Seit 25 Jahren ist der Bund Naturschutz in Vaterstetten aktiv

Vaterstetten · »Wir haben große Spuren hinterlassen«

Der Vorstand des Bund Naturschutz Heinz Vierthaler im Umweltgarten von Stefan Ruoff.  Foto: pt

Der Vorstand des Bund Naturschutz Heinz Vierthaler im Umweltgarten von Stefan Ruoff. Foto: pt

Vaterstetten · Mit einem bunten und vielfältigen Programm feiert die Ortsgruppe des Bund Naturschutz Vaterstetten dieser Tage ihr 25-jähriges Bestehen, das gleichzeitig auch ein Abbild von den Spuren ist, die die Naturschützer in der Region hinterlassen haben. Eine der ersten Aktionen war die Pflanzung eines lebendigen Maibaums im Gemeindegebiet als Pendant zu den traditionellen Maibäumen.

Den Auftakt machte 1984 eine Linde, die im Beisein vom damaligen Bürgermeister Hermann Bichl-maier am Jugendzentrum gepflanzt wurde. Heuer ist der 25. Baum, diesmal am Spielplatz zwischen der Mendelssohn- und Palestrinastraße geplant. Eine Ausstellung unter dem Namen »Neues Leben für die Altmoräne« ist im Rathaus noch bis zum 29. April zu sehen. Sie zeigt einen Einblick in die Landschaft der Vaterstettener Region von den Eiszeiten bis zur Gegenwart.

Als im Mai 1984 bei der Gründungsversammlung neun Mitglieder zusammen kamen, wusste niemand, welche enormen Kreise die Ortsgruppe ziehen würde. Mit heute 560 Mitgliedern ist sie die größte im Landkreis, berichtet der Vorsitzende Heinz Vierthaler. Diesem Engagement der zahlreichen Naturschützer sei es zu verdanken, dass es ohne den Bund Naturschutz in der Landschaft der Großgemeinde traurig aussehen würde, meint er und kann auch eine ganze Reihe von kleinen und großen und spektakulären Erfolgen aufzählen. So geht die Baumschutzverordnung der Gemeinde auf eine Initiative der Ortsgruppe zurück wie auch die Einrichtung des Umweltamtes während der Amtszeit vom damaligen Bürgermeister Peter Dingler. Spektakuläres Ergebnis war die Bemühung der Ortsgruppe um den Lindsee. So habe man verhindern können, dass der Lindsee einer Mülldeponie weichen musste. Der See wurde in die Biotop-Karte aufgenommen.

Auch das Bild der Straßen hat sich verändert: 45.000 Bäume und Sträucher an der B12 wurden gepflanzt. Einen enormen Kraftaufwand habe die Verhinderung der Realisierung von 400 Wohneinheiten gekostet, die westlich von Vaterstetten unter dem Motto »Initiative Zukunft planen« geplant war. Der jüngste Erfolg, den man verbuchen konnte, war der Kampf gegen den Golfplatz in Möschenfeld im letzten Jahr.

Auf dem Plan der Zukunft steht das Projekt »Energiewende«, die Abkehr von Energiegewinnung durch Atom- und Braunkohlewerke hin zu erneuerbaren Energien. Inzwischen können sich die Naturschützer des Ortes darüber freuen, dass die Menschen dem Gedanken an erneuerbare Energien offensichtlich aufgeschlossener gegenüber sind als vor Jahren. Doch Umdenken beginne früh. Deshalb sei die Arbeit mit Kindern ein fester Bestandteil der Ortsgruppe. Alle 14 Tage treffen sich die Kinder der BN-Kindergruppe im Alter von sieben bis zehn Jahren unter der Leitung von Stefan Ruoff.

Am 8. Mai stellt die Kindergruppe den Naturerlebnisgarten an der Baldhamer Straße vor und pflanzt einheimische Sträucher. Am 10. Mai findet eine Radltour auf einer rund 30 Kilometer langen Strecke zu allen lebendigen Maibäumen statt und beginnt am Jugendzentrum um 14.00 Uhr.

Der eigentliche Höhepunkt, die Jubiläumsfeier, ist am Freitag, 15. Mai, ab 19.30 Uhr im GSD-Festsaal. Der Wirtschaftsjournalist Volker Wöhrl spricht zu dem Thema »Klimaschutz in Zeiten der Finanzkrise« bevor es heißt, das Tanzbein zu schwingen zu den Klängen der »CubaBoarischen« Band. Der Eintritt kostet 15 Euro für Mitglieder, 18 Euro für alle anderen Besucher.

P. Tränkel

Artikel vom 29.04.2009
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