Gisela-Gymnasium fühlt sich bei der Vergabe von Lizenzen ungerecht behandelt

Schwabing · Note Sechs für Parksituation

Die Umbauarbeiten auf dem Schulhof des »Gisela« verschärfen die Situation für die Lehrer zusätzlich, erläutert Personalrat Konrad Ossiander. 	Foto: au

Die Umbauarbeiten auf dem Schulhof des »Gisela« verschärfen die Situation für die Lehrer zusätzlich, erläutert Personalrat Konrad Ossiander. Foto: au

Schwabing · Würden die Lehrerinnen und Lehrer des Schwabinger Gisela-Gymnasiums der Parkplatzsituation an der Schule ein Zeugnis ausstellen, es würde wohl nicht besonders gut ausfallen. Denn seit das Kreisverwaltungsreferat (KVR) die Anzahl der Parklizenzen für die Schule im Februar von sechs auf zwei reduziert hat, wissen die Lehrer der Schule nicht mehr, wo sie ihre Autos abstellen sollen.

Einen schuleigenen Parkplatz gibt es nicht; täglich einen Tagesparkschein zu ziehen, finden die meisten zu teuer. Erschwerend hinzu kommt, dass der Schulhof wegen der Sanierungsarbeiten auf dem Gelände nicht mehr befahrbar ist. Wenn die Lehrer also Unterrichtsmaterialien transportieren müssen, dann können sie zum Einladen nicht direkt an die Schule fahren, sondern müssen die Materialien zum entfernt parkenden Auto schleppen. Eine Situation, die keine Seltenheit ist. Denn der Sportunterricht findet auf externen Sportanlagen statt, da die Hallen der Schule nicht für alle Schüler ausreichen.

Geräte wie Badminton-Schläger und Bälle müssen von den Lehrern mitgenommen werden. »Unzumutbar«, findet das Konrad Ossiander, Lehrer und Vorsitzender des Personalrats der Schule. »Zwei Lizenzen für 100 Mitarbeiter, das ist einfach zu wenig.« In seiner Verzweiflung hat er sich deshalb an seinen ehemaligen Kollegen Dr. Reinhold Babor gewandt, jetzt Stadtrat. Babor versteht das Problem der Schule und appellierte deshalb in einem Brief an das KVR, wenigstens für die Zeit des Umbaus weitere Lizenzen auszustellen. Doch nach Angaben des Referates sei dies nicht möglich. Klaus Kirchmann, Pressesprecher des KVR: »Jeder Schule stehen zwei Lizenzen zu. Sonderbehandlungen wird es nicht mehr geben. Dass das Gisela-Gymnasium bisher sechs hatte, war ohnehin schon unfair gegenüber anderen Schulen.«

Doch was das KVR als Gerechtigkeit sieht, ist in den Augen der Schule eben gerade ungerecht. Ossiander: »Unsere Schule ist doch wegen der Sanierungsarbeiten in einer viel schlechteren Ausgangssituation. Hinzu kommt, dass wir im Gegensatz zu anderen Schulen keinen eigenen Parkplatz haben.« Doch auf individuelle Sachverhalte könne das KVR keine Rücksicht nehmen. »Die Parklizenzen sind schließlich in erster Linie für die Bewohner gedacht«, so Kirchmann.

Personalrat Ossiander sieht in dem Verhalten des KVR allerdings nur eins: »Bürokratische Sturheit«. Denn gerade tagsüber gebe es genügend freie Parkplätze, da die Anwohner dann selbst in der Arbeit seien. »Wenigstens für diese Zeit könnte man der Schule doch Lizenzen erteilen.« Das sei verwaltungstechnisch aber nicht möglich, meint dagegen das Kreisverwaltungsreferat. Für die Lehrer des Gymnasiums heißt es daher Geduld haben. Das Baureferat rechnet damit, dass die Sanierungsarbeiten noch bis Juli 2010 dauern. Dann wäre der Schulhof wieder befahrbar. Und zumindest das Verladen der Sportgeräte wird sich dann wieder einfacher gestalten. Sara Austen

Artikel vom 21.04.2009
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