Bürgertreff könnte am 1. September in Betrieb gehen

Taufkirchen · Erfolg in Sicht

Hoffen am 1. September die Arbeit im Bürgertreff aufnehmen zu können (v. l.) Peter Soellner, Ulrich Pabst, Herbert Böhm und Bernd von Loeben. Foto: Woschée

Hoffen am 1. September die Arbeit im Bürgertreff aufnehmen zu können (v. l.) Peter Soellner, Ulrich Pabst, Herbert Böhm und Bernd von Loeben. Foto: Woschée

Taufkirchen · Seit mehr als zwei Jahren bemühte sich die Lokale Agenda einen Bürgertreff in der Taufkirchner Ortsmitte zu installieren, jetzt hat die Aktion endlich an Fahrt aufgenommen. Höchst optimistisch zeigt sich Agenda-Sprecher Ulrich Pabst vergangene Woche bei einem Pressegespräch: »Wenn alles so läuft, wie wir uns das erhoffen, können wir am 1. September den Betrieb aufnehmen.«

In Aussicht hat die Projektgruppe, die aus acht hauptverantwortlichen Mitgliedern besteht, einen rund 100 Quadratmeter großen leerstehenden Laden am Lindenring, der, geht es nach ihnen, bald mit viel Leben gefüllt sein wird. Die Idee, die der Gemeinderat anfangs verfolgt hatte, einen Bürgertreff im alten Bahnhofsgebäude unterzubringen, wurde aus ganz praktischen Gründen fallen gelassen. »Das Bahnhofsgebäude gehört zwar mittlerweile der Gemeinde, doch muss es erst umgebaut werden, das dauert einfach zu lang«, erläutert Pabst. Außerdem, argumentiert er weiter, sei es wichtig das Ortszentrum zu beleben ohne dabei Konkurrenz für die bereits bestehenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe zu schaffen. »Wir wollen keinen Cafébetrieb aufnehmen«, betont Pabst. Zwar bestünde durchaus die Möglichkeit bei geselligen Runden, wie zum Beispiel einem Seniorengespräch auch mal eine Tasse Kaffee anzubieten, aber grundsätzlich solle der Bürgertreff als Informations- und Beratungstreffpunkt dienen und nicht als Stammtisch- oder Kaffeekränzchenersatz, so Pabst. Dass der Bürgertreff gut ausgebucht sein wird, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. Schon jetzt hätten zahlreiche Organisationen und Vereine wie zum Beispiel die Caritas oder der SV-DJK aber auch die »Junge Integration« an der Mitarbeit in einem derartigen Beratungstreffpunkt Interesse signalisiert. Peter Soellner, der langjähriger SPD-Gemeinderat ist, verspricht sich von dem Treffpunkt einen wichtigen Beitrag zur Integrationsarbeit vor Ort.

»Der Treffpunkt ist zentral gelegen, ein perfekter Ort, um Informationsmöglichkeiten oder Beratung anzubieten«, findet Soellner. Auch für Herbert Böhm von der CSU ist der Bürgertreff ein perfektes Forum für Vereine und Institutionen, um dort für ihre Arbeit und Angebote zu werben. Zudem, erklärt Böhm, würde der Bürgertreff auch als Bindeglied zwischen Bürger und Rathaus dienen. Die wichtigsten Formulare sollten dort ausliegen und die Bürger die Möglichkeit erhalten, ganz unbürokratisch zu erfahren, wo welche Behörde für ihre Fragen und Nöte zuständig ist. Bernd von Loeben von der ILT-Fraktion will den Bürgertreff nicht zu einem »Ersatz-Rathaus« umfunktionieren, hofft aber, den Bürgern den Umgang mit den Behörden zu erleichtern, denn es gebe bei vielen Bürgern echte Berührungsängste wenn es um Behördengänge gehe. »Bürger für Bürger« lautet das Motto, unter dem die Arbeit stattfinden soll. Die Organisatoren betonen, dass sie als Privatpersonen auftreten und nicht als Vertreter ihrer Parteien, wohl aber rühren sie die Werbetrommel für das Projekt in ihren Fraktionen. Ganz unumstritten ist das Projekt nämlich nicht, muss doch die Gemeinde für die entstehenden Unkosten aufkommen, da die Beratungen unentgeltlich sein sollen. Bürgermeister Jörg Pötke (ILT) will demnach noch gar nichts fest zusagen, denn der Gemeinderat soll nach seinem Dafürhalten hier das letzte Wort sprechen. Dazu brauche es aber konkrete Zahlen, so Pötke. Demnächst soll ein Gespräch mit der zuständigen Immobilienverwaltung stattfinden, dann will der Rathauschef den Gemeinderäten die Entscheidung vorlegen. Zunächst soll das Projekt auf zwei Jahre befristet werden, um zu sehen, wie die Bürger die Angebote auch tatsächlich wahrnehmen. Die Befürworter des Bürgertreffs sind optimistisch, schließlich könnte der Bürgertreff sich auch positiv auf die Belegung der Ortsmitte auswirken, wovon auch die Gewerbetreibenden vor Ort profitieren könnten. »Wir sind zuversichtlich«, betont Pabst.

hw

Artikel vom 29.04.2009
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