Im Aufeinandertreffen der beiden Besten behalten die »Isis« die Oberhand

Ismaning · Meister der Bayernliga

Nach dem Spiel fielen sich die Spielerinnen des TSV Ismaning freudestrahlend in die Arme. Gemeinsam wurden sie daheim Meister der Bayernliga. 	Foto: rob

Nach dem Spiel fielen sich die Spielerinnen des TSV Ismaning freudestrahlend in die Arme. Gemeinsam wurden sie daheim Meister der Bayernliga. Foto: rob

Ismaning · Für einen »Ausnahmezustand« sorgten die 300 Zuschauer am Samstag beim Spitzenspiel der Handball-Frauen in der Bayernliga. »Die Stimmung in der Halle war überragend, so gut wie noch nie«, freute sich Peter Gräter, der Trainer des TSV Ismaning. Eine würdige Kulisse also für das Aufeinandertreffen des Spitzenreiters mit dem Tabellenzweiten HSV Bergtheim. Und die zahlreichen Besucher wurden nicht enttäuscht.

In einer allzeit spannenden Partie konnte sich der TSV am Ende mit 21:19 (8:9) Toren durchsetzen und feierte somit bereits zwei Spieltage vor Saisonende gemeinsam mit seinen Fans die Meisterschaft in der Bayernliga.

Dabei stellte sich Bergtheim im Spiel des Jahres als der erwartet schwere Gegner heraus. Angereist mit 16 Siegen in Serie und einem mit Mannschaft und Fans vollbesetzten Doppeldecker-Bus zur Unterstützung wollte der HSV seine letzte Chance auf die Meisterschaft wahren. Ismaning startete jedoch besser in die Partie, nach elf Minuten führte das Team bereits mit 5:2. Mitte der ersten Hälfte dann eine Schwächephase. »Aber da hat uns das Publikum einfach rüber getragen«, ist sich Gräter sicher. »Und das war spielentscheidend.« Jürgen Becker, zuständig für das Marketing der Ismaninger Damen, kennt noch einen anderen Grund für den Erfolg: Die Homogenität der Truppe. »Wir sind nicht berechenbar, da wir das Ganze nicht allein auf zwei, drei Spielerinnen ausrichten. Der Star ist die Mannschaft.« Und auch der Trainer ist von der Mischung seines Teams begeistert: »Wir haben einige Spielerinnen, die schon Bundesliga-Erfahrung haben. Dazu kommen viele junge, hungrige Spielerinnen, die wirklich vor Ehrgeiz brennen. Das ist eine Kombination, die in den meisten Fällen erfolgreich ist.« Und eine Kombination, die mittlerweile ganze 19 Siege in Folge möglich macht – eine Serie, die inzwischen selbst für den Trainer »unglaublich« ist.

Auch wenn sich der TSV nun also frühzeitig mit dem Titel »Bayernliga-Meister 2008/09« schmücken darf, die hauptsächliche Arbeit kommt erst jetzt auf die Verantwortlichen zu. Noch steht nicht fest, ob der Aufstieg in die Regionalliga Süd überhaupt realisiert wird. »Es gibt viele Mosaiksteinchen, die da zusammenpassen müssen«, erklärt Becker. Zum einen müsse man sich sportlich verstärken. Zumal die ein oder andere aktuelle Spielerin aus persönlichen Gründen kürzer treten müsse. »Schulplanung und Ausbildung geht einfach vor«. Zum anderen müssen finanzielle Rahmenbedingungen geklärt werden. Laut Becker könne der Schritt in die Regionalliga nur mit Unterstützung weiterer Sponsoren realisiert werden. Er rechnet mit einer Verdopplung der Kosten in der Regionalliga. »Wenn wir aufsteigen, dann muss das Ganze eine runde Sache sein.«

Falls der Verein auf den Aufstieg verzichten sollte, ist die Mannschaft höchstwahrscheinlich ihren Trainer los. »Wenn wir den Aufstieg zurückziehen müssen, dann würde ich nicht mehr zur Verfügung stehen«, stellt Peter Gräter klar. »Dann sollte das doch jemand anderes machen.« So weit will es der TSV Ismaning jedoch nicht kommen lassen. »Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diese Situation zu meistern«, verspricht Becker. Robert Feiner

Artikel vom 21.04.2009
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