Vierbeinige Bewohner: Tierheim in Riem eröffnet ein neues Hundehaus

Riem · Einzug in die Hunde-WG

Mehr Raum zum Toben und Schmusen: Bürgermeisterin Christine Strobl eröffnete im Tierheim München ein neues Hundehaus, in dem die Tiere in Gruppen zusammenleben – echte Hunde WG’s eben.	 Foto: ak

Mehr Raum zum Toben und Schmusen: Bürgermeisterin Christine Strobl eröffnete im Tierheim München ein neues Hundehaus, in dem die Tiere in Gruppen zusammenleben – echte Hunde WG’s eben. Foto: ak

Riem · Während Pfarrerin Christine Untch den Segen spricht, sich Tierheimchef Kurt Perlinger vor Rührung die Tränen aus den Augen wischt, ist die Vorfreude hinter der Tür des neuen Hundehauses im Riemer Tierheim nicht zu überhören. Ungeduldiges Bellen ertönt, dann geht die Tür endlich auf und Berry, Manito, Eddy und Naomi erkunden teils energisch, teils schüchtern ihr neues Zuhause.

Vergangene Woche wurde Münchens erste Hunde-WG im Riemer Tierheim eröffnet. Mit einer Geschossfläche von etwa 135 Quadratmetern können hier ab sofort 20 bis 25 Hunde in Gruppen von etwa sechs Tieren zusammenleben.

»Damit werden wir dem Wesen der Tiere besser gerecht. Denn Hunde sind hochsoziale Wesen, die am besten in der Gruppe voneinander lernen«, weiß Kurt Perlinger.

Hunde aus Gruppenhaltung – das hätten wissenschaftliche Studien belegt – seien verträglicher, gesünder, besser vermittelbar und ließen sich dadurch weitaus schneller und problemloser in eine neue Familie integrieren.

Doch alle diese Vorteile haben auch ihren Preis. 360.000 Euro hat der Neubau gekostet. Auch für die insgesamt zwölf Tierpfleger für Hunde bedeutet die Hunde-WG mehr Arbeit. »Aber das machen wir gerne, schließlich wissen wir, dass es den Hunden hier besser geht, als in einem normalen Zwinger«, sagt Tierpflegerin Kathrin Szul.

Boxen mit Gittern oder kahle Steinfußböden – das gibt es im neuen Haus alles nicht. Stattdessen sind die Innenräume mit PVC-Böden ausgelegt, Spielzeug und Schmusedecken schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die Außenanlage ist geräumig und mit Sand, Kies und groben Sägespänen in unterschiedlichen Höhen angelegt. Ein kleines Vordach bietet Schutz vor Regen und Sonne. Das gesamte Außengelände ist eingezäunt, kann jedoch von den Besuchern eingesehen werden. »In dem neuen Haus sollen sich Tiere, Pfleger und Besucher gleichermaßen wohlfühlen«, sagt Perlinger.

Durch die angenehme Atmosphäre erhofft sich der Tierheimchef auch eine bessere Vermittlung der Tiere. Immerhin kommen jährlich 1.500 Hunde nach Riem, so dass pro Woche 14 Hunde vermittelt werden müssten. Durchschnittlich bleibt ein Tier aber etwa vier Wochen im Haus. Die Kosten von etwa 750 Euro muss der Tierschutzverein München als Betreiber selbst aufbringen. »Ohne Spenden und die finanzielle Unterstützung der Stadt könnten wir nicht existieren«, so Perlinger.

Auch das neue Hundehaus wurde zu zwei Dritteln mit Hilfe von Sponsoren- und Spendengeldern finanziert. Perlinger: »Aber wir benötigen weiterhin Hilfe, denn dieses Haus soll nicht das letzte gewesen sein, das auf unserem Gelände gebaut wird.« Andrea Koller

Artikel vom 05.05.2009
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