SPD-Ortsverein Poing feiert am 25. April sein 50-jähriges Jubiläum

Poing · Erfolge und Niederlagen

Ein starkes Team: Die Verantwortlichen des SPD-Ortsvereins Poing.	Foto: pt

Ein starkes Team: Die Verantwortlichen des SPD-Ortsvereins Poing. Foto: pt

Poing · Wenn ein Mensch seinen 50. Geburtstag feiert, ist das die Gelegenheit einen ehrlichen Blick auf Erfolge und Niederlagen zu werfen. Nicht anders verhält es sich mit dem Ortsverein der Poinger Sozialdemokraten. Am kommenden Samstag feiert dieser sein 50-jähriges Bestehen und das mit wohlverdientem Stolz. Im Juli 1959 traf sich Jakob Geißel, der schon im SPD Ortsverein Markt Schwaben Mitglied war, mit sechs Freunden und hob den Ortsverein aus der Taufe.

Kaum geboren, begann der Verein eine beispielhafte Erfolgskarriere, die sich vor allem kommunalpolitisch auszeichnete. Erfreulich war der Zulauf an weiblichen Mitgliedern. 1960 kandidierte mit Jutta Kriegel die erste Frau für den Gemeinderat.

1966 gab es schon 46 Mitglieder, davon sieben Frauen und man wurde mit sechs Gemeinderäten die stärkste Fraktion. Sechs Jahre später stellte die SPD den ersten Bürgermeister, Hans Deffner, der dieses Amt 16 Jahre bekleidete.

1972 bis 1978 war die SPD mit acht Gemeinderäten vertreten und stellte sogar alle drei Bürgermeister. Es waren vor allem soziale Themen, die man sich zur Aufgabe machte: Spielplätze und Kindergärten wurden gebaut, Feste für Familien veranstaltet und die AWO gegründet. In ein tiefes Tal stürzte der Verein als es im Gemeinderat um den Flächennutzungsplan ging und die SPD spaltete. So stimmte ein Teil der SPD-Fraktion – samt CSU mit dem Bürgermeister für die geplante Entwicklung Poing-Nord – die anderen mit Freien Wählern und FDP dagegen. Die Spaltung kostete jedoch Wählerstimmen zugunsten der CSU. Die stellte von 1982 bis 2000 den Bürgermeister, Rainer Lauterbach.

1984 gab es nur noch sechs SPD-Gemeinderäte. Die Anzinger gründeten einen eigenen Ortsverein. Dann machte sich ein »um die 20 Prozent krebsender Ortsverein auf den Weg mit Langzeitstrategie den schwarzen Ort rot zu tünchen«, so Gottfried Stein, langjähriger Vereinsvorsitzender. »Poing 2000« lautete das Motto, um die politischen Verhältnisse umzudrehen. Es gelang mit einem außergewöhnlichen Schachzug. Denn die Nominierungskonferenz sollte parteioffen durchgeführt werden, so Wolfgang Schuberts Idee. Dies war laut SPD-Satzung zwar nicht erlaubt, nach bayerischer Wahlordnung jedoch schon – fand das SPD Urgestein und Gemeinderatsmitglied heraus, der auch lange Jahre als Vereinsvorsitzender fungierte.

Die Poinger fanden bundesweit Nachahmer. Obendrein konnten sie ihren charismatischen Bürgermeister-Kandidaten Albert Hingerl auf den Rathauschefsessel heben und als »SPD-Bürgerliste« viele weibliche Gemeinderatskandidaten gewinnen. Trotz schwindender Mitgliederzahl im Verein kann die SPD deshalb vertrauensvoll in die Zukunft blicken.

Gefeiert wird am Samstag, 25. April, ab 18.30 Uhr mit Reden, Zeiterinnerungen und Tanz-Party im Liebhartsaal. Petra Tränkel

Artikel vom 21.04.2009
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