Fußweg fällt Aufforstungsmaßnahmen zum Opfer

Harlaching · Kein Weg führt vorbei

Den Aufforstungen in den oberen Isarauen entlang des Harlachinger Berges fiel ein beliebter Fußweg zum Opfer. Foto: Hettich

Den Aufforstungen in den oberen Isarauen entlang des Harlachinger Berges fiel ein beliebter Fußweg zum Opfer. Foto: Hettich

Harlaching · Wanderer in den Isarauen stehen derzeit etwa 200 Meter nördlich der Harlachinger Einkehr im wahrsten Sinne vor verschlossener Tür – und das soll nach Informationen der Stadt auch vorerst so bleiben. Wo früher ein besonders bei wandernden Fußgängern und auch Joggern beliebter Weg eine Verbindung zwischen dem Fußweg an der Harlachinger Straße oben und dem Tierpark-Parkplatz weiter unten garantierte, ist jetzt ein Durchgang nicht mehr möglich.

Ein verriegeltes Tor lässt den Wanderer ebenso stocken wie ein Blick auf den darunter liegenden Pfad, der auf einer durchgängigen Breite von zirka drei Metern inmitten des Höhenwaldes nun durch einen Wildschutzzaun vor Zutritt gesichert ist. Harlachinger Bürger wie Ernst Feicht können dieses Vorgehen nicht nachvollziehen. Angesichts des städtischen Wirkens spricht der bislang regelmäßige Nutzer des Weges besonders mit Blick auf den unteren Bereich der Einzäunung von »Blockade« und »alten Erinnerungen an die Glienecker Brücke zu DDR-Zeiten«. Ein Vergleich, den Dagmar Lezuo als Sprecherin des ­projektverantwortlichen Baureferates der Stadt nicht stehen lassen möchte. »Die Einzäunung war nötig geworden«, so Lezuo gegenüber der Harlachinger Rundschau, »um hier eine notwendige Aufforstungsaktion durchführen zu können«. Die Aufforstung war nach den Worten der Baureferatssprecherin eine Auflage der Unteren Naturschutzbehörde. Denn bei der unaufschiebbaren, für dieses Frühjahr und den Sommer geplanten Sanierung der Stützmauer und Straße am nahen Harlachinger Berg (wir berichteten) sei die Fällung diverser Bäume unausweichlich. Zahlen nannte die Referatssprecherin hier nicht. Diese Verluste werden derzeit deshalb weiter nördlich durch Aufforstungsmaßnahmen ausgeglichen, die laut Lezuo mittlerweile abgeschlossen sind. »Der Weg ist damit aufgelöst«, spricht die Baureferatsvertreterin über den bisherigen Pfad ein endgültiges Urteil. Auch den Einwand, für die Zeit während der Arbeiten am Harlachinger Berg in der unmittelbaren Umgebung hier einen Ersatzweg bieten zu können, lässt man vonseiten der Stadt nicht gelten. »Zum einen bleibt die Geh- und Radwegverbindung am Harlachinger Berg selbst während der Arbeiten bestehen«, so Lezuo. Zudem ­könne man den Bürgern insgesamt nicht einen »Trampel­pfad« – wie sie den bisherigen Weg weiter nördlich beschreibt – als Interimslösung anbieten.

Vor allem aber sei dieser auch künftig nicht nötig – werde doch die heutige Fuß- und Radtrasse entlang des Harlachinger Berges im Zuge der Arbeiten und der Verbreiterung der Fahrbahn ebenfalls ausgeweitet. In das Projekt steckt die Stadt nach eigenen Angaben immerhin knapp 900.000 Euro. Die Aufforstung, so Lezuo, sei im Gegenzug »unvermeidbar«. Bei den Projektkosten nimmt sie sich zudem mit zirka 3.500 Euro eher bescheiden aus. Dabei soll der Wildschutzzaun am bisherigen Weg die erste Zeit des Pflanzenwachstums sichern. Noch rund drei Monate wird der Harlachinger Berg gesperrt bleiben. Grund sind dringende Sanierungsmaßnahmen, da Teile des Berges mittlerweile abzurutschen drohen. Eine Überquerung der Isar wird in dieser Zeit nur über die Brudermühlbrücke oder über den Ring und die Schönstraße zur Thalkirchner Brücke möglich sein.

HH

Artikel vom 22.04.2009
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