältigung der Verkehrsmengen überzeugend darlegt.

Da die Vergangenheit gezeigt hat, dass es verschiedene Ansichten geben kann, was ein „funktionierendes Verkehrskonzept“ ist, legt der BA 15 hiermit folgende Mindestvoraussetzungen für ein derartiges Konzept vor. Unabdingbar dabei ist, dass alle Einzelmaßnahmen vor dem ersten Fußballspiel im neuen Stadion bereits realisiert sind) nicht nur versprochen oder geplant!).

1. Die A 94 muss als Haupterschließungsstraße auf der gesamten Länge zwischen Vogelweideplatz und A 99 (Ostumgehung) mindestens sechsspurig (zuzüglich Einfädelspuren!) ausgebaut sein. Es ist zu untersuchen, ob nicht ein achtspuriger Ausbau unumgänglich ist. 2. Die Parkplätze des Stadions müssen direkt an die A 94 angeschlossen werden. 3. Die Nordostverbindung muss auf der ganzen Länge wischen A 94 und Föhringer Ring gebaut sein. 4. Eine neue Ost-Süd-Verbindung (ab Messestadt ostwärts bis zur A 99, dort nach Süden abknickend und etwa bei Putzbrunn wieder Anschluss an das Straßennetz bzw. die A 99) muss gebaut sein. 5. Der Mittlere Ring Ost muss kreuzungsfrei ausgebaut sein. 6. Der ÖPNV-Anschluss ist dadurch weiter zu verbessern, dass die U 4 von Englschalking bis zum Bahnhof Messestadt-Ost weitergeführt wird und die U 2 oder U 4 muss bis nach Feldkirchen verlängert und dort mit der S-Bahn verknüpft werden. 7. Der Stadtrat muss beschließen, dass es keine weiteren Shuttle-Busse von der S-Bahn-Station Riem zum Messegelände bzw. zum geplanten Stadion gibt. Dieser Beschluss darf nur wieder mit einem einstimmigen Votum des Stadtrats aufgehoben werden.

Darüber hinaus muss vom Planungsreferat zugesichert werden, dass nur ein Stadion per Bebauungsplan genehmigt wird, das so schalldicht ausgelegt wird, dass weder die Bewohner von Riem noch der Messestadt Riem von den geplanten weiteren Veranstaltungen lärmmäßig belästigt werden.

Günter Deppisch, Vorsitzender des Bezirksausschusses: »Obwohl die Neue Messe München weniger als die Hälfte des Verkehrs der Messestadt Riem im Vollausbau verursacht (die Wohn- und Gewerbegebiete sind erst zum kleinen Teil vorhanden!), kommt es nicht nur bei Großmessen (BAUMA), sondern auch bei kleineren Messen zu Staus im MÜnchner Osten.

Es gibt Beschwerden, dass dadurch die Pfleger der Caritas länger zu den Pflegebedürftigen brauchen und dass bei Messen Schulbusse zu spät zur Schule in der Messestadt kommen. Von den Auswirkungen auf die Bevölkerung durch die Schleichwegverkehre ganz zu schweigen. Daher muss ein funktionierendes Verkehrskonzept dafür sorgen, dass nicht nur die Anlieger des Münchner Ostens mit einem Fußballstadion leben können, sondern auch vermeiden, dass die Fußballfans stundenlang im Stau stehen oder gar die Messeveranstalter den Messestandort München in Frage stellen«. N. F.

Artikel vom 07.03.2001
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